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Die Würde des Menschen im Zeitalter der digitalen Medizin: Konferenz im Vatikan

Referenzbild
Die Konferenz findet vom 5. bis 7. Oktober statt.

Die Risiken und Nebenwirkungen der Medizin im Zeitalter der Digitalisierung betrifft alle Aspekte des Menschenlebens, vom Beginn im Mutterleib bis zum Tod, darunter die Rolle von Eltern und der Familie, die Pflege alter und bedürftiger Menschen, die Reproduktionsmedizin, Krankenpflege und palliative Medizin.

Diese Herausforderungen einzuordnen und aus christlicher Sicht zu bewerten ist Thema einer Konferenz im Vatikan vom 5. bis 7. Oktober. Das Motto der Veranstaltung – welche auch die erste Vollversammlung der neuen Päpstlichen Akademie für das Leben seit Erneuerung ihrer Statuten im vergangenen Jahr sein wird – ist "Leben begleiten: neue Verantwortungen in der technologischen Ära".

Vorteile, Grenzen und Nachteile einer Technologie, die "verschiedene Aspekte menschlichen Lebens betreffen" sollen erörtert werden, so Msgr. Renzo Pegoraro, Kanzler der Akademie, die 37 neue akademische Mitglieder aus aller Welt zu diesem Anlass begrüßen wird.

Zur Akademie gehören vier Ehrenmitglieder; 45 Mitglieder, die der Papst ernannt hat; 87 Personen, die der Vorstand beruft; und 13 junge Forscher. Die Mitgliedschaft ist für einen Zeitraum über fünf Jahre.

Keine Angst vor Technologie

Bei der Pressekonferenz zum Termin sagte Monsignore Pegoraro gegenüber Journalisten, dass die AKademie eine Debatte mit "positiver Perspektive" starten wolle. Die große Herausforderung sei, Verantwortungen und ethische Grundlagen zu klären.

Die Konferenz stellt sich dieser Frage mittels einer im Februar vom Vatikan veröffentlichten Charter für die Arbeit im Gesundheitswesen. Daraus ergeben sich drei Themenebreiche:

  1. Fragen rund um den Anfang des Lebens
  2. Das Gesundheitswesen allgemein
  3. Themen rund um das Lebensende

Ebenfalls anwesend bei der Pressekonferenz war Dr. Bernadette Tobin, Direktorin des "Plunkett Centre for Ethics" der Australian Catholic University.

Sie sagte gegenüber CNA, dass "neue Technologien uns zwingen, über Medizin, Heilung, Ethik nachzudenken und wie wir diese für den Menschen auf eine Weise leisten, die dessen Würde achtet, statt sie zu verletzen".

Einerseits könne dank moderner Medizin ein Menschenleben verlängert werden, so Dr. Tobin. Andererseits nicht immer unter Umständen, die mit der Menschenwürde gleich vereinbar sind. So ermögliche moderne Medizin dem Menschen, oft eine "natürliche Lebensspanne" zu leben, statt an verschiedenen Krankheiten frühzeitig zu sterben. Gleichzeitig sei festzustellen: "Menschen werden oft am Leben gehalten unter Umständen, in denen sie das einfach gar nicht mehr sein wollen", so die Wissenschaftlerin.

Im Zuge neuer Technologien habe sich dieses Problem auf neue Wege präsentiert, die Ärzte, Patienten, Angehörige und andere herausfordern. Dies betreffe Bereiche wie Schmerztherapie, Heilung einzelner Krankheitsformen und etwa auch die Organtransplantation.

"Die neuen Technologien sind wunderbar", so Tobin. Jedoch gelte es sicherzustellen, dass "was heute möglich ist in einer Weise auch angewendet wird, die sowohl die interne medizinische Ethik achtet als auch die Würde des Menschenlebens".

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