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"Amenner" und "Afrauen"? Hebräisch-Experte korrigiert Politiker nach Gebet im US-Kongress

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Nachdem ein Abgeordneter der Democrats in den USA so progressiv sein wollte, nicht mehr "Amen" ohne auch Awoman – also wörtlich "A-Frauen" – zu sagen, hat ein Gelehrter für Hebräisch gegenüber der Catholic News Agency (CNA) daran erinnert, dass das Wort nichts mit "Gender" und Identitätspolitik zu tun hat.

Das Wort "Amen" ist kein geschlechtsspezifischer Begriff, und der Begriff "A-Frauen" ist völlig erfunden, so Professor John Bergsma von der Franciscan Unversity of Steubenville nach dem Vorfall bei einem Gebet im US-Kongress am vergangenen Sonntag.

Ausgerechnet der Democrats-Abgeordnete Emanuel Cleaver, der seit Jahrzehnten ein "geweihter" Pastor der Methodsten ist, verwendete zum Eröffnungsgebet des US-Repräsentantenhauses die vermeintlich fortschrittliche Formulierung.

(Der Abgeordnete Emanuel Cleaver beim Sonntagsgebet am 3. Januar im US-Kongress. Foto: CSPAN)

Emanuel Cleaver war 37 Jahre lang leitender Pastor der United Methodist Church in Kansas City, Missouri. Er beendete sein Gebet mit der Bitte um Frieden in der Kammer, "im Namen des monotheistischen Gottes, Brahma, und Gott, der unter vielen Namen bei vielen verschiedenen Glaubensrichtungen bekannt ist. Amen und A-Frauen."

"Brahma" ist ein Begriff aus dem Hinduismus, der unter anderem eine Schöpfergott-Figur bezeichnen kann. Offenbar wollte der Politiker und Pastor damit besonders inklusiv wirken: Neben Christen und Juden gibt es auch Hindus unter den Volksvertretern in der Kammer der Legislative der USA.

Mit seinem Versuch, auch besonders progressiv zu sein, erntete Cleaver jedoch breiten Spott in den Sozialen Medien und Häme von konservativen Politikern – von denen sich prompt mehrere ebenfalls mit Unkenntnis profilierten, in dem sie behaupteten, "Amen" sei ein lateinischer Begriff.

Das Wort "Amen" endet zwar auf "Men", ist aber weder Latein noch Englisch, und bezieht sich auch nicht auf Männer, wie Dr. John Bergsma erklärte. Der Professor für Hebräisch der katholischen Hochschule erinnerte gegenüber CNA daran, dass bekanntlich schon seit der Antike die Israeliten das Wort "Amen" verwendeten, und dass dieses sich von "Wahrheit" ableitet. Somit wird in der Regel eine Zustimmung zur Wahrheit des Gesagten ausgedrückt, wenn Juden, Christen oder Muslime "Amen" sagen: Es heißt – jenach Kontext – also so etwas wie "Dies ist wahr" oder "So sei es".

Im Hebräischen, so Bergsma weiter, ist das Wort für Mensch "adam" oder "ish" – und hat nichts mit dem Wort "Amen" zu tun.

Der Gebrauch von "Amen" im christlichen Gebet und der Liturgie "drückt die vollständige Zustimmung und den Glauben an das aus, was gesagt oder getan wird, wie wenn wir uns der Eucharistie nähern und 'Amen' zu der Aussage des Priester sagen'Der Leib Christi'."

"Am Ende eines Gebets drückt das 'Amen' unsere feierliche Zustimmung zu dem aus, was im Gebet gesagt wurde, und bekräftigt, dass wir wahrhaftig gewesen sind, und drückt den Glauben an Gottes Wahrhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit aus", fuhr der Professor fort.

Was die gut gemeinte Verwendung von "A-Frauen" im Sonntagsgebet des US Congress betrifft, stellte der Gelehrte trocken fest: "'A-women' ist ein Wortspiel für einen komischen oder politischen Effekt im Englischen".

"Streng genommen war das ein unsinniger Mischmasch von Silben aus verschiedenen Sprachen."

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