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Gebet, Austausch – und ein Büffet für Obdachlose: So hat „Nightfever" gefeiert

Gruppenbild mit Fahne: Bis aus Brasilien kam die Teilnehmer des internationalen Nightfever-Treffens in Bonn.
Der Blick ist auf Gott gerichtet: Bei Nightfever ist das Gebet vor dem Herrn im Tabernakel im Mittelpunkt.

Als „wunderbare Frucht des Weltjugendtages" wurde die Initiative „Nightfever" bei seinem internationalen Jubiläumswochende gewürdigt. 150 Helfer aus acht Ländern feierten gemeinsam in Bonn, was dort vor zehn Jahren entstanden ist: Ein Gebetsabend junger Christen, der nach dem Weltjugendtag durch zwei Theologiestudenten ins Leben gerufen wurde.

Bei den Nightfever-Abenden laden die jungen Helferinnen und Helfer mit einer Kerze Passanten ein, für einen Moment in die Kirche zu kommen. Seit dem Beginn vor zehn Jahren haben sich die offenen Gebetsabende in 27 Ländern verbreitet.

Höhepunkt des Wochenendes bildete das große Jubiläums-Nightfever am Samstagabend. Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann, der zugleich Bischof von Speyer ist, würdigte die Nightfever-Initiative dabei als eine wunderbare Frucht des Weltjugendtages. „Es zeigt, dass der Weltjugendtag nicht nur ein Event war, sondern etwas Bleibendes hinterlassen hat: nämlich eine missionarische Ausstrahlung und eine geistliche Ausstrahlung.“ so der Bischof von Speyer. Damit berühre Nightfever viele Menschen. Wiesemann weiter: „Es ist eine Bewegung geworden, die deutlich macht, dass die Kirche offen ist für die Menschen und das die Kraft Gottes, die Gegenwart Gottes, wirken kann und Menschen verändern kann.“

Wie bei anderen Nightfever-Abend blieb die Kirche St. Remigius bis Mitternacht gut gefüllt. Eigens aus der Schweiz war der dortige Jugendbischof Marian Eleganti OSB angereist, der das Team und alle Besucher während des Nightfever-Abends zu einem mitreißenden Glaubensgespräch einlud und am Sonntagmorgen mit den Teilnehmern des internationalen Nightfever-Jubiläumsweekends die Abschlussmesse feierte.

Das internationale Nightfever-Weekend stand im Zeichen der Barmherzigkeit, zu deren Erfahrung die Helfer der Nightfever-Abende die Passanten immer wieder neu einladen möchten. Der Leiter und Mitinitiator von Nightfever, Pfarrer Andreas Süß, sprach vor den Teilnehmern zur Anbetung und Barmherzigkeit anlässlich des Auftaktes des von Papst Franziskus gewünschten Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Am Ende seines Vortrages lud er die Anwesenden ein, von ihren caritativen Projekten als Nightfever-Teams zu sprechen.

Neben der generellen Einladung an Obdachlose zum Gespräch und Buffet durch die Nightfever-Aktiven während des Nightfever-Abends selbst, gibt es in vielen Städten auch Gefängnis-Besuche oder Obdachlosen-Frühstück, wo die durch Gott empfangene Barmherzigkeit in der Anbetung direkt auch in der Tat für den Nächsten am Rande der Gesellschaft gelebt wird.

Erste praktische Erfahrungen konnten in einem caritativen Workshop gesammelt werden, wobei die Teilnehmer kleine Essenspakete an die Obdachlosen im „Bonner Loch“ verteilt haben, Gespräche geführt und zum Nightfever-Abend am Samstag eingeladen haben.

Den Zusammenhang von Gebet und Caritas zeigte auch Dr. Manfred Lütz in einem Vortrag auf. „Gebet muss zu Caritas führen“ so Lütz, der selbst Chefarzt einer Kölner Klinik und Buchautor ist.

Die weiteste Reise zum internationalen Nightfever-Jubiläumsweekend hat Eric Falleiros Moura aus Brasilien auf sich genommen. Das erste Nightfever-Wochenende in Brasilien, das vom 2. – 4. Oktober 2015 in Goiânia stattgefunden hat, hat ihn so begeistert, dass er nun auch in Deutschland dabei sein wollte. „Besonders in Bezug auf meinen Glauben hat mir das Nightfever ein anderes Charisma, einen anderen Kontakt zu Gott ermöglicht. Und genau das führte mich dazu, von einem Kontinent zum Anderen zu fliegen, um hier in Europa ein bisschen mehr von unserem Glauben kennenzulernen und meinen Glauben zu vertiefen.“ Nightfever ist für Eric Falleiros Moura mehr als sich hinzuknien: „Es ist das Lernen bestimmter Komponenten unseres Glaubens. Ich bin mir ganz sicher, dass das, was ich hier erlebe, für mich unvergesslich bleiben wird.“

In weiteren theoretischen und praktischen Workshops konnten sich die Teilnehmer mit Themen rund um Glauben, Barmherzigkeit und Nächstenliebe auseinandersetzen. Der Bonner Theologe Karl-Heinz Menke, Mitglied der internationalen Theologenkommission, sprach in einem Workshop über die Frage: "Darf man wünschen, dass alle Menschen Christen werden? – Überlegungen zur Heilsuniversalität Jesu Christi". ´

Das nächste internationale Nightfever-Weekend ist 2016 in Freiburg, denn dort fand – nach Bonn – der zweite Nightfever-Abend statt.

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