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UN-Videoblog: Die Vielfalt unserer Bekenntnisse

Christian Peschken (EWTN) im Gespräch mit Erzbischof Fortunatus Nwachukwu, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UN in Genf

Im Februar trat Jerry Pillay sein neues Amt als Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Genf an. Bei der Amtseinführung des neuen Generalsekretärs war auch der Vertreter des Heiligen Stuhls in Genf dabei, Erzbischof Fortunatus Nwachukwu. Wir sprechen heute über die Ökumene und den interreligösen Dialog – ein aktuelles Thema besonders vor dem Hintergrund der heißen Debatten um den deutschen Synodalen Weg und dessen Tendenzen, die Papst Franziskus im vergangen Jahr mit diesen Worten kommentierte: „In Deutschland gibt es eine sehr gute evangelische Kirche. Wir brauchen nicht zwei davon.“

Doch trotz der zumeist theologischen Differenzen engagiert sich die römisch-katholische Kirche sehr stark für den interreligiösen Dialog mit evangelischen Christen und ganz besonders auch beim ÖRK. Beim Zweiten Vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965 waren Beobachter des ÖRK zugelassen. In der Folge kam es zu einem kontinuierlichen Annäherungsprozess zwischen der römisch-katholischen Kirche und der ökumenischen Bewegung. 1965 wurde dafür sogar eigens ein Forum, eine Arbeitsgruppe, für das gemeinsame Studium und den Dialog zwischen dem ÖRK und der römisch-katholischen Kirche eingerichtet.

Weshalb ist die römisch-katholische Kirche kein Mitglied des ÖRK? Was ist Ökumene und was interreligiöser Dialog? Wie kann jemand, der nicht an Jesus Christus als Sohn Gottes glaubt, zum Vater kommen, wenn Jesus selbst doch sagt: „Niemand kann zum Vater kommen außer durch mich“?

Exzellenz, viele von uns erinnern sich daran: 2018 reiste der Papst nach Genf, um unter anderem den Feiern zum 70. Gründungstag des Ökumenischen Rats der Kirchen, auch Weltkirchenrat genannt, beizuwohnen. Der ÖRK wählte kürzlich einen neuen Generalsekretär: Jerry Pillay, ein evangelisch-reformierter südafrikanischer Theologe und Hochschullehrer von der Presbyterianischen Unionskirche in Südafrika. Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde 1948 gegründet, um sich für die Ökumene einzusetzen. Die katholische Kirche arbeitet mit dem ÖRK zusammen, ist aber kein Mitglied, obwohl sie Delegierte mit Beobachterstatus zu den Sitzungen entsendet. Warum ist die katholische Kirche nicht Mitglied des ÖRK?

Es war mir eine große Freude, bei der Amtseinführung von Jerry Pillay dabei zu sein. Es war bewegend, die Zeugnisse über sein persönliches Leben als Mann des Glaubens, als Mensch des Glaubens und als Mensch, der das Wort Gottes weitergibt, zu hören. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen, aber wir sind Beobachter. Ich möchte vielleicht ein oder zwei Gründe nennen, warum wir aus katholischer Sicht keine Mitglieder sind. Ich möchte hier die theologische Tatsache erwähnen, dass wir eine andere Sichtweise des Glaubens haben, vor allem in Bezug auf die Sakramente und die leitende Autorität in Bezug auf das Primat des Petrus, die Person des Papstes. Aber das wäre natürlich kein ausreichender Grund, um nicht Mitglied zu werden.

Ich denke, die stichhaltigeren Gründe könnten von der Seite des Ökumenischen Rates der Kirchen kommen, von seinem Wesen her. Die Zusammensetzung des Ökumenischen Rates der Kirchen richtet sich in erster Linie nach den lokalen und regionalen Kirchen. Sie können verschiedene nationale oder regionale, sagen wir lutherische Kirchen oder anglikanische Kirchen, als Mitglieder haben. Die katholische Kirche ist, wie Sie wissen, nicht auf diese Weise struktuiert. Wenn die katholische Kirche an einer solchen Gruppe teilnimmt oder Mitglied wird, geht sie als römisch-katholische Kirche hinein, und die Kirchen in der Einheit mit Rom. Und, wissen Sie, wir sprechen hier von 1,2 Milliarden Menschen. Wenn die römisch-katholische Kirche in den Ökumenischen Rat der Kirchen eintreten würde und wenn die römisch-katholische Kirche Teil des Ökumenischen Rates der Kirchen würde, so würde sie die anderen Mitglieder sozusagen überschwemmen. Das ist also eine Seite.

