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Ein Paradigmenwechsel im Lebensschutz?

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Einen Paradigmenwechsel im Lebensschutz hat der Vorstandsvorsitzende von Pro Femina e.V. und Leiter des Projekts 1000plus, Kristijan Aufiero, angekündigt. Als einer der Hauptredner auf dem zweiten "One of Us"-Forum in Budapest appellierte er für ein Umdenken im Einsatz für das Leben: Es gehe darum, an der Seite der Frau zu stehen. 

Ende Mai zog der kontinentaleuropäische Lebensrechtskongress "One of Us" ("Einer von Uns") über sechshundert Vertreter von Lebensschutz-Organisationen aus ganz Europa in die ungarische Hauptstadt. Vor diesem größten Pro Life-Auditorium Europas, zu dem auch prominente Politiker wie der italienische Abgeordnete Rocco Buttiglione, der frühere spanische Innenminister Jaime Mayor Oreja und der ungarische Familienminister Bence Rétvari zählten, hielt Kristijan Aufiero eine Grundsatzrede über die Beratung und Hilfe für Frauen im Schwangerschaftskonflikt. 

Als zentrale Botschaft strich der Vorstandsvorsitzende von Pro Femina e.V. heraus, dass "Pro Life" völlig neu gedacht werden müsse, ausgehend von einer radikalen Solidarität mit der Frau, die vor der Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung stehe. Die Rede, die einen echten Paradigmenwechsel im Lebensschutz ankündigte, stieß auf breite Zustimmung unter den anwesenden Vertretern europäischer Lebensschutzorganisationen, berichtete Pro Femina in einer Pressemitteilung.

"Keine Frau wünscht sich die Abtreibung"

Als Leiter des Projekts 1000plus, welches seit seiner Gründung im Jahr 2009 bereits über 15.000 Schwangere aus dem ganzen deutschsprachigen Raum beraten hat, erläuterte Kristijan Aufiero, dass keine Frau sich eine Abtreibung wünsche.

Vielmehr würden ungeplant Schwangere von außen dazu gedrängt, einen Abbruch vornehmen zu lassen.

Meist seien es der Partner, die Familie, die sozialen oder biographischen Umstände, die zu dieser unfreien Entscheidung führen. Aufiero, selbst Vater zweier Kinder und seit über 10 Jahren im Lebensschutz tätig, betonte, dass es trotz aller Widrigkeiten immer eine Möglichkeit für ein Ja zum Leben gebe und dass die Entscheidung für das Leben auch die richtige sei. 

Als logische Konsequenz forderte der Vorsitzende von Pro Femina e.V. eine "radikale und fundamentale Solidarität" mit schwangeren Frauen: "Echte Barmherzigkeit in allem, was wir tun, mit allem, was wir sagen, und mit jedem unserer Gedanken – das ist der Weg, der zu einem Ja zum Leben führt." 1000plus sei überzeugt, dass es durch sachliche Informationen, echte Beratung und konkrete Hilfe möglich sei, jeder schwangeren Frau in Europa eine bessere Alternative zur Abtreibung anzubieten.

"Gemeinsam für eine Kultur des Lebens in Europa"

Nichts sei europäischer als Ungerechtigkeiten zu überwinden, sich unserer Wurzeln zu besinnen und unsere Kultur neu aufzubauen, sagte Kristijan Aufiero, der in Deutschland, Italien und Kroatien aufgewachsen ist und sich seinen Zuhörern als "wirklicher Europäer" vorstellte. Aufiero lud die anwesenden Repräsentanten der europäischen Lebensschutzorganisationen zu einer Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg ein, um gemeinsam mehr für Schwangere in Not zu tun. 

Mehrere europäische Organisationen kündigten bereits ihren Besuch in München an, um die Arbeit von 1000plus vor Ort kennenzulernen. Auch der italienische Abgeordnete Rocco Buttiglione ermutigte Pro Femina und sagte, der von 1000plus praktizierte Weg der Solidarität mit der Frau sei "der beste Weg", um Abtreibungen zu verhindern.

Hintergrund: Kultur des Lebens

Neben der Information, Beratung und Hilfe für Schwangere in Not ist ein Kernanliegen von 1000plus der Aufbau einer "Kultur des Lebens", wie sie 1995 vom heiligen Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Evangelium Vitae entfaltet wurde: Laut dieser geht darum, "dieser unserer Welt neue Zeichen der Hoffnung zu geben, indem wir bewirken, daß Gerechtigkeit und Solidarität wachsen" und "den heiligen Wert des menschlichen Lebens vom ersten Augenblick bis zu seinem Ende zu erkennen und das Recht jedes Menschen zu bejahen, daß dieses sein wichtigstes Gut in höchstem Maße geachtet werde."

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