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Warum Kardinal Newman überzeugt war, dass jeder heilig werden kann

St. John Henry Newman
Der Schreibtisch von Kardinal Newman im Birmingham Oratory
John Henry Newman, portraitiert von John Everett Millais
Büste von Kardinal John Henry Newman im Birmingham Oratory

John Henry Newman war davon überzeugt, dass es jedem Menschen möglich sein kann, den Weg der Vollkommenheit und Heiligkeit zu gehen. Jeder könne heilig werden. Dazu schreibt der Heilige:

„Der also ist vollkommen, der sein Tagwerk vollkommen vollbringt; mehr brauchen wir nicht zu tun, um nach Vollkommenheit zu streben.“ Damit lässt der aber dennoch keinen Raum für Beliebigkeit und Extravaganz. Stattdessen sagt er: „Wir brauchen über den Kreis der täglichen Pflichten nicht hinauszugehen.“ In der Schrift „Kurzer Weg zur Vollkommenheit“ wird er sehr präzise:

„Wenn Du mich fragst, was Du tun musst, um vollkommen zu sein, so sage ich Dir:

erstens - bleibe nicht im Bette liegen, wenn es Zeit ist, aufzustehen; 

die ersten Gedanken weihe Gott; 

mache einen andächtigen Besuch beim Allerheiligsten Sakrament, 

bete fromm den Angelus, 

iss und trink zu Gottes Ehre, 

bete mit Sammlung den Rosenkranz, 

sei gesammelt, 

halte böse Gedanken fern, 

mache Deine abendliche Betrachtung gut, 

erforsche täglich Dein Gewissen, 

geh zur rechten Zeit zur Ruhe; 

und Du bist bereits vollkommen.“

Damit ist klar, dass der Weg zur Heiligkeit herausfordernd ist und nur in der Erfüllung der täglichen Pflichten erreichbar ist. Doch müssen wir unbedingt vollkommen und heilig werden? Wir wollen doch schließlich einfach nur in den Himmel kommen.

Im Kapitel seiner Betrachtungen über die christliche Lehre lässt uns der spätere Kardinal und große Heilige wissen, dass Gott es so bestimmt hat. „Er hat mich persönlich im Auge, ruft mich bei meinem Namen , weiß, was ich vermag, wozu ich am besten geeignet bin, was mein größtes Glück ist, und das will er mir geben.“

Damit sagt er aber auch, dass ich es nicht weiß! Darum ist der Weg zur Vollkommenheit notwendig. Wir können auch sagen, dass wir umkehren müssen, dass wir uns bekehren sollen. Für die Menschen gibt es ganz verschiedene Wege, die zur Vollkommenheit führen. Diese unterschiedlichen Wege müssen wir aber dem Herrn überlassen, denn wir kennen sie nicht. Wenn wir, wissend und stark wie wir uns fühlen, meinen, alles selber zu wissen, würden in die Irre gehen, denn wir sind blind für das Licht.

Doch wir dürfen vertrauen, dass der Herr, unser Heiland und Gott, weiß, was für uns gut ist. Schließlich hat er uns geschaffen nach seinem Bilde. Und er will uns, nachdem wir von der Erbsünde aus dem Paradies vertrieben wurden, wieder zu sich in sein Reich zurück führen.

Ein wunderbares Buch für jeden Christen. Neben den Betrachtungen über die christliche Lehre enthält es über die verschiedenen Zeiten des Kirchenjahres, über die einzelnen Wochentage und über zahlreiche Geheimnisse aus dem Leben der Jungfrau und Gottesmutter Maria.

Vor allem zeichnet dieses Buch so viele wunderbare Gebete aus. Ein jeder findet aus diesem schier unerschöpflichen Arsenal etwas für sich, seine Anliegen und Sorgen. Es  wird dem Beter sogar möglich, die Texte selbst so umzugestalten, dass sie ihm noch persönlicher und intensiver werden können. Auch all jenen, denen es schwer fällt zu beten, kann es gelingen, durch die Betrachtungen und Gebete dieses Buches wieder Geschmack daran zu finden. Gebe es Gott.

Ein einziges von den zahlreichen Gebete sei hier wiedergegeben; es ist ein Gebet um das Licht der Wahrheit:

„O mein Gott, ich bekenne, daß Du meine Dunkelheit erleuchten kannst. 

Ich bekenne, daß Du allein es kannst. 

Ich verlange danach, daß meine Dunkelheit erleuchtet werde. 

Ich weiß nicht, ob Du mich erleuchten willst, aber daß Du es kannst und daß ich es wünsche, sind Gründe genug für mich, um das zu bitten, was Du mir zum mindesten zu erbitten nicht verwehrt hast. 

Zugleich verspreche ich, daß ich mit Hilfe Deiner Gnade, um die ich flehe, alles annehmen will, was ich im Lauf der Zeit als Wahrheit sicher erkenne, wenn immer ich zur Sicherheit gelange. 

Mit Deiner Gnade will ich mich hüten vor jeder Selbsttäuschung, die mich verleiten könnte, anzunehmen, was der Natur gefällt, statt was die Vernunft gutheißt.“

 


Paul Bernhard Wodrazka / Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz / Gudrun Trausmuth , Hrg., "John Henry Newman. Betrachtungen und Gebete" ist in der Kleinen Bibliothek des Abendlandes (Band 6) im Be&Be-Verlag erschienen und hat 302 Seiten. 

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Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch.  

 

 

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