Eine weitere ist die Zusammensetzung der Kommissionen, der Ausschüsse, und der verschiedenen Gremien des Ökumenischen Rates der Kirchen. Die Mitgliedschaft in diesen Gremien und Ausschüssen im Ökumenischen Rat der Kirchen wird durch die Bevölkerungszahl der Mitgliedskirchen bestimmt.

Ich nenne Ihnen ein Beispiel: In der gegenwärtigen Situation stellen die orthodoxen Kirchen allein 25 Prozent der Mitglieder in den verschiedenen Gemeinschaften und Unterorganisationen des Ökumenischen Rates der Kirchen. Wir können uns vorstellen, wie die Situation aussehen würde, wenn die katholische Kirche mit ihren 1,2 Milliarden Mitgliedern beitreten würde. Wie viele Katholiken würden jedem dieser Gremien angehören? Wie viel Prozent? Nun, Sie werden zu dem Ergebnis gelangen, dass die Mitgliedschaft der katholischen Kirche dann die anderen Mitglieder verdrängen, ja fast hinausdrücken würde, und das würde zu einer unglücklichen Situation führen, die sowohl von der katholischen Kirche als auch den anderen Kirchen nicht erwünscht ist.

Die katholische Kirche konzentriert sich daher auf das, was wir gemeinsames Engagement statt Mitgliedschaft nennen. Und bei diesem gemeinsamen Engagement tut die katholische Kirche ihr Bestes. Wir tun unser Bestes, um sicherzustellen, dass wir uns beteiligen. Natürlich ohne Stimmrecht, aber durch verschiedene Initiativen: Initiativen des Dialogs, Initiativen der Förderung des Gemeinwohls, Initiativen der Evangelisierung, Initiativen der internationalen Zusammenarbeit und Kooperation. Und so versuchen wir, im Ökumenischen Rat der Kirchen sehr präsent zu sein, nicht als Mitglieder, sondern als Beobachter und Partner mit gemeinsamem Engagement.

Exzellenz, muss man zwischen Ökumene und interreligiösem Dialog unterscheiden?

Interreligiöser Dialog ist der Dialog zwischen Menschen, die einen Glauben haben, und das schließt auch Nichtchristen ein. Wir führen den interreligiösen Dialog sogar mit muslimischen Freunden oder buddhistischen Freunden oder Hindu-Freunden. Wir führen einen interreligiösen Dialog mit Menschen verschiedener Religionen, und wir gehen auf sie zu, wenn sie ihre großen Feste feiern. Wir schicken ihnen Botschaften, und auch sie schicken uns während der großen christlichen Feste Botschaften der Verbrüderung. Und wir versuchen, uns auf unsere gemeinsamen Werte zu stützen, um für das Gemeinwohl zu arbeiten. Das Wohl unserer Familie, der gemeinsamen Familie, die dieser unser Planet ist, das ist der interreligiöse Dialog.

Aber dann gibt es die Ökumene, die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken von Menschen christlichen Glaubens. Normalerweise geschieht dies zwischen Christen, zwischen Katholiken und anderen christlichen Familien, die nicht der römisch-katholischen Kirche angehören, also den Protestanten, den verschiedenen Ausprägungen des Protestantismus, den reformierten Kirchen und auch der orthodoxen Kirche. Das ist der Bereich der Ökumene.

