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"Synodaler Weg": Was lässt sich zum Abstimmungsverhalten der Bischöfe sagen?

Synodaler Weg

Mehrere namentliche Abstimmungen im Rahmen des "Synodalen Wegs" am Freitag und Samstag haben gezeigt, wie sich die deutschen Bischöfe zur überlieferten katholischen Lehre positionieren. Die nachfolgende Übersicht dokumentiert die "Nein"-Stimmen der Bischöfe sowie deren Enthaltungen.

Der Augsburger Weihbischof Florian Wörner, der fast ausschließlich mit "Nein" gestimmt hat, erklärte derweil gegenüber CNA Deutsch im Rückblick auf die vierte Synodalversammlung, er frage sich "erneut, ob wir dasselbe meinen, wenn wir von Synodalität reden. Ich nehme weiterhin ein bedenkliches Auseinanderklaffen zwischen dem, was Papst Franziskus darüber sagt, und dem, was wir in Frankfurt erlebt haben, wahr. Viel zu oft kamen anstelle von Sachargumenten Emotionen zum Tragen, um Stimmungen zu erzeugen und bestimmte Ziele zu erreichen."

"Die dauerhafte Beteiligung der Öffentlichkeit bis hin zu namentlichen Abstimmungen, die im Internet veröffentlicht werden, bieten meines Erachtens nicht den nötigen Schutz- und Freiraum, um gerade auch bei heiklen Themen redlich und offen nach dem zu suchen und sich zu dem zu bekennen, was wahr ist und wirklich weiterbringt", zeigte sich der Bischof überzeugt. "Von den verbalen Entgleisungen, mit denen wir es mehrmals zu tun hatten, will ich gar nicht reden. Kurzum: Bevor wir zukunftsweisende Beschlüsse mit weitreichenden Konsequenzen für das kirchliche Leben in Deutschland fassen, sollten wir zuerst üben, wie Synodalität geht."

Insgesamt wurde beim "Synodalen Weg" über vier Texte endgültig abgestimmt: den Grundtext "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" sowie die Handlungstexte "Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität", "Grundordnung des kirchlichen Dienstes" und "Synodalität nachhaltig stärken".

"Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche"

Das Dokument fordert, "die Frage nach dem Zugang von Frauen zum sakramentalen Amt in den Kontext der grundlegenden Erneuerung der Ämtertheologie zu stellen". Außerdem heißt es, man müsse "an die höchste Autorität in der Kirche (Papst und Konzil)" die Frage richten, "ob die Lehre von 'Ordinatio Sacerdotalis' nicht geprüft werden muss: Im Dienst der Evangelisierung geht es darum, eine entsprechende Beteiligung von Frauen an der Verkündigung, an der sakramentalen Repräsentanz Christi und am Aufbau der Kirche zu ermöglichen".

In seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio sacerdotalis von 1994 hatte Papst Johannes Paul II. betont: "Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben."

Zehn Bischöfe haben den Text abgelehnt, fünf Bischöfe enthielten sich.

Die Ablehnungen kamen von folgenden Bischöfen: Gregor Maria Hanke, Rudolf Voderholzer, Stefan Oster, Wolfgang Ipolt, Kardinal Rainer Maria Woelki, Dominikus Schwaderlapp, Josef Graf, Matthias Heinrich, Florian Wörner und Rupert Stolberg.

Die Enthaltungen kamen von folgenden Bischöfen: Stephan Burger, Ansgar Puff, Stefan Zekorn, Thomas Löhr und Herwig Gössl.

Für viele überraschend mit "Ja" stimmte der Augsburger Bischof Bertram Meier.

"Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität"

Das Dokument fordert: "Im Zuge dieser Neubewertung von Homosexualität sollten unter anderem die Passagen 2357–2359 sowie 2396 (Homosexualität und Keuschheit) des Weltkatechismus überarbeitet werden. Ebenso sollten die entsprechenden Passagen im Katechismuskompendium (2005; Nr. 492) geändert werden. Im Kompendium müssen 'homosexuelle Handlungen' aus der Liste der 'Hauptsünden gegen die Keuschheit' gestrichen werden."

Und weiter: "Aus dieser Neubewertung der Homosexualität folgt, dass keiner Person die Übernahme von kirchlichen Ämtern sowie der Empfang der Sakramente – insbesondere des Weihesakraments – verwehrt wird und dass keiner Person, die im kirchlichen Dienst steht, berufliche Nachteile erwachsen dürfen, weil er*sie homosexuell orientiert ist."

