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Erzbischof Schewtschuk über "ignorierten Krieg" in der Ukraine

Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von Kiew-Halytsch

Seit zwei Jahren wird in der Ukraine gekämpft. Der Konflikt hat tausende Leben gekostet, Millionen Menschen sind betroffen. Doch die internationale Gemeinschaft scheint den Krieg vergessen zu haben, sagt Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk.

Warum dies aus seiner Sicht der Fall ist: Das erklärte das Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche im Gespräch mit CNA-Autorin Elise Harris in Kiew am 23. Mai. Neben dem Konflikt im Osten der Ukraine zwischen russischen Freischärlern und ukrainischem Militär waren die Beziehungen mit der orthodoxen Kirche vor dem Hintergrund des nahenden pan-orthodoxen Konzils und seine Freundschaft mit Papst Franziskus Gesprächsthema.

"Sehr oft sind die sogenannten 'reichen Länder' der internationalen Gemeinschaft damit beschäftigt, ihre eigenen Interessen und ihr eigenes Leben in der internationalen Politik zu vertreten", sagte der Großerzbischof. Zudem hätten moderne Politiker die Angewohnheit, lieber ihre Augen zu schließen und so zu tun, als gebe es Probleme nicht, statt sich dazu verpflichten, diese zu lösen.

Mit Blick auf die Frage, welche Rolle die Kirche in dem Konflikt spielt, betonte Erzbischof Sewtschuk die Seelsorge der Leidenden. "Wir haben Pfarreien im besetzten Teil des Donbass", so Sewtschuk, "unsere Priester sind sogar in der sogenannten Grauzone aktiv, die das Gebiet der ukrainischen Regierung von dem besetzten Territorium trennt."

Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche sei selber eine globale Kirche, die zudem auch in der Ukraine in einem Land aktiv sei, dass multi-religiös und multi-ethnisch sei. In dieser Krisensituation gebe es mit anderen Denominationen eine "Ökumene der Aktion": "Wir beten gemeinsam, wir helfen einander, wir unterstützen einander als Kirchen, als Gemeinden, denn unser gemeinsames Ziel ist es, jedem zu dienen, der unseren Dienst braucht, denn alle Christen glauben, dass jede menschliche Person im Ebenbild und Bildnis Gottes geschaffen ist." 

Mit Blick auf das bevorstehende pan-orthodoxe Konzil habe er dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I. geschrieben, wie auch den anderen Teilnehmern, dass er für sie beten werde; als Christen stünden sie vor den gleichen Herausforderungen.

"Der größte Skandal unserer Welt ist eine Teilung unter Christen", so Großerzbischof Sewtschuk gegenüber CNA.

Das komplette Interview in englischer Sprache lesen Sie hier.

 

 

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