In Ihren Begrüßungsworten sagten Sie, dass wir alle Brüder und Schwestern in Jesus Christus sind, offensichtlich an die anwesenden christlichen Teilnehmer gerichtet. Abgesehen von protestantischen oder evangelikalen Kirchen, die eine von der katholischen Kirche abweichende Interpretation etwa der Eucharistie haben was ist mit Religionen wie dem Islam, die Jesus Christus nicht als Sohn Gottes, oder den trinitarischen Gott nicht akzeptieren. Reicht es aus streng katholischer Sicht, selbst bibeltreu zu sein, zu versuchen, Brüder und Schwestern zu sein, andere Religionen und andere Glaubensrichtungen zu tolerieren, oder ist es nur der Glaube an Jesus Christus, der wahre, göttliche Brüderlichkeit, Frieden und Harmonie hervorbringen kann?

Meine spontane Reaktion darauf ist ein Zitat aus Johannes 14,6, wo Jesus sagt: Ich habe den Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kann zum Vater kommen außer durch mich. Und dann kommt sofort die Frage: Was meint Jesus damit? Wie kann ein Mensch durch Jesus Christus zum Vater kommen? Haben wir nun den alleinigen Anspruch darauf, wie Menschen durch Jesus Christus zum Vater kommen können? Wenn Jesus sagt, ich bin der Weg und die Wahrheit, wie weit reicht dann diese Wahrheit? Kann jemand zum Vater kommen, indem er der Wahrheit folgt, selbst wenn die Person nicht in der Lage war, diese Wahrheit als Ausdruck von Jesus Christus zu verstehen?

Nun, ich möchte Sie zu dem zurückbringen, was Jesus selbst mit seinen Jüngern tat. Ich werde Sie zurück zum Markusevangelium führen (9,38). Jesus war mit seinen Jüngern unterwegs, und als er sich Kapernaum näherte, kam einer seiner Jünger zu ihm und sagte: Herr, auf dem Weg haben wir jemanden gefunden, der in deinem Namen Dämonen austreibt, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Das ist Markus 9,38. Und Jesus sagte in den Versen 39 und 40 zu ihm: Hindert ihn nicht! Dann fährt er fort: Wer nicht gegen uns ist, ist mit uns.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Wir müssen also wissen, dass Jesus selbst auch offen war für den Dialog, er war offen für den Dialog und er hielt seine Arme offener für das, was wir als Menschen und sogar als Christen verstehen können.

Ja, wir versuchen, die Basis zu definieren, aber die Ausführung ist der Einsatz des Heiligen Geistes. Wir müssen uns auch daran erinnern, dass Jesus selbst sagte: Ich glaube, ich habe Ihnen das geantwortet, als Sie mich nach den außerirdischen Wesen fragten. Und ich hatte mir erlaubt, auf den Text zu verweisen, in dem sich Jesus im Johannesevangelium, Kapitel 9, als guter Hirte darstellt, und zwar in Vers 16, wo er sagt: Ich habe auch andere Herden, andere Schafe, die ich auch hüte.

Nun, ja, wir müssen weiterhin darauf bestehen und sagen, dass Jesus der einzige Weg zum Vater ist. Aber die Interpretation und die Reichweite dieses Weges, können wir sie definieren? Das Einzige, was wir definieren, ist, dass wir versuchen, ihn vorzuschlagen. Aber die Auswirkung, vor allem im Bereich der Wahrheit, denn Menschen, die Gott in der Wahrheit ihres Lebens suchen, nehmen in gewisser Weise auch an dieser Reise zu Gott durch Jesus Christus teil. Als ich also bei diesem Anlass sagte, dass wir alle Brüder und Schwestern sind, bezog ich mich bei diesem Anlass auf alle Christen. Aber nach dem, was ich Ihnen bereits gesagt habe, können wir auch Nichtchristen als unsere Brüder und Schwestern bezeichnen, wenn sie ernsthaft auf der Suche nach Gott sind.

Ich zitiere nochmal aus Ihren Begrüßungsworten beim ÖRK: „Die Welt braucht dringend das Zeugnis authentischer religiöser Werte, um den Egoismus, die Gleichgültigkeit und den Stolz zu bekämpfen, die allzu oft die Aktivitäten der Länder und der internationalen Institutionen kennzeichnen.“ Hören die Vereinten Nationen in Genf und andere internationale Organisationen Ihren Beobachtungen zufolge auf religiöse Werte, und hören sie nicht nur, sondern handeln sie auch danach?

