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Schockierende Beleidigung: Designierter Präsident beschimpft philippinische Bischöfe

Rodrigo Duterte

Der designierte Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat die Bischöfe seines Landes korrupt genannt und als "Hurensöhne" beschimpft, weil sie angeblich Bevorteilung durch Politiker anstrebten.

In einer Pressekonferenz am 20.Mai bezeichnete Duterte die katholische Kirche als "die scheinheiligste Institution" und beleidigte die Bischöfe seines Landes: "Ihr Hurensöhne, schämt Ihr Euch nicht? Ihr bittet um so viele Gefälligkeiten, sogar von mir." 

Schätzungsweise 80 Prozent aller Philippinos sind Katholiken. 

Duterte gewannt 38,5 Prozent der Stimmen in der Anfang Mai abgehaltenen Wahl zum Amt des Präsidenten. Auch wenn die Nationalversammlung das Ergebnis noch nicht offiziell anerkannt hat, ist sein Vorsprung uneinholbar. 

Der derzeitigie Bürgermeister von Davao City hat sich einen Ruf als knallharter Entscheider verschafft. Das "Time Magazine" hat ihm den Spitznamen The Punisher verliehen, der Bestrafer. In Davao City hat er Recht und Ordnung wieder hergestellt – in den 1970er und 1980er Jahren hatte es die höchste Mordrate der Nation. Dabei bediente er sich drastischer Maßnahmen, darunter auch Todeskommandos, werfen ihm Menschenrechtsgruppen vor. 

Mit Ausnahme einer gesetzlich vorgeschriebenen Zeit von drei Jahren nach mehreren Legislaturperioden im Amt ist Duterte seit 1988 Bürgermeister. Während der verordneten drei Jahre Auszeit war er stellvertretender Bürgermeister, während seine Tochter Sara offiziell das Amt innehatte. 

Im Wahlkampf hatte sich die Kirche gegen ein Reihe von Punkten im Wahlprogramme des Punishers gestellt, etwa die Wiedereinführung der Todesstrafe. 

Duterte hat eingeräumt, Papst Franziskus verflucht zu haben, als dieser im Januar 2015 das Land besuchte, weil er über den Verkehrsstau sauer war, den der Besuch des Oberhaupts der Kirche verursacht hatte. 

Wie er selber zugab, sagte er: "Papst, Du Hurensohn, geh Heim und besuch uns nicht mehr."

Duterte sagte auch, der Erzbischof von Davao habe ihn für seine Angewohnheit, Herumzufluchen, getadelt und über christliche Werte informiert, als er ihn im vergangenen Dezember besucht habe. Der Bürgermeister behauptete, er wolle nun weniger fluchen, und jedesmal 1.000 Pesos (etwa 20 Euro) der Caritas in seiner Stadt spenden, wenn er fluche.

Wenige Stunden nach seinem Verbalausfall gegen die Bischöfe rief Duterte zu einer "Dreikind-Politik" im Land auf. "Ich will drei Kinder in jeder Familie", sagte Duterte am 21. Mai 2016. "Ich bin Christ, aber ich bin ein Realist, deshalb müssen wir was machen wegen der Überbevölkerung bei uns. Ich stelle mich gegen die Meinung oder den Glauben der Kirche." 

Duterte unterstützte auch eine Gesetz zur "Fortplanzungsgesundheit" im Jahr 2012 und unterstützt LGBT-Intitiativen in Davao. Andererseits hat er sich gegen Abtreibung geäußert. 

Katholisch aufgewachsen, aber nach eigenem Bekunden "kein Kirchgänger", hat Duterte auch erklärt, er könne nicht Bürgermeister und ein guter Katholik sein: "Wenn ich mich an die Zehn Gebote halten oder auf Priester hören würde, könnte ich als Bürgermeister nichts erreichen", sagte er im Januar diesen Jahres. 

Kommentare über Hinrichtungen und Frauen

Der BBC zufolge hat Duterte "versprochen, seine harte Linie als Präsident aufrechtzuerhalten, aber wenig konkrete politische Programmpunkte angeboten".

Die Wahl hat der Punisher trotz seiner Pöbeleien gewonnen. Er hat sich auch öffentlich als Schürzenjäger bezeichnet, und angekündigt, eine große Zahl an Kriminellen hinzurichten lassen und ihre Körper in die Bucht von Manila kippen zu lassen. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Im April sagte Duterte über den Fall der Vergewaltigung und Ermordung einer protestantischen Missionarin aus Australien im Jahre 1989 in Davao: "War ich wütend, dass sie vergewaltigt wurde? Ja, das ist einer der Gründe. Aber sie war so schön, der Bürgermeister hätte der erste sein müssen." 

Die Erzdiözese von Davao reagierte auf die Hetze des designierten Präsidenten mit dem Statement, dass sie "respektvoll und demütig den Ansichten und Aussagen des designierten Präsidenten Rodrigo Roa Duterte über die Kirche, auch denen, die schwierig zu akzeptieren seien oder gegen unsere Lehre verstossen", meldete GMA News, ein philippinischer TV-Sender.

Monsignore Paul Cuison, Sprecher des Erzbistums, sagte zudem, dass die Erzdiözese "stets ein friedliches Verhältnis mit ihm pflegte und ihm die Tür immer offen steht". Er fügte hinzu: "Vereint mit den Menschen von Davao erkennen wir auch die guten Dinge an, die er geleistet hat, vor allem für die Armen und Marginalisierten". 

Doch der emeritierte Erzbischof von Lingayen-Dagupan, Oscar Cruz, reagierte auf den Vorwurf der Scheinheiligkeit mit der Forderung nach Beweisen. "Er sollte sagen, wer was gemacht habe, was geschehen ist und wo wir dafür Beweise bekommen...Er sollte wirklich diese Sünden enthüllen, denn die Kirche wird sie nicht akzeptieren. Die Kirche hat Gesetze gegen solche Sünden, und angemenesse Strafen", so Erzbischof Cruz laut dem "Standard of Manila". 

Duterte wird am 30. Juni für sechs Jahre auf das Amt des Präsidenten eingeschworen.

 

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