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Boris Johnsons Sohn: Ein getaufter Katholik namens Wilfred

Boris Johnson und Carrie Symonds danken dem Krankenhauspersonal, das sich am 14. Juli 2020 um ihren neugeborenen Sohn Wilfred gekümmert hat.

Der Sohn des britischen Premierministers Boris Johnson wurde Anfang des Monats katholisch getauft: Das bestätigte das Bistum Westminster am Dienstag dieser Woche, wie die Catholic News Agency berichtet.

In der Erklärung vom 22. September heißt es: "Wir können bestätigen, dass Wilfred Johnson am 12. September 2020 in der Kathedrale von Westminster in einer privaten Zeremonie, an der beide Eltern und eine kleine Anzahl von Gästen teilnahmen, in Übereinstimmung mit den aktuellen Richtlinien (COVID-19) getauft wurde".

Der Daily Telegraph berichtete am 21. September, dass die Zeremonie in der Lady Chapel der Kathedrale im Zentrum Londons stattfand. Die Taufe wurde Berichten zufolge von Pater Daniel Humphreys, dem amtierenden Administrator der Westminster Cathedral, durchgeführt.

"Ich könnte nicht glücklicher sein. Mein Herz ist erfüllt."

Die Nachricht wurde veröffentlicht, nachdem italienische Medien fälschlicherweise berichtet hatten, dass Johnson am 11. September heimlich nach Perugia geflogen sei. Das Büro des Premierministers dementierte diese Berichte und gab bekannt, dass Johnson am 12. September an der Taufe seines vier Monate alten Sohnes in London teilgenommen habe.

Johnson selbst wurde auf Geheiß seiner Mutter, Charlotte Johnson Wahl, als Katholik getauft. Er wurde jedoch während seines Studiums am Eton College in der Church of England konfirmiert, womit er den Katholizismus zugunsten des Anglikanismus aufgab.

Carrie Symonds, seine Verlobte und die Mutter seines Sohnes Wilfred, ist Katholikin und hat in den sozialen Medien ihren Glauben bekannt.

Wilfred Lawrie Nicholas Johnson wurde am 29. April 2020 geboren. Bei der Bekanntgabe der Geburt ihres Sohnes auf Instagram sagte Symonds, dass er "Wilfred" – nach Johnsons Grossvater – genannt wurde, "Lawrie" zu Ehren ihres eigenen Grossvaters sowie "Nicholas" nach zwei Ärzten – Dr. Nick Price und Dr. Nick Hart – die das Leben des Premierministers retteten, nachdem er an COVID-19 erkrankte. "Ich könnte nicht glücklicher sein. Mein Herz ist erfüllt", schrieb sie.

Johnson ist der erste getaufte Katholik, der britischer Premierminister wurde.

Tony Blair ging während seiner Amtszeit als Premierminister von 1997 bis 2007 regelmäßig zur heiligen Messe in einer katholischen Kirche, wurde aber erst offiziell in die Kirche aufgenommen, nachdem er sein Amt niedergelegt hatte.

Nach Jahrhunderten der Verfolgung ermöglichte erst 1829 ein britisches Gesetz Katholiken, im Parlament zu sitzen und Regierungsämter zu bekleiden. Das Gesetz besagte jedoch, dass kein Katholik das Königshaus bei der Ernennung von Bischöfen der Church of England beraten durfte. Da dies jedoch zu den Pflichten von Premierministern gehört, waren Katholiken faktisch davon ausgeschlossen, das Amt auszuüben.

Kommentatoren argumentieren jedoch, dass, wenn heute ein praktizierender Katholik zum Premierminister gewählt würde, eine alternative Regelung für Ernennungen in die etablierte Kirche gefunden werden könnte.

Stuart Reid, ein Katholik, der zur Zeit Johnsons als stellvertretender Herausgeber des Spectator-Magazins tätig war, sagte gegenüber der Catholic News Agency (CNA), er glaube, dass der Premierminister die Entscheidung, Wilfred zu taufen, ernsthaft und bewußt getroffen habe.

Er sagte: "Boris ist nicht der offensichtlichste Christ in Westminster, aber sein Kind von der Katholikin Carrie in der Kirche taufen zu lassen, ist mit ziemlicher Sicherheit nichts, was er in einem Anfall von Ironie tat. Er hebt sich die Ironie für Downing Street auf. Was Boris offenbar getan hat, ist, seiner Frau nachzugeben, wie es ein guter Mann tun sollte. Aber vielleicht steckt mehr dahinter."

Er bemerkte auch, dass Johnson von 1999 bis 2005, als er den Spectator redaktionell leitete, Seite an Seite mit "rechthaberischen Katholiken" arbeitete.

"In der Fülle der Zeit rosten sogar Rolex-Uhren"

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Das mag der Grund sein, warum er einmal ein Feature über das ontologische Argument des heiligen Anselm in Auftrag gab. Das hatte keinen Nachrichtenwert (als ob), aber er dachte wohl, es würde seine Mitarbeiter amüsieren und den Seiten des Spectator eine drollige Eleganz verleihen", sagte er.

"Wie die meisten Journalisten mochte er keine Anzeigen und Werbung, und er veröffentlichte einmal ein Special über Luxusgüter im Spectator, in dem Michael McMahon, ehemaliger Vorsitzender der Latin Mass Society [der britischen Gesellschaft für die tridentinische Messe] die Vorstellung kritisierte, auf Erden kostbarkeiten anzuhäufen. 'Asche zu Asche; Staub zu Staub', schrieb McMahon, 'in der Fülle der Zeit rosten sogar Rolex-Uhren'".

Mit Blick auf Johnsons neues Fitness-Regime nach seiner Genesung von COVID-19 fügte Reid hinzu: "Es ist sehr schwer zu verstehen, was hier vor sich geht, aber das Kind ist getauft worden, und das ist gut so. Es ist möglich, dass zu gegebener Zeit sogar Boris den Tiber durchschwimmen [also Katholik werden] wird. Er sieht neuerdings ziemlich fit aus."

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