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Dieser Mann hält die Schlüssel zu den Vatikanischen Museen in seiner Hand

Der Schlüsselbund verschafft Zugang zu den Vatikanischen Museen.

"Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben", sagte Jesus zu Petrus (Mt 16,19).

Eine etwas andere Aufgabe hat Gianni Crea als "Clavigero" – wie der Schlüsselhalter der Vatikanischen Museen heißt.

Jeden Morgen um 5:30 Uhr durchquert er die dunklen und stillen Räume des Vatikans und öffnet die mehr als 300 Türen der "Museen des Papstes".

Als Oberster Schlüsselhalter steht Crea neun weiteren Schlüsselhaltern vor und ist verantwortlich für die Verwaltung von 2.797 Schlüsseln.

Mit diesen fast 3.000 Schlüsseln werden die 300 Tore und Türen der öffentlichen Räume der Museen geöffnet – die täglich von Tausenden von Menschen durchquert werden – sowie weitere Wartungsräume, Schränke und Räumlichkeiten.

Der wichtigste Schlüssel von allen – der der Sixtinischen Kapelle – wird nicht mit den anderen auf dem Ring geführt, sondern in einem weißen Umschlag.

"Für mich ist das ein einzigartiges und außergewöhnliches Privileg", sagte Crea gegenüber EWTN. "Ich habe die Möglichkeit, diese Türen für alle Touristen zu öffnen, die aus aller Welt in die Museen des Papstes kommen, besonders aber in die Sixtinische Kapelle, die seit 1492 Sitz des Konklave ist."

In dieser Capella Sixtina, der vielleicht berühmtesten Kapelle der Welt, versammelt sich das Kardinalskollegium zur Wahl eines neuen Papstes. Die Deckenfresken des Raumes, die von Michelangelo gemalt wurden, zeigen die Geschichte der Schöpfung, das Jüngste Gericht und andere Begebenheiten des Alten und Neuen Testaments.

Im "Museum der Museen" hat jede der mehr als 300 Türen ihren eigenen Schlüssel, den die Schlüsselhalter auswendig lernen. Einige Türen selbst sind beeindruckend, wie die Tür "401", deren Schlüssel aus dem 18. Jahrhundert stammt – der älteste auf Creas Schlüsselring.

Jeden Morgen beginnt der Clavigero im "Atrium der vier Tore" mit seinem Kollegen Alessio, wählt die richtigen Schlüssel aus, und die beiden machen mit ihrem Kurs weiter.

Fünf Schlüsselwächter schalten jeden Morgen die Lichter ein und öffnen die Türen der Museen, wobei sie über drei Kilometer der gut acht Kilometer Strecke laufen, die ein Durchgang der Vatikanischen Museen ausmacht.

Die Route "ist einzigartig und außergewöhnlich, denn jede Tür und jeder Schlüssel hat seinen Charme und sein Geheimnis, das er der Welt offenbart", sagte Crea.

"Die Vatikanischen Museen sind so faszinierend und so schön, dass man in jeder Ecke etwas entdeckt, jede Ecke hat ihre eigene Besonderheit."

Sein Weg führt ihn an vielen berühmten Werken und Galerien vorbei, darunter die weltberühmte Laokoon-Gruppe, die erste von den Museen im Jahr 1506 erworbene Statue, und Caravaggios Darstellung der Grablegung Christi.

Wenn er an den Statuen vorbeigeht, erzählt Crea, dass jede zu ihm spricht mit ihrer Geschichte. "Jede Statue hat etwas anderes und Faszinierendes (zu erzählen)".

Er eröffnet auch die Cappella Niccolina, die sich im ältesten Teil des Apostolischen Palastes befindet. Die Nikolauskapelle ist mit Fresken bedeckt, die Szenen aus dem Leben der Heiligen Stephanus und Laurentius darstellen, die von Fra Angelico und seinen Gehilfen gemalt wurden. Die Cappella  wurde  von Papst Nikolaus V. genutzt und ist normalerweise nicht der Öffentlichkeit zugänglich.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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In den vier Räumen, die als Stanzen des Raffael bekannt sind und einst die Gemächer von Papst Julius II. waren, benutzt Crea eine der kleinsten Schlüssel am Ring, um das Licht einzuschalten und das berühmte Gemälde der "Schule von Athen" von Raphael zu beleuchten.

Der Clavigero beendet seine tägliche Reise an der ursprünglichen Scala del Bramante, dem 1505 erbauten Treppenhaus, das Crea als "einen der schönsten Plätze der Vatikanischen Museen" schätzt. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf Rom.

Die moderne Bramante-Treppe, inspiriert vom Original, wurde 1932 von Giuseppe Momo entworfen. Das Doppelhelix-Design ermöglicht es Menschen, auf- und abzusteigen, ohne sich zu kreuzen.

Die Vatikanischen Museen wurden 1506 von Papst Julius II. Gegründet. Die Museen bestehen aus 54 Galerien, darunter die Sixtinische Kapelle, die als letzte Station auf einer Besucherroute durch die rund 20.000 ausgestellten Werke geht.

Die Vatikanischen Museen gehören zu den größten und meistbesuchten Museen der Welt, mit jährlich mehr als 6 Millionen Besuchern.

Alexey Gotovsky hat zu diesem Artikel beigetragen.

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