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Robin Hood als katholischer Rebell: Die unbekannte Seite des legendären Helden

Robin Hood hatte habgierige Geistliche und Adlige im Visier.

Wer kennt sie nicht, die Legende von Robin Hood? Die Geschichte vom mutigen Kämpfer für Gerechtigkeit begeistert seit Generationen die Menschen – zuerst in Balladen, dann in Büchern und später in Filmen.

Doch ein weitgehend unbekannter Aspekt des Rebells von Sherwood ist – nicht nur, aber gerade für Katholiken – interessant: Er war einer von ihnen.

Die Legende von Robin Hood entstand zu einer Zeit, in der England noch Teil der katholischen Christenheit war, und den Papst als Stellvertreter Christi anerkannte. Bereits in frühesten Fassungen ist Robin ein frommer Katholik – auch und gerade weil er sich über aufgeblasene, protzige Kleriker lustig macht, und sie sogar um ihr irdisches Hab und Gut erleichtert: Das war auch in Antwort auf die damalige Korruption in Teilen der Kirchenhierarchie.

Doch Robin Hood riskiert, gefangen genommen zu werden, um zur Messe in Nottingham gehen zu können. Und er läßt sich nicht beim Gebet stören, selbst wenn unmittelbare Gefahr droht. Zudem haben Robins Rebellen einen eigenen Seelsorger: Den im Umgang robusten, aber sonst gutherzigen Frater Tuck.

Ein wichtiger Aspekt der frühen Balladen war Robins liebevolle Hingabe an die Jungfrau Maria, die in ursprünglichen Fassungen als die einzige Frau seines Lebens beschrieben wird. Es gibt sogar einen Kinderreim, in dem Robin Hood den Rosenkranz betet:

Robin Hood, Robin Hood,
Is in the mickle wood!
Little John, Little John,
He to town is gone.

Robin Hood, Robin Hood,
Telling his beads,
All in the greenwood
Among the green weeds.

Little John, Little John,
If he comes no more,
Robin Hood, Robin Hood,
We shall fret full soar!

Wie die Sage von König Arthur, die ebenfalls stark katholische Untertöne hat, kam die Legende von Robin Hood während der protestantischen Revolte in England in Verruf. Die protestantische Regierung bezeichnete sogar Katholiken, die zu ihrem Glauben standen, als "Robin Hoods".

In der Bevölkerung freilich blieben Legenden wie die von Robin Hood oder König Arthur erhalten, auch wenn sie sich im Lauf der Zeit änderten. Statt der prominenten Rolle der Jungfrau Maria bekam Robin Hood seine Lady Marian – deren Name und Tugendhaftigkeit freilich stark an Maria erinnern.

Robin Hood verkörpert für viele bis heute den kämpferischen Geist einer kleinen Inselnation und ihrer katholischen Minderheit: Er kämpfte mit dem Langbogen, dem Symbol englischen Stolzes und Widerstands, und er betete die Perlen des Rosenkranzes, das Symbol des Glaubens der Menschen, die ihren Glauben nicht untergehen ließen. 

Es war das Opfer der katholischen "Robin Hoods", das den Funken des Katholizismus am Glimmen hielt, während die turbulenten Stürme der Zeit über die Flammen ihres Glaubens bliesen: Bis heute gibt es katholische Frauen und Männer im Norden Englands, die Nachkommen einer langen Reihe katholischer Ahnen sind, die ihren Glauben niemals aufgegeben haben. Ihre Geschichte zeigt, was den Geist von Robin Hood auszeichnet. 

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Veröffentlicht exklusiv für CNA in deutscher Sprache mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von www.ChurchPOP.com - Wiederveröffentlichung oder andere Nutzung nur mit schriftlicher Genehmigung. Erstveröffentlichung 18.9.2016.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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