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Tausende Süd-Sudanesen suchen Zuflucht in Kathedrale

Binnenvertriebene im südsudanesischen Wau.

Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt des Bürgerkriegs im Südsudan. Viele haben Zuflucht gefunden in der Kathedrale Maria Hilfe der Christen in der zweitgrößten Stadt des Landes, Wau.

"Die Geflohenen glauben, dass sogar die Rebellen noch Gott fürchten und Christen nicht im Hinterhof einer Kirche abschlachten würden", sagte Pater Moses Peter laut "IRIN News".

Dem Dompriester zufolge haben hunderte weitere Menschen in anderen Kirche Zuflucht gefunden.

Blutiger Bürgerkrieg

Die junge Nation wird seit über drei Jahren von einem Bürgerkrieg zerrissen zwischen den Unterstützern von Präsident Salva Kiir, und jenen des ehemaligen Präsidenten Riek Machar.

Rund vier Millionen Menschen haben Schätzungen zufolge das Land verlassen. In den vergangenen Tagen meldete das benachbarte Uganda, nun eine Million Flüchtlinge aus dem Südsudan aufgenommen zu haben.

Jene, die das Land nicht verlassen, aber dennoch geflohen sind – die Binnenvertriebenen – suchen Zuflucht in den Kirchen des Landes – darunter auch die Marienkathedrale in Wau, die das größte Gotteshaus des Südsudan ist. Über 10.000 Menschen halten sich mittlerweile dort auf.

Die im Norden des Landes gelegene Stadt Wau ist jahrelang vom Bürgerkrieg verschont geblieben; doch seit Jahresbeginn ist der Konflikt auch bis dorthin getragen worden. 

Binnenvertriebene sind oft Frauen und Kinder, die vor Vergewaltigung, Folter und – im Fall der Kinder – Zwangsrekrutierung geflohen sind. 

"Soldaten haben unsere Häuser niedergebrannt, unser Vieh geraubt, und fast das ganze Dorf ermordet", sagt Maria, eine ältere, behinderte Frau, die seit einem Jahr auf dem Gelände der Kathedrale lebt.

"Ich weiß nicht, warum ich verschont wurde, aber ich war allein und hilflos".

Ein blinder Mann namens Juda, der ebenfalls hier untergekommen ist, sagt, er habe nichts mehr, wohin er zurückkehren könne. "Deshalb werde ich hier in der Kirche warten".

Die 61 Jahre alte Kirche nimmt weiter Binnenflüchtlinge auf, hat jedoch zu wenig Lebensmittel zu verteilen. Die letzte Lieferung des "World Food Programme" ist vier Jahre her.

Bischöfe vor Ort haben um die Lieferung von Hilfsmitteln gebeten und Friedensverhandlungen gefordert – und sich frustriert darüber geäußert, dass ihre Bitten nicht gehört werden. Eine Botschaft der südsudanesischen Bischöfe vom 23. Februar teilt mit:

"Jene, die Veränderungen zum Guten unseres Volkes bewirken könnten, haben unsere bisherigen pastoralen Botschaften nicht Gehör geschenkt."

Trotz erfolgreicher Partnerschaften und Zusammenarbeit der Kirche mit Hilfsorganisationen und Teilen der Regierung fehlt es den Flüchtlingen an Lebensmitteln. Gleichzeitig hat die Kirche in letzter Zeit Wasserpumpen, Toiletten, Klassenzimmer, medizinische Räume einrichten können – dank internationaler Hilfsorganisationen. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Sankt Marien-Kathedrale mag ein sicheres Refugium sein: 30 Kilometer vor der Stadt tobt der Bürgerkrieg – und auch örtlich wurden Helfer bereits bedroht. Ein einzelner Wachmann stellt das gesamte Sicherheitspersonal der Kathedrale dar.

"Der Hunger und die Unsicherheit setzt die Menschen unter Druck", sagt Pater Peter.

Juda sagt: "Ich habe keine Zuversicht mehr, dass es Frieden geben wird." Und wenn es keinen Frieden gibt, so der blinde Flüchtling weiter, "weiß ich nicht, ob ich je wieder einen Ort außer dieser Kirche als zuhause haben werde."

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