Ich habe Ihnen bereits bei einer anderen Gelegenheit gesagt, dass, wenn die Menschen der Religionen die authentischen Werte, die von ihren Religionen gelehrt werden, wirklich in die Praxis umsetzen würden, wir die Organisation der Vereinten Nationen arbeitslos machen würden. Und das meine ich.

Vielleicht nicht die Sonderorganisationen wie die ITU, die sich mit Telekommunikation befasst, oder die UPU, die auch nicht wirklich UN ist, der Weltpostverein. Aber die Bereiche, die sich mit Abrüstung befassen, die sich mit Menschenrechten befassen, usw. Wenn wir die authentischen Werte, die unsere Religionen lehren, leben und praktizieren würden, würden wir so sehr menschliche Brüderlichkeit leben, dass ein Großteil der Aktivitäten der Vereinten Nationen überflüssig wäre.

Ich weiß, das ist eine starke Aussage, denn wir brauchen die Vereinten Nationen, um die Plattform zu haben, die diese Organisation der Menschheit bietet, um zusammenzusitzen, miteinander zu reden, einen Dialog zu führen, zu verhandeln, um in Harmonie und Brüderlichkeit leben zu können.

Hören sie auf die religiösen Werte? Natürlich tun sie das. Zuallererst möchte ich erwähnen, dass ein großer Prozentsatz, die Mehrheit der Menschen, die die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen vertreten, und sogar die Menschen, die in dieser Organisation arbeiten, gläubige Menschen sind. Sie sind vielleicht keine Christen, aber sie sind gläubig. Und Gläubige, die Werte in ihren Religionen verankert haben. Wir müssen also wirklich auf die Stimme des Glaubens hören, die von authentischen Werten spricht.

Natürlich gibt es Momente, in denen vor allem politische Interessen und persönliche Interessen mit den vorgeschlagenen religiösen Werten in Konflikt geraten. Das ist normal und da müssen wir geduldig sein und verhandeln, aber gleichzeitig versuchen, die Bedeutung bestimmter Werte unsererseits zu unterstreichen. Das sind Werte, die in der Privatsphäre des menschlichen Lebens, der Menschenwürde und dem Gemeinwohl verankert sind. Ja, sie hören auf religiöse Werte oder Werte, die von gläubigen Menschen vorgeschlagen werden.

Vielen Umfragen zufolge sagt die Mehrheit der Deutschen, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Exzellenz, kann man das so sagen und gehört eine Religion, irgendeine Religion, zu irgendeinem Land?

Ich glaube nicht, dass eine Religion zu einem bestimmten Land gehört. Das Christentum wurde natürlich nicht in Deutschland geboren. Genauso wenig wie der Islam in Deutschland geboren wurde. Und auch wenn das Christentum sozusagen im Heiligen Land geboren wurde, gehört es nicht zum Heiligen Land allein. Jeder, der an eine Religion glaubt, kann behaupten, dass diese Religion zu ihm oder ihr gehört. So gehört das Christentum zu den Deutschen, so wie die Religion, an die sie glaubten, bevor das Christentum kam, auch zu ihnen gehört.

Oder ich nenne Ihnen ein Beispiel aus Afrika. Weder das Christentum noch der Islam wurden in Afrika geboren. Aber viele Afrikaner glauben entweder, das Christentum ist ihre Religion oder der Islam ist ihre Religion. Die wichtige Frage, die wir uns stellen müssen, ist nicht, wo eine Religion entstanden ist, sondern ob die Religion uns zu besseren Menschen macht. Das heißt, ob sie unsere Beziehung zu Gott und zu unseren Nächsten verbessert.

