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Christus führt uns mit seiner Himmelfahrt in die Wohnung des Vaters ein

Christi Himmelfahrt (Gemälde von John Singleton Copley)

CNA Deutsch präsentiert die folgende Predigt zum am Donnerstag bevorstehenden Hochfest Christi Himmelfahrt.

Am Fest der Himmelfahrt des Herrn feiern wir ein Ereignis, das uns in der ersten Lesung (Apg 1,1–11) bildhaft vor Augen gestellt wird. Aber was dieses Ereignis für uns bedeutet, lesen wir aus den Worten von Paulus in der zweiten Lesung (Eph 4,1-13): „Er stieg hinauf zur Höhe und erbeutete Gefangene, er gab den Menschen Geschenke.“

Christus Jesus entfernte sich sich mit seiner Himmelfahrt nicht von uns. Er führte uns in die Wohnung des Vaters ein, der über allem und durch alles und in allem ist. Er hat seine Gaben an uns verteilt, das heißt, er hat uns fähig gemacht, das Werk zu vollbringen, zu dem er uns beruft.

Und was ist das für eine Werk? Wir lesen es deutlich im Evangelium (Mk 16,15-20): „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“

Die Mission ist kein Optional: Es geht um die Rettung der Welt! Die Welt ist im Tod – man muss sich nur umsehen, um sich dessen bewusst zu werden. Das Evangelium ist die Rettung.

Das Evangelium ist die Botschaft, die Jesus vom Anfang seines Predigens an verkündet: „Das Reich Gottes ist nahe“ (Mk 1,15). Kein „Reich für Israel”, wie es sich die Jünger erwartet haben (Apg 1,6), kein Königtum von dieser Welt (Joh 18,36): Es ist das Reich Gottes. Und das Reich Gottes besteht in der Gemeinschaft mit Ihm: eine Gemeinschaft, die sich in Christus realisiert, denn Er ist es, der mit seinem Kreuz die Mauer der Sünde einreißt und durch die Auferstehung diese unsere Gemeinschaft wird. Das Reich Gottes ist der auferstandene Christus, der bei uns ist, „alle Tage, bis zum Ende der Welt” (Mt 28,20).

Wer an das Evangelium glaubt und die Taufe empfängt, der tritt ein in das Reich Gottes. Unsere Aufgabe ist es, das Evangelium in einer feindlich gesinnten und resistenten Welt zu verkünden, aus der der Herr aber all jene retten will, die es annehmen, gerettet zu werden. Und er ruft sie durch uns.

Damit unsere Verkündigung glaubwürdig ist, verteilt Jesus seine Gaben; er sichert die Zeichen zu, die durch jene geschehen werden, die zum Glauben gekommen sind: „In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“

Dämonen austreiben bedeutet, dass unser Gebet, unser Predigen und unser sakramentales Handeln die Suggestionen des Bösen abwehren und diejenigen vom Bösen befreien, die gerettet werden wollen.

In neuen Sprachen reden bedeutet, die Botschaft des Heils in einer Sprachen auszudrücken, die adäquat für die Zuhörer ist. Es bedeutet, die Gnade des Evangeliums treu zu interpretieren und zu übersetzen, um „auf den Moment der Krise des christlichen Lebens, die sich in vielen Ländern, vor allem auch jenen alter christlicher Tradition, ereignet, eine besondere Antwort zu geben”, um es mit Worten von Benedikt XVI. auszudrücken.

Schlangen anfassen bedeutet, mit gefährlichen und schwer greifbaren Situationen umzugehen – mit Klugheit, aber ohne Angst, weil wir uns auf die Macht Gottes und nicht auf unsere schwachen Kräfte verlassen.

Und was bedeutet es, Vergiftungen unbeschadet zu überstehen? Die Welt vergiftet uns das Leben, sie träufelt Keime des Todes in uns: giftige Ideen, giftige Gefühle. Der Herr verspricht uns, dass wir keine „Vergifteten” sein werden, wenn wir an sein Evangelium glauben.

Kranke heilen bedeutet schließlich, dass der Herr durch uns das wirkt, was er in uns wirkt: Heilung von Lebensüberdruss, von Egoismus, von der Verzweiflung.

Ist all das möglich?Anlässe zur Entmutigung würde es heutzutage sicherlich genug geben. Aber der Herr sagt uns: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde“ (Apg 1,8).

Papst Franziskus lehrt, dass die Neuevangelisierung vor allem den Geist braucht: Es muss eine Evangelisierung sein, die „mehr Eifer, Freude, Großzügigkeit, Kühnheit aufweist, die ganz von Liebe erfüllt ist und von einem Leben, das ansteckend wirkt! Aber ich weiß, dass keine Motivation ausreichen wird, wenn in den Herzen nicht das Feuer des Heiligen Geistes brennt. Eine Evangelisierung mit Geist ist letztlich eine Evangelisierung mit dem Heiligen Geist, denn er ist die Seele der missionarischen Kirche.“

Aldo Vendemiati ist Priester und Professor an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Urbaniana. Sein Blog findet sich HIER. Die Predigt wurde mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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