Acht Bischöfe haben den Text abgelehnt, acht Bischöfe enthielten sich.

Die Ablehnungen kamen von folgenden Bischöfen: Gregor Maria Hanke, Rudolf Voderholzer, Stefan Oster, Kardinal Rainer Maria Woelki, Dominikus Schwaderlapp, Matthias Heinrich, Florian Wörner und Rolf Steinhäuser.

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Die Enthaltungen kamen von folgenden Bischöfen: Bertram Meier, Wolfgang Ipolt, Stephan Burger, Ansgar Puff, Josef Graf, Nikolaus Schwerdtfeger, Stefan Zekorn und Rupert Stolberg.

"Grundordnung des kirchlichen Dienstes"

Das Dokument fordert, eine der überlieferten katholischen Lehre widersprechende Lebensweise nicht länger als Verstoß gegen die Loyalitätsobliegenheiten dem Arbeitgeber – also der Kirche – gegenüber zu behandeln. Zur Begründung heißt es:

Der Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheiratet Geschiedenen und mit Homosexuellen wird von immer mehr Menschen außerhalb und innerhalb der Kirche als diskriminierend bewertet. Besonders sichtbar wird dies am konkreten Umgang der Kirche als Dienstgeberin mit Mitarbeiter:innen, die sich für institutionalisierte Partnerschaftsformen entschieden haben, welche der traditionellen kirchlichen Sexuallehre widersprechen. Angesichts zahlreicher schmerzlicher und demütigender Erfahrungen von heutigen oder früheren Mitarbeiter:innen muss sich die Kirche mit Blick auf ihr Arbeitsrecht eingestehen, dass hier Veränderungen nötig sind, um damit nicht weiterhin ein Zeugnis für Unbarmherzigkeit und Intoleranz zu geben und dass sie in dieser Hinsicht ihren "Sendungsauftrag" (Art. 1) verdunkelt.

Drei Bischöfe haben den Text abgelehnt, zwölf Bischöfe enthielten sich.

Die Ablehnungen kamen von folgenden Bischöfen: Rudolf Voderholzer, Dominikus Schwaderlapp und Florian Wörner.

Die Enthaltungen kamen von folgenden Bischöfen: Bertram Meier, Gregor Maria Hanke, Stefan Oster, Wolfgang Ipolt, Kardinal Rainer Maria Woelki, Josef Graf, Matthias Heinrich, Nikolaus Schwerdtfeger, Stefan Zekorn, Herwig Gössl, Rolf Steinhäuser und Rupert Stolberg.

"Synodalität nachhaltig stärken"

Das Dokument sorgt für die Einrichtung eines Synodalen Rates, also letztlich für eine Verstetigung des "Synodalen Wegs". Konkret heißt es: "Der Synodale Rat berät als Beratungs- und Beschlussorgan über wesentliche Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft und trifft Grundsatzentscheidungen von überdiözesaner Bedeutung zu pastoralen Planungen, Zukunftsfragen und Haushaltsangelegenheiten der Kirche, die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden."

Fünf Bischöfe haben den Text abgelehnt, zwölf Bischöfe enthielten sich.

Die Ablehnungen kamen von folgenden Bischöfen: Gregor Maria Hanke, Rudolf Voderholzer, Dominikus Schwaderlapp, Stefan Zekorn und Rupert Stolberg.

Die Enthaltungen kamen von folgenden Bischöfen: Bertram Meier, Stefan Oster, Kardinal Rainer Maria Woelki, Stephan Burger, Ansgar Puff, Josef Graf, Matthias Heinrich, Thomas Löhr, Florian Wörner und Thomas Maria Renz.

Bischof Wolfgang Ipolt stimmte in diesem Kontext mit "Ja".

Fazit

Nur zwei Bischöfe – Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg sowie der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp – stimmten bei den namentlichen Abstimmungen in zweiter Lesung durchgängig mit "Nein". Dennoch zeigt sich ein Kern von Bischöfen, die den Forderungen des "Synodalen Wegs" skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen: Neben Voderholzer und Schwaderlapp sind deutlich hervorzuheben die Bischöfe Oster und Hanke sowie Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln und mehrere Weihbischöfe, darunter der eingangs zitierte Florian Wörner.

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