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Der neue Generalobere ist "ein Mann Gottes": Was Pater Spadaro über Pater Sosa sagt

Pater Spadaro (links) mit dem neuen Generaloberen.

Pater Arturo Sosa Abascal hat sich in seiner Rolle als neuer Generaloberer der Gesellschaft Jesu der Presse vorgestellt. CNA hat mit dem Jesuitenpater Antonio Spadaro, Chefredakteur der Zeitschrift "La Civiltà Cattolica" und wählendes Mitglied bei der 36. Generalkongregation des Ordens, über ihn gesprochen.

Welche Aufgaben hat der neue Generalobere?

Wir sind gemeinsam daran, die Aufgaben, denen Pater Sosa gegenüberstehen wird, zu bearbeiten. Wir überlegen, welche Herausforderungen die Welt von heute der Gesellschaft Jesu und natürlich auch der Kirche stellt. Letztendlich bearbeiten die Jesuiten diese Herausforderungen nicht allein, sie sind nicht auf sich selber konzentriert. Wir warten und hören, welche Herausforderungen uns der Papst anvertrauen wird und warten somit darauf, dass die Kirche uns sagt, was sie braucht.

Pater Sosa kommt, wie Papst Franziskus, aus Lateinamerika...

Es ist der erste lateinamerikanische Generalobere und auch der erste, der von außerhalb Europas kommt. Das bedeutet tatsächlich, dass sich Lateinamerika als eine "Quellen-Kirche" bestätigt, das heißt, fähig, der Gesamtkirche einen Beitrag zu leisten. Die Wahl wurde sicher nicht getroffen, weil er Lateinamerikaner ist. Wir wählen eine Person, die für die gesamte Gesellschaft Jesu auf der ganzen Welt gut ist, aber es ist sicher sehr interessant, dass er aus diesem Kontinent kommt, der sich als ein Kontinent bestätigt, der extrem reich an Ressourcen ist.

Gab es "Wahlwerbung", wie sind diese Tage des Austausches verlaufen, die der Wahl vorangegangen sind?

Es gab einen persönlichen Austausch zwischen den Einzelnen, nie einen Austausch in der Gruppe. Es war ein sehr offener und ehrlicher Austausch, in dem man sich gegenseitig beraten hat und versucht hat, das Profil des Generaloberen zu verstehen, nicht sein Programm. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen geteilt und manche haben auch in sehr ehrlicher Weise über sich selbst gesprochen. Ich kann sagen, dass es eine außerordentliche Erfahrung war, die vielleicht von außen schwer zu verstehen ist, weil sie nicht den gewohnten Modalitäten der Wahl eines Firmenvorstandes oder Ähnlichem entspricht. Wir sind komplett außerhalb eines solchen Paradigmas, es war eine zutiefst geistliche Erfahrung.

Was für eine Art Mensch ist Pater Sosa?

Er ist in erster Linie ein Mann Gottes, eine geistliche Person. Er hat mit der Zeit gelernt, das zu sein und hat seine Weltsicht vertieft. Er ist eine Führungspersönlichkeit, er war Provinizaloberer und Helfer des Generaloberen, er war im Generalrat. Er ist ein Intellektueller, hat viele Jahre lang Politiktheorie gelehrt und war auch Rektor an einer Universität. Er besitzt eine sehr komplexe und reiche Persönlichkeit.

In seiner ersten Predigt hat Pater Sosa von Mut gesprochen.

Ja, Mut ist möglich. Wir dürfen nicht bei zu offensichtlichen Projekten stehenbleiben, sondern den Mut haben, der im Glauben gründet und aus ihm entspringt.

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