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Australische Hochwasser-Katastrophe: Mit Boot evakuierter Bischof spricht Gläubigen Mut zu

Hochwasser in der Mooney Street in Yeronga, einem Vorort von Brisbane (QLD, Australien)
Bischof Gregory Homeming OCD in seiner Videobotschaft am 2. März 2022

Es ist eine der schlimmsten Hochwasser-Katastrophen in der Geschichte Australiens: Seit Tagen berichten australische Medien über die "Jahrhundertflut", die starker Regen binnen weniger Tage in weiten Teilen der Bundesstaaten Queensland (QLD) und Neusüdwales (NSW) verursacht hat.

Dabei fiel soviel Regen, wie er sonst in einem Jahr an diesen Teilen der Ostküste gemessen wird. 17 Menschen starben in den Überschwemmungen, zahlreiche Häuser wurden zerstört, tausende Menschen – auch in Sydney – evakuiert. Der Schaden wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. 

Bischof Greg Homeming von Lismore, einem Bistum im stark betroffenen Norden von Neusüdwales, wandte sich einer Videobotschaft am 2. März an die Menschen in seiner Diözese.  

"Auch ich als Bischof wurde auf dem Höhepunkt der Überschwemmungen mit dem Boot evakuiert. So vieles steht unter Wasser. So viele Häuser sind zerstört worden. Wir haben gesehen, wie unsere Leute stundenlang auf den Dächern der Häuser auf ihre Rettung gewartet haben. All dies geschah zu einem Zeitpunkt, als wir hofften, dass 2022 ein Jahr der Hoffnung, ein gutes Jahr werden würde".

Der 63-jährige Karmelitenpater ist seit 2017 der Bischof der Diözese, die angesichts der Unwetter-Katastrophe einen Spendenaufruf veröffentlicht hat. In seiner Videobotschaft schildert Homeming die Hilflosigkeit und Verzweiflung.

"Auch ich als Bishof weiß nicht, was wir tun können. Wir alle fühlen uns absolut hilflos. In vielerlei Hinsicht haben wohl einige von uns das Gefühl, dass Gott nicht bei uns war. Wir fühlen uns überfordert", räumt Greg Homeming ein.

"Unsere erste Überschwemmung in Lismore war 2017, und ich weiß nicht, ob wir uns als Gemeinschaft wirklich von dieser Flut erholt haben. Dann schlug COVID zu. Die Buschbrände [der Feuersaison 2019/2020, Anm.d.R.] haben uns getroffen. Doch wir waren in einem Zustand der Hoffnung und blickten in die Zukunft: Wie würde es weitergehen? Und jetzt hat es uns wieder getroffen, zu einer Zeit, in der unsere Herzen schon schwer waren von den vielen Dingen, die geschehen sind".

In seiner Botschaft beschreibt der Bischof seine Begegnung mit Betroffenen: "Gestern war ich in einem der Evakuierungszentren und habe die Menschen dort gesehen, die alles verloren haben, was sie besaßen; sie sind hilflos und verzweifelt. Zweifellos werden auch psychische Probleme auftauchen. Das ist die Situation, in der wir uns im Moment befinden, und das erste, was ich sagen möchte, ist, dass jeder in Lismore mit den Menschen leidet, die alles verloren haben".

Umso wichtiger sei es, nun einander zu helfen und unter die Arme zu greifen. Aber auch, Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht wieder gemeinsam aufzubauen, so der Bischof. "Wir sind gemeinsam hier zusammen. Wir werden unser bestes tun, um diese Krise zu überwinden". In vielen Jahren werde man vielleicht zurückblicken und würdigen können, dass so etwas Gutes aus der Katastrophe erwachsen sei.

Rund 5.000 australische Soldaten und weitere Einsatzkräfte leisten Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten. Unterdessen ist die Gefahr weiterer Hochwasser nicht gebannt: Am Montag warnte das australische Wetter-Amt vor weiteren Stürmen an der Ostküste des Kontinents. 

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