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Ein Missionar im Beichtstuhl: der heilige Kapuziner Leopold Mandić

Auf den Schultern seiner Brüder getragen: Der heilige Leopold Mandic auf dem Weg zum Vatikan

Der Kapuziner Leopold Mandić wurde am 12. Mai 1866 als Bogdan (= Adeodat) Mandić im damaligen Fürstentum Montenegro (heute Kroatien) geboren. Sein Todestag ist der 30. Juli 1942.

Im Morgengrauen jenes 30. Juli wollte er die Messe zelebrieren, aber er war so schwach, dass er auf seine Zelle gebracht werden musste. So lag er im Bett, als er spürte, dass er sterben würde. Darum bat er seine Mitbrüder, das Salve Regina zu singen. Als die Schlusstöne nahten, richtete er sich mit Tränen in den Augen auf: Dulcis Virgo Maria, liebreiche Jungfrau Maria. Dann tat er seinen letzten Atemzug.

Am Vorabend hatte er fünfzig Beichten gehört! Die letzte um Mitternacht.

Pater Leopold Mandic wurde sein ganzes Priesterleben als Beichtvater eingesetzt; zuerst in Venedig, dann an anderen Orten und zuletzt viele Jahrzehnte in Padua.

So viele Beichten abzunehmen ging nur, weil bei Pater Leopold zu beichten keine lange Angelegenheit war. Er war nämlich kein Freund großer Worte, er liebte keine langen Reden oder umständlichen Erklärungen. Der Katechismus des hl. Pius X. hatte ihn gelehrt, dass man eine gute Beichte an ihrer Kürze erkennt. Vielleicht lag es auch daran, dass er schon als Kind stotterte und dieses sprachliche Hindernis nie ganz ablegen konnte.

Sicher war es für ihn auch oft eine Qual zehn, zwölf, auch 15 Stunden täglich im Beichtstuhl zu sitzen, denn nicht nur orthopädische Probleme setzten ihm zu, auch litt er oft unter Leibschmerzen.

Der heilige Kapuziner Leopold Mandić war ein Missionar im Beichtstuhl. Darin ist er ein Vorbild für das Priestertum heute und morgen.

Sein Glaube an die Wirksamkeit der Gnade, die Gott durch das Bußsakrament mitteilt, war unerschütterlich. Darum war er auch von der Wichtigkeit der kurzen Beichte überzeugt. Es stimmt zwar, dass er manchmal, an etwas ruhigeren Tagen, auch einmal einem Pönitenten eine halbe Stunde widmete, aber nur dann, wenn er mit dem Betroffenen z. B. über dessen Studium oder Arbeit sprach, oder wenn er sich mit Klerikern oder solchen, die seinen geistlichen Rat suchten, unterhielt.

„Er wusste nur zu gut, dass lange Beichten nur der Reue abträglich sind und nicht selten die Eigenliebe befriedigen; daher hielt er sich an den vom Katechismus der christlichen Lehre vorgegebenen Beichtablauf.“

Er konnte sich nicht schonen, und so kamen mehr als 40 Jahre lang unzählige Sünder zu ihm, für deren Seelen er eine Art Rettungsanker war: „… in der Beichtzelle müssen wir nicht beweisen, wie gebildet wir sind, und wir dürfen uns auch nicht in unnötigen Erklärungen ergehen, denn so würden wir das zerstören, was der Herr wirkt.“

Im April 1942 wurde Pater Leopold in ein Krankenhaus in Padua eingeliefert und die Ärzte stellten einen Tumor in der Speiseröhre fest. Der Kapuziner sagte darauf: „Wenn der Herr mich will, dann soll er mich holen.“ Und weiter: „Der Herr soll mich auf die Bresche nehmen, denn ein Priester muss an den Anstrengungen für die Seelsorge sterben; es gibt keinen anderen Tod, der eines Priesters würdig wäre.“

Als Pater Leopold schon vom Speiseröhrenkrebs gezeichnet war, bat er öfter als vorher ums Gebet an die Gottesmutter: „Es ist außerordentlich wichtig für mich, dass meine liebreiche himmlische Mutter sich erbarmt und Mitleid mit mir hat.“

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