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Benedikt XVI. schreibt in Brief über "das innere Drama des Christseins"

Papst Benedikt XVI. (Archiv)

In einem kürzlich veröffentlichten Brief hat der emeritierte Papst Benedikt XVI. die Geschichte einer Frau gewürdigt, die "das innere Drama des Christseins" gelebt und ihr Leben der geistlichen Begegnung mit Christus in der eucharistischen Anbetung und anderen Praktiken gewidmet habe. Der emeritierte Papst schrieb in einem Brief an den Autor einer neuen Biografie, dass seine eigene Erfahrung derjenigen von Mutter Julia Verhaeghe ähnlich sei.

Der Autor, Pater Hermann Geißler FSO, ist ein ehemaliger Mitarbeiter der Glaubenskongregation und Mitglied der geistlichen Familie "Das Werk", die von Mutter Julia gegründet worden war und die von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2001 als Familie des geweihten Lebens ausgewiesen wurde.

In seinem Brief an Geißler, der zunächst der Catholic News Agency, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, vorlag und inzwischen im Internet veröffentlicht wurde, verhehlte Benedikt im September 2021 nicht, er habe "die Befürchtung nicht ausgeschlossen, dass mir ihr Leben im ganzen doch ein wenig langweilig erscheinen würde, weil ihm jede äußere Dramatizität fehlt".

Benedikt lobte den Autor dafür, dass er "das innere Drama des Christseins sichtbar gemacht und so ein wirklich spannendes Buch geschrieben" habe. Der äußere Weg dieses Lebens, der von Belgien über Österreich und Ungarn nach Rom führt und einen Schwerpunkt in Österreich hat, wird als Spiegelung des inneren Weges, den diese Frau dabei geführt worden ist."

"So wird das eigentliche Drama dieses Lebens sichtbar, das vor allem in der Begegnung mit Paulus und durch ihn mit Christus selbst neu findet und andere neu finden läßt", fügte Benedikt hinzu. "In diesem Leben ist das ganze äußere und innere Drama des Glaubens anwesend. Das Drama, das Sie damit geschildert haben, ist gerade für mich fesselnd, weil ich immerhin seit den vierziger Jahren es gleichfalls erlebt habe."

Die Biografie mit dem Titel "Sie diente der Kirche: Mutter Julia Verhaeghe und die Entfaltung der geistlichen Familie 'Das Werk'" (auf Deutsch erschienen im fe-Medienverlag) beleuchtet die Zeit von 1950 bis 2001, von der zweiten Nachkriegszeit bis zur Anerkennung der geistlichen Familie vier Jahre nach dem Tod der Gründerin im Jahr 1997.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert und enthält Zeitzeugenberichte, Auszüge aus Briefen von Mutter Julia und andere Archivdokumente. Darüber hinaus kontextualisiert das Buch das Leben und die Entscheidungen von Mutter Julia, indem es sie mit den Situationen der damaligen Zeit in Verbindung bringt, die Mutter Julia aufmerksam beobachtete.

In der Einleitung schreiben Pater Thomas Felder FSO und Sr. Margarete Binder FSO, das Buch erzähle von einer Frau, die keine besondere Kultur, keine gute Gesundheit und keine wirtschaftlichen Mittel gehabt habe. In ihrem Herzen aber habe ein Feuer gebrannt.

Dieses Feuer ist die Grundlage für die Begegnungen, die ihr Leben prägten: zunächst die mit dem heiligen Paulus; dann die mit Papst Pius XII., der ihr im Traum erschien und das Zweite Vatikanische Konzil vorhersagte; schließlich die Begegnung mit Kardinal John Henry Newman, zu dem "Das Werk" eine besondere Beziehung hat.

Diese Begegnungen und Beziehungen sind Teil eines geistlichen Weges zur Begegnung mit Christus. Geißlers Buch erzählt von diesen Begegnungen mit Feingefühl, ohne Sensationslust, und zeigt, dass Prophezeiungen nur dann eintreten, wenn man offen ist, zuzuhören.

Aus der Begegnung mit Pius XII. wurde eine große Intuition geboren: Das menschliche und humanisierende Element des Zweiten Vatikanischen Konzils wird versuchen, die Oberhand zu gewinnen und über das hinauszugehen, was das Zentrum der Kirche sein muss, nämlich das Heilige.

Angesichts der zunehmenden Säkularisierung betonte die Geistliche Familie "Das Werk" unter der Leitung von Mutter Julia die eucharistische Anbetung. Sie ist eine tägliche Gewohnheit in jedem Haus von "Das Werk".

Das Buch beschreibt auch, wie Mutter Julia den gleichen Enthusiasmus und die gleiche Sorge für ein geeintes Europa empfand, gerade als Brüssel sich auf die Expo 1958 vorbereitete. Ihr Blick war immer auf die geistige Erneuerung gerichtet, auf die Rückkehr zu Christus.

Vielleicht gab es kein äußeres Drama, aber die Unruhe in der Seele von Mutter Julia, auf die Benedikt sich bezieht, ist offen für das Nachdenken über die Themen der Zeit.

In Geißlers Buch spürt man das ständige Staunen vor dem Geheimnis Christi, das sie, schon im hohen Alter, dazu bringt, das Heilige Land zu besuchen und die Wüste zu erleben.

Das Leben von Mutter Julia, das in diesem Buch erzählt wird, ist das einer Frau, die ihre Zeit mit der Konkretheit betrachten konnte, die nur aus dem Kontakt mit Gott kommt.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Benedikt XVI., der im April 95 Jahre alt geworden ist, hat oft über die Notwendigkeit des Kontakts mit Gott gesprochen und gesagt, dass die Begegnung mit Jesus die Antwort auf die Herausforderungen der Welt sei.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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