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Vom Advent als einer Zeit der Freude

Adventskranz mit drei Kerzen

CNA Deutsch präsentiert die folgende Predigt zum bevorstehenden Dritten Advent.

Wir haben die Hälfte des Weges erreicht, den dritten Adventssonntag. Versuchen wir, eine Bilanz der Zeit zu ziehen, die wir bisher gelebt haben. Am ersten Sonntag zeigte sich uns der Advent als eine Zeit der Wachsamkeit; am zweiten Sonntag als Zeit des Trostes. Heute stellt sich uns der Advent als eine Zeit der Freude vor.

Wir verkünden es in der Eingangsantiphon: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4).

Wir hören es in der zweiten Lesung: „Freut euch zu jeder Zeit!“ (1 Thess 5,16).

Die erste Lesung zeigt uns die Verwirklichung dieser Ankündigung in der Seele des gläubigen Menschen: „Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott“ (Jes 61,10).

Der heutige Antwortpsalm ist eigentlich der Lobgesang der allerseligsten Jungfrau Maria: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“ (Lk 1,46).

Wie können wir in dieser Zeit, die gezeichnet ist von Kriegen, dramatischen Veränderungen und wirtschaftlichen Problemen, den Aufruf zur Freude annehmen? Wisst ihr, der heilige Paulus schrieb an die Philipper: „Freut euch!“, während er selbst im Gefängnis war. Die Thessalonicher, an die er schreibt: „Freut euch zu jeder Zeit!“, waren eine Gemeinde armer Menschen, die ständig durch Spott und Verfolgung bedroht waren.

Maria lobt den Herrn, der „die Hungernden mit seinen Gaben beschenkt und die Reichen leer ausgehen lässt, der sich seines Knechtes Israel annimmt …“. Und doch hatten die Hungernden weiter Hunger, die Reichen waren weiterhin reich, Israel war weiterhin Sklave der Römer.

Wie kann man sich freuen und froh sein unter diesen Umständen? Der Grund ist, dass „der Herr nahe ist“! Die Christen sind Menschen, die in der Erwartung des Herrn leben, denn nur, wenn er kommen wird, wird die Freude wirklich vollkommen sein.

Aber muss der Herr erst noch kommen oder ist er bereits gekommen? Und die Freude, die er uns schenkt – ist sie nur eine Verheißung oder schon gegenwärtige Wirklichkeit? Der Herr ist schon gekommen, um unsere Leiden zu teilen. Johannes sagt es klar: „Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt“ (Joh 1,26).

Er ist unter uns, aber verborgen wie der Same, der in der Erde verrottet. Die Frucht wird kommen: „Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern“ (Jes 61,11).

Natürlich haben wir es im gegenwärtigen Zustand nur mit den Samen zu tun, vielleicht mit Samen, die unter dem Schnee des Schmerzes und der Mühe verborgen liegen. Aber es sind Samen, die aufgehen und Frucht bringen werden. Mehr noch, schon jetzt keimen sie. Sie sind schon aufgeblüht im Lobgesang Mariens.

Deshalb sagt der heilige Paulus: „Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört“ (1 Thess 5,18).

Wenn Gott uns alles Gute gibt – und er gibt es uns immer –, dann kommt die Traurigkeit letztendlich aus einem Mangel an Glauben.

Natürlich ist es hart, Gott in Zeiten des Unglücks zu danken; es ist schwierig, dem Herrn angesichts des Todes oder der Armut zu danken … Doch Gott führt bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten (vgl. Röm 8,28). Wer glaubt, der weiß, dass auch diese tragischen Erfahrungen – so wie das Kreuz Christi – zur Auferstehung führen. Und er lebt das Leid gemeinsam mit Christus, im Wissen, dass es zur vollkommenen Freude führen wird. Zu jener Freude, die nicht vergeht. Darum freut er sich in der Hoffnung.

Es gibt nur einen Weg, um uns von der gegenwärtigen Traurigkeit nicht verschlingen zu lassen und die Freude der Hoffnung zu bewahren: „Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5,17).

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Richten wir unseren Blick ununterbrochen auf den Herrn, der uns nahe ist. Bringen wir ihm alle Situationen, die wir durchleben, erlangen wir wieder den Blick des Glaubens. „Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun“ (1 Thess 5,24).

Aldo Vendemiati ist Priester und Professor an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Urbaniana. Sein Blog findet sich HIER. Die Predigt wurde mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.

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