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Pakistan: Katholiken engagieren sich vor Ostern für Sicherheit ihrer Kirchen

William Arif Khan (Mitte) und bewaffnete Sicherheitskräfte vor der Kathedrale von Lahore.

Vor dem Osterfest steigt bei Christen in zahlreichen Weltregionen die Angst vor Anschlägen. Das jüngste Selbstmordattentat am Palmsonntag auf die Kathedrale von Makassar in Indonesien hat einmal mehr gezeigt, wie real die Gefahr ist.

Das gilt auch in Pakistan. Die Christen machen dort weniger als zwei Prozent der Bevölkerung aus. In traumatischer Erinnerung ist ihnen der Anschlag an Ostersonntag 2016 auf einen Park in Lahore. Dort hatten sich Christen getroffen, um gemeinsam zu feiern. Ein Selbstmordattentäter riss 72 Menschen in den Tod. Im Jahr 2017 wurde bei einer Militärrazzia gegen eine Terrorzelle des „Islamischen Staates“ in Lahore eine junge Frau festgenommen. Sie gestand, dass sie an Ostern als Selbstmordattentäterin in einer Kirche in Lahore eingesetzt werden sollte.

Gemeindemitglieder führen vor Sonntagsgottesdiensten Kontrollen durch

In Pakistan und anderen Ländern Südostasiens, im Nahen Osten und Afrika verstärken die staatlichen Sicherheitsbehörden ihre Präsenz vor den Kirchen. Vielerorts übernehmen zusätzlich Gemeindemitglieder freiwillig den Wach- und Sicherheitsdienst.

So auch in der Herz-Jesu-Kathedrale von Lahore. Dort koordiniert William Arif Khan den Einsatz der 15 Sicherheitskräfte. „Kirche in Not“ (ACN) erzählt er von diesem Dienst und den Herausforderungen, denen er bei Schutz der Kirchenbesucher gegenübersteht.

„Seit zwölf Jahren leite ich eine Gruppe von jungen Freiwilligen, die für die Sicherheit der Kathedrale sorgen. Sie sind zwischen 14 und 32 Jahren alt. Wir erwarten keinen Lohn. 

 

Die Freiwilligen sind jeden Sonntag zwischen 8 und 11 Uhr im Einsatz, wenn die heiligen Messen stattfinden. Unsere Sicherheitskräfte sind mit Metalldetektoren ausgestattet. Meistens tragen nur mein Stellvertreter und ich Waffen, diese sind polizeilich registriert. Wir wollen jetzt auch Frauen in unser Sicherheitsteam aufzunehmen, um die Taschen der Gottesdienstbesucherinnen zu kontrollieren.

Polizei und Scharfschützen an den Feiertagen

Zu den großen Gottesdiensten an Ostern, Weihnachten und Neujahr sind mindestens 25 Polizisten an unserer Kathedrale stationiert. Im Vorfeld schulen sie unsere Freiwilligen im Umgang mit terroristischen Gefahren.

Zu den Feiertagen werden Sicherheitsschleusen aufgebaut, und Scharfschützen postieren sich vor der Kirche. Hochrangige Polizeibeamte kommen unangekündigt zu den Festgottesdiensten. Der Erzbischof von Lahore, Sebastian Shaw, ehrt zum Ende der heiligen Messe unter tosendendem Applaus der Gemeinde Polizeibeamte, die für unsere Sicherheit sorgen. Die Sicherheitsvorkehrungen haben die Beziehungen der Kirche zu den staatlichen Behörden verbessert. Auch muslimische Medienleute kontaktieren uns und berichten über die großen Gottesdienste im Kirchenjahr.

Noch vor zwei Jahrzehnten gab es in der Osternacht und an Heiligabend regelmäßig Schlägereien vor der Kirche. Daran waren traurigerweise auch Jugendliche aus unserer Gemeinde beteiligt. Das ist jetzt vorbei. Es gab manchmal auch Widerstand gegen die Sicherheitsvorkehrungen. Besonders Gottesdienstbesucher aus anderen Provinzen verstehen unsere Regeln nicht immer. Aber jetzt erkennen wir Auswärtige und können auf sie zugehen.

Alle in unserer Gemeinde haben Angst vor Terroristen. Aber wir sind im Einsatz für den Einen, der uns alle beschützt. Unser Glaube sagt uns, dass Gott uns nicht im Stich lassen wird. Deshalb erfüllen wir unsere Aufgabe voller Leidenschaft.“

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