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Goldenes Buch vom Ruhegebet: Summe der schriftstellerischen Tätigkeit von Peter Dyckhoff

Frau beim Gebet in der Kirche

Trotz einer schweren Erkrankung im Jahr 2023 und der Mühseligkeit seines hohen Alters war es dem 88-jährigen Priester Peter Dyckhoff vergönnt, seine Buchreihe über das „Ruhegebet“ mit der jüngsten seiner vorgelegten Schriften, „Das Goldene Buch vom Ruhegebet“, abzurunden.

Selbst ein bedeutender geistlicher Begleiter der vergangenen Jahrzehnte, gilt Dyckhoff als einer der wenigen Experten für die Spiritualität des Johannes Cassian (gestorben 435). Durch Johannes Cassian, der sowohl von der Ost- als auch von der Westkirche als Heiliger verehrt wird, wurde das Ruhegebet als eine frühchristliche Form der Meditation bekannt. Nicht nur die Wüstenväter praktizierten es, auch Benedikt von Nursia (gestorben 547), der Vater des westlichen Mönchtums, berief sich in seiner Regula auf Cassians Collationes Patrum. Da er selbst ihn als geistlichen Lehrer sehr schätzte, wies er in seiner Regel mehrmals auf ihn hin und empfahl seinen Mönchen die Lektüre.

Dyckhoff war viele Jahre Exerzitien-Leiter. Er ist Gründer der „Stiftung Ruhegebet“ (2013), in der er nicht nur das Ruhegebet nach Johannes Cassian bekannt zu machen suchte, sondern selbst Leiter für Kurse zum Ruhegebet ausbildete.

Seine Bücher zum Ruhegebet sind: „Bete ruhig: Betrachtung und Ruhegebet“ (2005); „Einübung in das Ruhegebet: Eine christliche Praxis nach Johannes Cassian“ (zwei Bände, 2006); „Das Ruhegebet einüben“ (2011); „Ruhegebet“ (2015); „Geheimnis des Ruhegebetes“ (2016); „Das Ruhegebet im Alltag“ (2017); „Pater Pio und das Ruhegebet“ (2019); „Das kleine Buch vom Ruhegebet“ (2020); „Ruhegebet: Fragen und Antworten“ (2021).

Vielleicht darf man sagen, dass für Peter Dyckhoff „Das Goldene Buch vom Ruhegebet“ so etwas wie die Summe seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist. Zumindest rundet er sie mit diesem Buch ab.

Dyckhoff weiß: „Unsere zum Teil verkopfte und gleichzeitig müde gewordene christliche Gegenwart ist daran schuld, dass wir zum Teil in einer geistlichen Dürre leben, die allzu oft sich in Depressionen und anderen Krankheiten zeigt. Andererseits jedoch lebt tief in uns die Sehnsucht nach Verankerung im Glauben und nach Gotteserfahrung.“

Um Gewinn für sein Leben erzielen zu können empfiehlt der Autor, die vielen kurzen Abschnitte des Goldenen Buches „einzeln für sich“ zu betrachten. „Denjenigen jedoch, die mit dem Ruhegebet beginnen möchten, sei empfohlen, alle vier Teile des Buches nacheinander in sich aufzunehmen. Sie nur zu lesen wäre zu wenig.“

Die vier großen Kapitel bestehen aus einer „Hinführung zum Ruhegebet“, dem sich „Das Ruhegebet offenbart sich“ anschließt. Darin wird der Leser gewahr, dass sich die Worte des Buches an ihn richten, dass er selbst angesprochen wird. Es folgen eine „Persönliche Anleitung zum Ruhegebet“ und eine Beschreibung der „Auswirkungen des Ruhegebetes“ – denn das ist ja der Sinn der Übung des Ruhegebetes, dass sich der Mensch ändert, weil er zu Christus findet, der „Gnade über Gnade“ verschenkt. „Ich kann es noch immer nicht begreifen und werde es wohl niemals begreifen können, dass du mich trotz der vielen Verschattungen meiner Seele liebend angeblickt hast.“

Das Lesen des Goldenen Buches vom Ruhegebet führt aber nicht von selbst, gleichsam automatisch oder als Belohnung für das Lesen zur Vollendung. Denn das „Ruhen der Seele in Gott“ ist in diesem Leben nur bedingt möglich. Nach Dyckhoff und anderen Lehrmeistern des geistlichen Lebens „geht doch alles menschliche Sehnen und Verlangen letztlich einzig und allein in diese Richtung. Der Mensch ruht nicht, bis er teilnehmen darf an der Gnaden- und Liebesfülle Gottes, die ihm sicheren und beständigen Frieden mit sich selbst, anderen Menschen, der gesamten Schöpfung und mit Gott schenkt. Vollendet sich diese Teilhabe an Gott in der Seele des Menschen, strömt er über von Glück, indem er die Herrlichkeit Gottes genießt und fühlt.“

Immer wieder finden die Leser eingestreute Gebete des Dankes und der Bitte an Gott. Am Ende beten sie mit Pfarrer Peter Dyckhoff: „Herr, wie an jedem Tag rufe ich zu dir, doch heute in ganz besonderer Weise, da ich dir danken möchte, dass du den Weg mit mir gehst und mir Einsicht gewährst in das, was du mit mir vorhast. Du lehrst mich, in der Stille vor dir mich ganz zu vergessen und im aktiven Leben kreativ zu sein und mich zu behaupten. Durch dein Wort, das aus allem in der Schöpfung zu mir spricht und das du mich intuitiv erfahren lässt, hast du mich und alle, die du mir anvertraut hast, sicher zum Ruhegebet geführt.“

Das Goldene Buch vom Ruhegebet ist ein geistlicher Begleiter, dessen Spiritualität im Geist der Wüstenväter verankert ist. Und selbst wenn es manchmal nicht so aussieht und man es nicht spürt, „näherst du dich dem Weg, der Wahrheit und dem Leben: Jesus Christus“.

Peter Dyckhoff: Das Goldene Buch vom Ruhegebet; fe-Medienverlag 2025, 360 Seiten, 15 Euro; ISBN: 9783863574567.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

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