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Kardinal Marx zum Tod von Bundespräsident a. D. Roman Herzog

Roman Herzog starb am 10. Januar 2017.

Als herausragende politische Persönlichkeit und engagierten Christ hat Kardinal Reinhard Marx den verstorbenen Bundespräsidenten Roman Herzog gewürdigt. "In prägenden Reden hat er die grundlegenden Probleme der Gesellschaft benannt und ist dafür eingetreten, dass Deutschland auch international Verantwortung übernimmt. Roman Herzog war ein ermutigender Mensch, der Hoffnung und Zuversicht vermittelt hat", so der Münchner Erzbischof, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist.  

Kardinal Marx betonte, dass neben seinem klugen Handeln und der visionären Sicht auf das Land besonders seine Rede im Jahr 1997 in Erinnerung geblieben sei, in der er von einem "Ruck" sprach, der durch Deutschland gehen müsse. "Seine Erwartungen an die Gesellschaft von damals sind heute aktueller denn je", so Marx.

Der überzeugte Christ Roman Herzog habe viel für die Kirchen in unserem Land getan. "Ich denke dabei in besonderer Weise an seine langjährige Mitgliedschaft in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und seine Mitherausgeberschaft der Wochenzeitung 'Rheinischer Merkur'. 1996 hat er Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Deutschland begrüßt und begleitet. Gerade auch auf Katholikentagen war er häufig zu Gast. Roman Herzog war ein Mann, der für seine Überzeugungen eingestanden ist", erklärte Kardinal Marx.

Der gebürtige Landshuter Herzog war von 1994 bis 1999 der siebte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war der promovierte Jurist unter anderem Minister des Landes Baden-Württemberg und von 1983 bis 1994 Richter am Bundesverfassungsgericht, ab 1987 als dessen Präsident tätig.

Auch im Ruhestand meldete sich das CDU-Mitglied immer wieder mit kritischen Meldungen zu Wort. In einem Interview im Jahr 2011 warf er der Bundesregierung, dem Bundestag und dem Bundesrat vor, durch übermäßiges Abgeben von Kompetenzen an die EU das Subsidiaritätsprinzip zu unterlaufen.

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