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Kein Streben nach vielen Diensten, sondern bewusste, gesammelte Mitfeier

Messe (Symbolbild)

In zwei Teile geteilt ist das inzwischen in zweiter Auflage vorliegende Buch „Von der verwandelnden Mitfeier der Eucharistie und dem Dienst am Wort Gottes“, das die promovierte Theologin Margarete Eirich verfasst hat. Zunächst geht es um die verwandelnde Mitfeier der Messe, dann folgt ein Lektorenkurs.

Im ersten Teil des im fe-Medienverlag erschienenen Buches erläutert die Autorin sehr anschaulich die Wichtigkeit des inneren Mitvollzugs der Heiligen Messe. Aktiv Mitfeiern bedeutet nicht, das Geschehen wie Marionetten über sich ergehen zu lassen. Als Beispiel führt die Autorin an, all das, was uns bewegt, während der Gabenbereitung auf den Altar zu legen, uns selbst gleichsam auf den Altar zu legen – dann sei auch unsere Wandlung möglich.

Eirich führt die Bedeutung der tätigen Teilnahme auch für Laien verständlich aus. Sie zeigt auf, dass sich sowohl das Zweite Vatikanische Konzil als auch Papst Benedikt XVI. ausführlich mit der Heiligkeit des heiligen Messopfers beschäftigt haben. Die Liturgiekonstitution betont ausdrücklich, dass niemand der Liturgie etwas hinzufügen, von ihr wegnehmen oder an ihr ändern darf.

Das aktive Mittun beim Gottesdienst versteht sich nicht als ein Streben nach vielen Diensten, sondern es geht dabei um die bewusste, gesammelte Mitfeier. Eine innere Sammlung führt uns zu einem immer tieferen Erfassen des heiligen Geschehens.

Schritt für Schritt geht die Autorin die einzelnen Elemente der Eucharistiefeier durch und erläutert sie. So legt sie dar, wie man diese jeweils zu einer inneren Mitfeier nutzen kann. Man wird wie im Theater langsam zum Höhepunkt herangeführt. Und immer wieder schlägt sie einen Bogen zu ihrem Herzensanliegen: dem Mitvollzug, der Hingabe.

Auf den Mitvollzug kann gar nicht oft genug hingewiesen werden. Es ist ein Irrtum zu glauben, man kenne doch den Ablauf der Liturgie, und das reiche doch, um sich jederzeit zurechtfinden. Vom liturgischen Ablauf her mag das stimmen, aber wenn man sich nicht mit hineinnehmen lässt in das Geschehen auf dem Altar, so kann man nicht verwandelt werden und wird auch wenig aus dem Gottesdienst mitnehmen. Wenn man dagegen versucht, innerlich das Geschehen mit zu vollziehen, dann kann Gott die Person mit seinem Wort treffen, die dann verändert und beschenkt aus dem Gottesdienst herausgeht.

Die Wichtigkeit des Mitvollzugs der Hingabe geht beim Lesen des Büchleins ganz neu auf.

Im zweiten Teil des Buches wird der wertvolle Dienst am Wort Gottes, der Lektorendienst, in den Mittelpunkt gestellt.

Es gibt ein Evangeliar, das in erster Linie an Sonntags- oder Feiertagsgottesdiensten zum Einsatz kommt und allein die Evangelien enthält. Das Lektionar dagegen enthält sowohl Lesungen und Evangelien als auch die Antwortpsalmen. Das Wort Gottes ist so wirkmächtig, es trifft auch heute immer wieder Menschen mitten ins Herz. Dies kann auch in einem ganz normalen Wochentags-Gottesdienst geschehen.

Eirich räumt der Bedeutung des Wortes Gottes in ihrem Buch den gebührenden Wert und Raum ein. Ihr liegt es am Herzen, dass der Lektor das Wort Gottes schätzen lernt und es gebührend vorträgt. Eine solche innere Haltung des Lektors werden die Gläubigen wahrnehmen. Auf diese Weise kann das Wort Gottes in das Herz der Gläubigen fallen und etwas in Gang setzen. Als Beispiel für ein solches Getroffenwerden vom Wort Gottes führt Eirich mehrere Heilige an.

Bevor die Autorin näher auf das Vortragen der Lesung eingeht, legt sie das Augenmerk auf die äußere Ordnung: Das Vortragen der Lesung sollte unbedingt von einem Lektor erfolgen, beim Gang zum Ambo ist die Verneigung vor dem Altar eine wichtige Geste. Das Vortragen des Wortes Gottes muss ruhig, verständlich und eher langsam geschehen, damit die Gläubigen auch folgen können.

Gott spricht in seinem Wort zu seinem Volk, es ist keine Geschichte von vor 2000 Jahren oder noch älter. Das Wort Gottes gilt uns heute und ist zu jedem Einzelnen in seine jeweilige Lebenssituation hineingesprochen.

Der Theologin ist es ein Herzensanliegen, dass die Gläubigen, die ihr Buch lesen, die gleiche Freude am Wort Gottes erfahren wie sie selbst.

Margarete Eirich: Von der verwandelnden Mitfeier der Eucharistie und dem Dienst am Wort Gottes; fe-Medienverlag; 110 Seiten; 9,90 Euro; ISBN: 9783717113683.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

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