Die Deutschen haben das Recht zu sagen: Das sind unsere Werte, unsere kulturellen Werte. Wenn eine Religion kommt und uns hilft, nach diesen kulturellen Werten zu leben, dann akzeptieren wir sie. Wenn eine Religion kommt und uns dazu bringt, nicht als bessere Menschen zu leben, dann können wir sagen, nein, wir akzeptieren sie nicht. Aber wir können nicht sagen, diese Religion gehört zu uns oder jene gehört nicht zu uns.

Lassen Sie mich auch sagen, dass es schwierig ist, eine Religion zu finden, die von Natur aus dazu da ist, Menschen zu schlechteren Menschen zu machen. Es ist die Art und Weise, wie Sie eine Religion annehmen, die Art und Weise, wie Sie ihre Lehren und Eigenschaften ausleben, die Ihnen helfen wird, ein besserer Mensch zu werden. Aufgrund dieser Religion oder wegen dieser Religion. Wir können jede Religion, die wir kennen, missbrauchen oder missbrauchen lassen.

Wir haben in der Geschichte Menschen, die sogar das Christentum missbraucht haben, die das Christentum als ein Mittel zur Unterdrückung oder zur Unterstützung der Unterdrückung benutzt haben. Wo Menschen das Christentum benutzen, um Sklaverei und Sklavenhandel zu unterstützen. Wo Menschen, versuchen, das Christentum zu benutzen, um Rassendiskriminierung und Apartheid zu unterstützen. Wo Menschen das Christentum benutzt haben oder versuchen, das Christentum zu benutzen, um die Gesellschaft zu bedrohen. Wir können das gleiche über den Islam sagen. Die Leute, die von Terrorismus sprechen. Menschen, die den Islam missbrauchen, um terroristische Tendenzen zu unterstützen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass wir eine Religion mit dem Missbrauch dieser Religion identifizieren können. Und wir sollten nicht sagen, dass eine Religion zu uns gehört. und eine andere gehört nicht zu uns. Nein, ich glaube nicht, dass die Deutschen sagen können, dass das Christentum zu ihnen gehört und der Islam nicht zu ihnen gehört.

Sie können sagen, na ja, das Christentum passt heute zu unserer Kultur. Der Islam passt heute nicht zu unserer Kultur. Aber wir sollten vorsichtig sein. Es gibt auch Menschen, die beginnen, das Christentum zu interpretieren. Es gibt auch Menschen, die beginnen, Teile des Christentums, der christlichen Lehre und der christlichen Werte zu übernehmen, aber sie an ihren eigenen Vorstellungen auszurichten. Macht dies das Christentum zu ihrem eigenen? Nein. Die Antwort ist nein. Niemand kann sagen, dass eine Religion zu seinem Land gehört.

Wir haben einige Länder, die sagen zum Beispiel, unser Land sei das Land des Islam. Und ich frage mich, wann der Islam ins Land gekommen ist. Wem gehörte dieses Land vor dem Jahr 622, vor dem Gründer des Islams? Wir müssen also vorsichtig sein, bevor wir sagen, mein Land oder diese Religion gehört zu meinem Land oder diese Religion gehört zu meinem Land.

Im Februar begaben sich Papst Franziskus, der anglikanische Erzbischof Justin Welby und Pastor Iain Greenshields von der Church of Scotland gemeinsam auf einen historischen ökumenischen Friedenspilgerweg im Südsudan. Während eines gemeinsamen ökumenischen Gebetsgottesdienstes in Juba sagte der Papst: „Lasst uns, liebe Brüder und Schwestern, unermüdlich für den Frieden arbeiten, zu dessen Aufbau uns der Geist Jesu und des Vaters drängt: einen Frieden, der die Vielfalt integriert und die Einheit in der Vielfalt fördert. Der Friede des Heiligen Geistes harmonisiert die Unterschiede, während der gott- und menschenfeindliche Geist die Vielfalt als Mittel zur Spaltung benutzt.“

Original-Interview aufgenommen in Genf von Kameramann Alex Mur | Deutscher Sprecher: Jan Terstiege | Redaktionelle Bearbeitung, Übersetzung, Moderation und Schnitt: Christian Peschken für Pax Press Agency im Auftrag von EWTN Deutschland und CNA Deutsch.

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