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Das Ruhegebet: Fragen und Antworten

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Peter Dyckhoff  ist es ein wirklich wichtiges Anliegen, immer wieder über das "Ruhegebet" zu schreiben, nachdem er bereits mehrere Bücher zu diesem Thema veröffentlicht hat. Beispiele: "Das Ruhegebet. Eine Einübung nach Johannes Cassian" (1992), "Das Ruhegebet einüben" (2013), "Geheimnis des Ruhegebetes" (2016), "Das Ruhegebet im Alltag" (2017) oder "Das kleine Buch vom Ruhegebet" (2020). 

Als Spätberufener wurde Peter Dyckhoff (geb. 1937) im Jahr 1981 zum Priester geweiht. Als 40-jähriger Theologiestudent hatte er eine Dissertation vorgelegt, die den Titel trägt: "Gebet als Quelle des Lebens. Systematisch-theologische Untersuchung des Ruhegebetes, ausgehend von Johannes Cassian". Ab 1989 übernahm er die Leitung der Bildungsstätte "Haus Cassian" im Weserbergland. Spätestens hier wurde er zum kenntnisreichen Fachmann und Lehrer des Ruhegebets.

Das sogenannte Ruhegebet ist eine Gebetsweise, die von den Wüstenvätern der ersten Jahrhunderte des Christentums praktiziert wurde. In der ägyptischen Wüste hatte das Gebet geradezu eine Blütezeit. Der Kirchenlehrer Johannes Cassian (360–435) brachte es nach Europa. Es verbreitete sich später unter den Mönchen der Orthodoxie, auf dem Berg Athos und in Russland. Die Gebetsweise, die Johannes Cassian in seinen "Collationes patrum" beschrieb, wurde als Herzens- oder Jesusgebet bekannt.

Das Gebet muss nach Cassian nicht förmlich sein, vielmehr soll es über die Meditation zur Kontemplation führen. Es bedeutet alles aufzugeben: die Gedanken und Vorstellungen, seinen eigenen Willen und seine Gottesbilder. Der Beter soll sich Gott nicht bildhaft vorstellen. Er soll ihn mit dem reinen Blicken der Seele anschauen. 

Die "Methode des Ruhegebetes" wird von Cassian so beschrieben, dass der Beter nur einen einzigen kurzen Satz oder ein Wort als ein Mittel nützt, um in eine notwendige Stille zu gelangen. Es ist notwendig, die Fülle der Gedanken auf ein einziges Wort oder einen Vers zu reduzieren. Dadurch sollen Körper, Geist und Seele zur Ruhe gelangen und die Reinheit des Herzens erreicht werden.

Doch die nötige Stille ist nicht das zu erreichende Ziel. Es geht um den richtigen Weg zur Gottesbegegnung. Dazu muss der Betende in absoluter Einfachheit vor Gott stehen.

Peter Dyckhoff, der die Gebetsweise des Ruhegebetes seit über 50 Jahren praktiziert, ist es zu einer Lebensaufgabe geworden, diese Gebetsform immer mehr Menschen zu vermitteln. Aber auch, das Ruhegebet richtig zu vollziehen. Darum hat er nun sein neues Buch für notwendig erachtet, das es auf immer wieder auftauchende Fragen Antworten gibt. Denn beim Ruhegebet können viele Fehler gemacht werden, sich einschleichen oder sogar das Gebet verunmöglichen.

Jetzt ist Peter Dyckhoff 84 Jahre alt und kann auf eine reiche Erfahrung als Priester und geistlicher Lehrer zurückblicken. In "Ruhegebet – Fragen und Antworten" behandelt er in kurzen Kapiteln annähernd 200 praktische Fragen und Probleme. Der "siebte Schöpfungstag" ist für den Autor das Ziel aller Mühen. Der Christ soll vor Gott zur Ruhe kommen, wie der Schöpfer am siebten Schöpfungstag. Er beantwortet alle Fragen tiefgehend, verständlich und prägnant. Sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen wird die Lektüre des Buches ein Gewinn sein können.

Das Ruhegebet wird von Peter Dyckhoff als dezidiert christliches Gebet betrachtet. Mehrmals weist er darauf hin, dass fernöstliche Praktiken, die manche, auch katholische Autoren, in das Gebet mit einbringen wollen, nichts mit dem Ruhegebet zu tun haben. "Das Ruhegebet unterscheidet sich von ähnlichen Gebetsweisen anderer Religionen und Kulturen dadurch, dass es von seinen Wurzeln her ein christliches Gebet ist. Im Buddhismus und im Hinduismus […] wie auch in anderen Religionen kommt Jesus Christus nicht vor." Auch das "sogenannte ‚christliche Yoga‘ verzerrt" und verfälscht die christliche Meditation.

Dyckhoff ist es sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Ruhegebet "weder als Methode noch als Technik bezeichnet" werden kann, vielmehr ist es "ein Gebet, bei dem der Name Jesu Christi angerufen wird". Der Christ soll sich seines Gottes bewusst sein. "Das Ruhegebet schafft die bestmögliche Voraussetzung für die bewusst wahrnehmbare Gegenwart Gottes im Menschen." So schenkt Gott dem Betenden "seine liebende und alles erfüllende Nähe", die er weder durch "Wollen noch durch Üben" aus sich selbst erreichen kann.

Peter Dyckhoff, "Ruhegebet.Fragen und Antworten" ist bei Herder erschienen und hat 384 Seiten.

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