Der Papst zu den Armeniern: "Geben wir dem Ansturm des Bösen nicht nach"

Papst Franziskus begrüßt Pilger bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am 22. Juni 2016. Papst Franziskus begrüßt Pilger bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am 22. Juni 2016.

"Mit der Hilfe Gottes komme ich zu Euch, um – wie das Motto der Reise lautet – das erste christliche Land zu besuchen. Ich komme als Pilger, in diesem Jubiläumsjahr, um aus der antiken Weisheit eures Volkes zu schöpfen und aus den Quellen eures Glaubens zu trinken, die so felsenfest sind wie eure berühmten, in den Stein gehauenen Kreuze."

So hat der Papst das armenische Volk in einer Videobotschaft gegrüßt, die anlässlich seiner Apostolischen Reise veröffentlicht wurde, die am Freitag beginnen wird.

"Ich komme als euer Bruder, gedrängt vom Wunsch, eure Gesichter zu sehen, zusammen mit euch zu beten und das Geschenk der Freundschaft zu teilen."

Für das armenische Volk drückt der Papst Bewunderung und Schmerz aus: "Bewunderung, weil ihr im Kreuz Jesu und mit euren Fähigkeiten die Kraft gefunden habt, immer wieder aufzustehen, auch nach Leiden, die zu den schlimmsten zählen, derer die Menschheit sich entsinnen kann; Schmerz um der schrecklichen Dinge willen, die eure Väter am eigenen Leib erlebt haben."

Der Schmerz aber – so hofft der Papst – möge sich nicht des Herzens bemächtigen. "Auch angesichts eines wiederholten Ansturms des Bösen: geben wir nicht nach. Machen wir es lieber wie Noah, der nach der Sintflut nicht müde wurde, zum Himmel zu schauen und der mehrere Male die Taube aussandte, bis sie dann zu ihm zurückkam und einen zarten Olivenzweig mitbrachte: das war das Zeichen dafür, dass das Leben neu beginnen und die Hoffnung wieder aufblühen konnte."

Und der Papst schliesst: "Ich komme als Diener des Evangeliums und Bote des Friedens. Ich will jede Bemühung auf dem Weg des Friedens unterstützen und euch in euren Schritten auf dem Weg hin zur Versöhnung, die Hoffnung erzeugt, begleiten."

Franziskus richtet auch einen Gruß an den Katholikos Karekin II., mit dem Wunsch nach einem "neuen Schwung für unseren Weg zur vollständigen Einheit."

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