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UN-Blog Video: "Die Spielregel in der Coronavirus-Pandemie ist Solidarität"

WHO-Konferenzsaal in Genf.

Vergangene Woche hat man hier bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf drei extrem gegensätzliche Ereignisse der COVID-19-Krise erleben können. Ich möchte diese nach einem klassischen Film aus dem 20. Jahrhundert benennen: Das Gute, das Schlechte und das Hässliche. (The Good, The Bad and the Ugly, 1966)

Das Hässliche: Während Menschen auf der ganzen Welt Angst haben und verzweifelt wissen wollen, an wen sie sich für Ratschläge wenden können, werden sie von einer anderen Epidemie infiziert: Fehlinformationen.

António Guterres Generalsekretär, Vereinte Nationen
Dies ist eine Zeit für Wissenschaft und Solidarität. Doch eine Globale "Misinfodemie" verbreitet schädliche Gesundheitsratschläge, und Quacksalberlösungen nehmen zu. Falschinformationen füllen den Äther. Wilde Verschwörungstheorien infizieren das Internet. Hass breitet sich aus, stigmatisiert und verunglimpft Menschen und Gruppen. Die Welt muss sich auch gegen diese Krankheit vereinen.

Dr. Maria Van Kerhove, WHO
Wir arbeiten mit einer großen Anzahl von Plattformen wie Google und Facebook zusammen, ich werde sie später alle auflisten Viber und WhatsApp und so weiter, um sicherzustellen, dass die Informationen, die veröffentlicht werden, korrekt sind. Wir haben von Anfang an gegen diese Mis-infodemie gekämpft. Es gibt eine Menge Informationen, die veröffentlich wurden die nicht akurat sind. Und wir arbeiten sehr hart daran, sicherzustellen, dass, wenn jemand nach Covid 19 sucht, das erste, was auftaucht, eine zuverlässige Quelle ist.

Unser wöchentlicher Gast Monsignore Robert Vitillo sagte, dass er von einigen Mitarbeitern der Gesundheitsorganisation sehr beeindruckt war.

Msgr. Robert J. Vitillo, Generalsekretär, Internationale Katholische Migrationskommission
"... denn sie waren sehr daran interessiert, die Kirchen, die kirchlichen Organisationen, mit einzubeziehen. Als sie vor einiger Zeit an mich herantraten, um mit mir gemeinsam an den Richtlinien, an der Kontaktaufnahme mit religiösen Organisationen und auch an den Richtlinien für Massenversammlungen zu arbeiten, brachten sie zum Ausdruck, dass sie wissen , dass die religiösen Organisationen und ihre religiösen Oberhäupter vor allem den direkten Zugang sowohl global als auch regional zu den Gemeinschaften haben und dass sie um ein Vielfaches glaubwürdiger sind als Regierungen und selbst U.N.-Agenturen."

Und dann das Schlechte. Schlechte Nachrichten. Der US-Präsident warf der Weltgesundheitsorganisation vor, ihre grundlegenden Pflichten vernachlässigt zu haben und kündigte an, dass er die weitere Finanzierung aussetzen werde.


Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus , Generaldirektor, Weltgesundheitsorganisation, Genf
"... Wir bedauern die Entscheidung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, eine Aussetzung der Finanzierung der Weltgesundheitsorganisation anzuordnen. Unsere Organisation prüft zur Zeit die Auswirkungen unserer Arbeit im Falle eines Stopps der US-Finanzierung. Wir werden gemeinsam mit unseren Partnern etwaige Finanzlücken füllen um sicherzustellen, dass unsere Arbeit ununterbrochen fortgesetzt werden kann.

Die deutsche Bundeskanzlerin kritisierte die USA für ihr Vorgehen und Bundesaußenminister Maas verglich es mit "den Piloten mitten im Flug aus dem Flugzeug zu werfen".

Und zu guter Letzt gab es dann gute Nachrichten für die Deutschen, die weitgehend den Anweisungen der Regierung zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus folgten. Die Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten kündigten an, einen Teil der Sperren bald zu lockern.

Dr. Michael Ryan, WHO

Was wir zu schätzen wissen, da die Länder sich Zeit nehmen. Sie ergreifen einige Maßnahmen, warten dann ab und sehen, ob diese Maßnahmen dann weiter ausgedehnt, weiter gelockert, weiter angepasst werden können. Wir glauben, dass dies ein umsichtiger Ansatz ist. Und ich denke, Sie werden sehen, dass alle Länder in Europa dies letztendlich tun werden.

Da Kirchen zwar meist offen sind, heilige Messen für die Öffentlichkeit jedoch nicht, erinnerte Monsignore Robert Vitillo an eine Betrachtung von Pater Edward McNamara, ob die Menschen der Messe aus der Ferne über das Fernsehen oder auf anderem Wege beiwohnen könnten.

Msgr. Robert J. Vitillo, Generalsekretär, Internationale Katholische Migrationskommission

... Und der Autor, ein sehr berühmter Liturg, hat darauf hingewiesen, dass man das auch tun kann, denn man ist nicht so sehr verpflichtet, sonntags in die Kirche zu gehen, sondern man ist verpflichtet, bei der Messe zu helfen. Und wenn es einen wichtigen Grund gibt, warum man nicht in der Kirche helfen kann, dann ist die teilnahme am Fernseh odder Internetgottesdienst sicher eine gerechtfertigte Alternative. Es gibt sogar eine Bestimmung im kanonischen Kirchenrecht, die besagt, dass die Menschen in größeren Katastrophenfällen nicht die Pflicht haben, in der Kirche zu sein, um physisch an der Messe teilzunehmen. Es wird hier ein überliefertes kanonisches Prinzip angewendet, nämlich dass wir von den Menschen nicht verlangen können, das Unmögliche zu tun.

Und es gab noch ein inspirierendes gutes Ereignis.

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus , Generaldirektor, Weltgesundheitsorganisation, Genf
"... einige der größten Namen der Musikszene kommen zum Konzert Eine Welt gemeinsam zu Hause zusammen, um weitere Mittel für den Solidaritäts Fond zu generieren. Aber nicht nur, um Gelder zu sammeln, sondern auch um die Welt zusammenzubringen, denn wir sind eine Welt, eine Menschheit. Der Weg nach vorn ist Solidarität. Die Spielregel lautet Solidarität. Solidarität auf nationaler Ebene. Und Solidarität auf globaler Ebene. Ich danke Ihnen.

Original-Interview aufgenommen vom EWTN-Korrespondenten bei der UN in Genf, Ignatius Mugwagwa. Redaktion, Übersetzung, Schnitt und Sprecher: Christian Peschken (EWTN Deutschland).

Hinweis: Dieser Blogpost, sein Inhalt und die darin wiedergegebenen Ansichten sind allein ein Beitrag der Autoren und nicht der Redaktion von CNA Deutsch.

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