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Gemeinsam gegen Krieg und Gewalt: Franziskus in der Synagoge Roms

Papst Franziskus wird in der Großen Synagoge Roms begrüßt am 17. Januar 2016.
Die vollbesetzte Synagoge beim Besuch von Papst Franziskus am 17. Januar 2016

Der Papst hat Juden und Christen aufgerufen, sich gemeinsam gegen Konflikte, Krieg, Gewalt und Unrecht zu stellen, welche der Menschheit tiefe Wunden zufügen. Franziskus sprach im Rahmen seines Besuchs der Großen Synagoge Roms am heutigen Sonntag. 

Mit Blick auf den Holocaust, die Judenvernichtung durch die Nazi-Diktatur, sagte der Heilige Vater, dass die Vergangenheit eine Lehre für die Gegenwart und die Zukunft sein müsse: "Sechs Millionen Menschen wurden – nur weil sie dem jüdischen Volk angehörten – Opfer der unmenschlichsten Barbarei, begangen im Namen einer Ideologie, die den Menschen an die Stelle Gott setzen wollte", sagte Franziskus.

Gemeinsames Erbe und gemeinsame Zukunft

Zu Beginn dankte der Papst für die Begrüßung im Rahmen seines ersten Besuchs der Synagoge und betonte seine persönliche Verbundenheit mit der jüdischen Gemeinde in Buenos Aires, die er oft besucht habe. Dort sei ein spirituelles Band geknüpft worden, das eine echte Freundschaft und gemeinsame Überzeugungen ermöglicht habe, so der Pontifex.

Im interreligiösen Dialog sei es von grundlegender Wichtigkeit, dass man sich einander vor dem Schöpfer begegne und ihn gemeinsam preise; und dass "wir uns gegenseitig respektieren und schätzen, und versuchen, zusammen zu arbeiten", so der Papst.

Darüber hinaus gebe es im jüdisch-christlichen Dialog "eine einzigartige und besondere Verbundenheit", dank der jüdischen Wurzeln des Christentums. Juden und Christen müssten deshalb einander als Brüder sehen, "vereint vor Gott und einem reichen, gemeinsamen geistlichen Erbe", sagte Franziskus.

Besuche durch Hl. Johannes Paul II. und Benedikt XVI.

Der Papst erinnerte an die historischen Besuche der Großen Synagoge durch seine Vorgänger: Als erster Papst seit Petrus hatte Johannes Paul II. eine Synagoge betreten; und Benedikt XVI. besuchte das Haus am Tiber vor sechs Jahren, nachdem er zuvor bereits die Synagoge von Köln besucht hatte. In Rom sagte Benedikt XVI im Jahr 2010: 

"Seht doch, wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen!" – Und lieferte eine vielbeachtete Reflektion, in "fast rabbinischem Stil", über den Dekalog, als die Zehn Gebote, sowie die Barmherzigkeit.

An diese historischen Besuch erinnernd wies Franziskus auch darauf hin, dass die Kirche kürzlich des 50-jährigen Jubiläums von Nostra aetate gedacht habe, der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu den Beziehung der Kirche mit nicht-christlichen Religionen. Dieses Dokument habe einen systematischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und dem Judaismus" möglich gemacht, so der Papst.

Abschliessend bezeichnete auch Franziskus die anwesenden Juden als seine älteren Brüder, und dankte ihnen für die Jüdisch-Katholischen Beziehungen der vergangenen fünf Jahrzehnte. "Wir beten gemeinsam zum Herrn, dass er unseren Pfad zu einer guten, besseren Zukunft lenke". 

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