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Charlie Gard: Amerikanischer Neurologe fliegt zur Untersuchung nach London

Charlie Gard

Am kommenden Montag wird der Arzt, um dessen Behandlung sich die Eltern von Charlie Gard bemüht hatten, nach London reisen: Das hat ein britischer Richter nun erlaubt.

Der Neurologe, Dr. Michio Hirano ist Spezialist für mitochondriale Erkrankungen und genetische Myopathien. Er hat eine Behandlungsform enwickelt, die sich noch in der Experimentierphase befindet. Dr. Hirano werde sich dort – nach der Untersuchung des kranken Jungen – mit den britischen Ärzten beraten.

Er sei überzeugt, dass der 11 Monate alte Charlie eine mindestens 10 Prozent große Chance habe, dass sich sein Gesundheitszustand durch die Behandlung verbessern werde, möglicherweise sogar über 50 Prozent, so der Arzt, der Professor für Neurologie am Columbia University Medical Center in New York ist, in einer Video-Aufzeichnung vom 13. Juli.

Zuvor hatte das Krankenhaus, in dem Charlie liegt, von einem siebenköpfigen, internationalen Experten-Team den Hinweis und medizinische Daten erhalten, dass eine noch in der Experimentierphase befindliche Medizin den Zustand des Gehirns des kranken Buben verbessern könnte. 

Charlie leidet am Mitochondrialen Depletionssyndrom. MDS schadet massiv dem Gehirn. Obwohl der kranke Junge noch etwas Hirnfunktion nachweist, bedarf er künstlicher Beatmung, hat Krampfanfälle, und bedarf auch sonst ständiger Zuwendung.

Gards Eltern gelang es, über eine Million US Dollar für eine Behandlung bei Dr. Hirano in den Vereinigten Staaten zu sammeln. 

Doch obwohl sie das Geld für die Behandlung haben, urteilten das Londoner Krankenhaus sowie britische Gerichte dagegen – mit der Begründung, eine weitere Behandlung würde Gard schaden. Darüberhinaus hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte am vergangenen Donnerstag entschieden, dass das Krankenhaus, in dem der kranke Bub liegt, Charlie Gard nicht mehr künstlich am Leben erhalten muss. Eine Entscheidung, die der Europäische Menschenrechtsgerichthof nun bestätigt hat.

Als die Eltern jedoch darum baten, ihren Sohn daheim sterben zu lassen, wurde ihnen auch dieser Wunsch abgelehnt.

Gards lebenserhaltende Maßnahmen hätten am Freitag abgestellt werden sollen, doch die Gerichte erlaubten den Eltern noch ein wenig mehr Zeit mit ihrem Kind, bevor es stirbt.

Am 2. Juni teilte Vatikan-Sprecher Greg Burke mit, Papst Franziskus habe sein Gebet für das Kind erklärt und darum gebeten, dass die Wünsche der Eltern geachtet werden.

 

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