Kall (Euskirchen), 11 Mai, 2021 / 9:58 AM
„Nach reiflicher Überlegung haben sich die Trappistinnen von Maria Frieden entschieden. Die Gemeinschaft ist bereit, ihr zu groß gewordenes Kloster in Dahlem gegen ein neues Zuhause im 19 km entfernten Kall-Steinfeld zu tauschen.“
Mit diesen Worten von Äbtissin Gratia Maria Adler gehören frühere Überlegungen, ihren Konvent in das 800 Kilometer entfernte Zisterzienserinnen-Kloster St. Marienthal in der Oberlausitz, unmittelbar an der polnischen Grenze, zu verlegen, der Vergangenheit an. Die Trappistinnen bleiben in der Eifel.
Die Trappistinnen werden das ehemalige Kloster „Maria Heimsuchung“ der Benediktinerinnen übernehmen, die selbst im Jahr 2019 aus Personalgründen eine neue Bleibe auf dem Bonner Venusberg gefunden haben.
Das ehemalige Nonnenkloster in Steinfeld gehört zur „Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG“, einem Unternehmen von Wolfgang Scheidtweiler. Ihm gehören noch andere Klostergebäude in der Eifel; auch das Kloster Mariawald.
Scheidtweiler hatte zunächst dieses verlassene Trappistenkloster in der Nordeifel den Trappistinnen von Maria Frieden angeboten, was sich jedoch als wenig geeignet für die Schwestern gezeigt hat. Es entstand die Idee der Übernahme des kleineren, verlassenen Klosters der Benediktinerinnen in Steinfeld.
Der Äbtissin und ihren zehn Mitschwestern erschien dieses Klostergebäude ideal zu sein. Vor ihrem Umzug sollen allerdings noch einige barrierefreie und behindertengerechte Zimmer, sowie Pflegezimmer entstehen. Alle übrigen Klosterräume sind vorhanden: Kapelle, Kapitelsaal, Bibliothek. Das zum Kloster gehörende ehemalige Müttergenesungsheim bietet Platz für Gäste, die jederzeit willkommen geheißen werden. Mit vergleichsweise niedrigen Investitionskosten von rund 300 000 Euro könnte der Umzug erfolgen.
Die Entscheidung, so die Äbtissin, hätten sich die Schwestern nicht leicht gemacht. Nach Abwägung ihrer Bedenken hätten sie sich dafür ausgesprochen, ihren Lebensraum weiterhin in der Eifel, im nahe gelegen Steinfeld zu suchen. Hier erhoffen sie sich auch, neue Mitglieder für ihr Ordensleben zu finden.
Äbtissin Gratia Maria Adler: „Es wird eine große Veränderung für uns geben, aber eben darum, um nicht langsam zu sterben, sondern um besser, sicherer und froher leben zu können und uns mehr auf unsere eigentliche Berufung zu konzentrieren, anstatt alle Kräfte nur dafür zu verzehren, ein zu großes Gebäude aufrecht zu erhalten.“
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