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7 Dinge, die man über das Heilige Jahr wissen muss

Aufleuchten über der Ewigen Stadt: Der Blick vom "Braccio Carlomagno"-Arm der Kolonnaden auf den Petersplatz am Morgen der Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit.

Tausende Pilger sind zur Stunde unterwegs zum Petersplatz in der Ewigen Stadt, um die Öffnung der Heiligen Pforte zu erleben, die offiziell das Heilige Jahr der Barmherzigkeit eröffnet. Aber worum geht es eigentlich in diesem Jahr? Sieben Dinge sollte jeder wissen.

  1. Am heutigen Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria feiern wir die Immaculata, und es beginnt das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Es dauert bis zum 20. November 2016.
  2. Zum ersten Mal gibt es viele Heilige Pforten. Erstmals in der langen Geschichte des Heiligen Jahres wird es nicht nur in Rom Heilige Pforten geben. Der Papst wünscht sich, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit vor allem auch in den Diözesen weltweit gelebt wird. Diese “Pforte der Barmherzigkeit“ kann entweder in der Bischofskirche sein, oder einer anderen wichtigen Kirche, etwa einem Wallfahrtsort. Die Entscheidung liegt bei den Bischöfen. Hier ist eine Karte der Pforten in den deutschen Bistümern. In vielen Orten werden diese Pfortenöffnungen allerdings erst am kommenden Samstag und Sonntag begangen, in Österreich etwa im Stephansdom und in den Bischofskirchen von Linz, Graz oder St. Pölten.
  3. Aus Rom kommen Missionare der Barmherzigkeit. Das sind Priester, die predigen und die Beichte abnehmen sollen. Dafür haben sie sogar besondere Vollmachten erhalten: Sie können von Sünden lossprechen, von denen sonst nur der Apostolische Stuhl freisprechen kann.
  4. Die Beichte steht auch sonst im Mittelpunkt. “Es ist wichtig, dass dieser Moment vor allem mit dem Sakrament der Versöhnung und der Feier der heiligen Eucharistie einschließlich einer Reflexion über die Barmherzigkeit verbunden ist.” – so Papst Franziskus. Das gilt gerade für Länder wie Deutschland. Papst Franziskus hat tadelnd festgestellt, dass die Beichte in vielen Gegenden praktisch verschwunden ist. Er fordert die deutschen Bischöfe auf, das Jahr zu nutzen um die Beichte in Pfarrgemeinden neu einzuführen.
  5. Neben der Beichte ist der zweite Schwerpunkt der Ablass. Auch hier geht es um die Sünde. Und auch hier ist in deutschsprachigen Ländern vielerorts fast kein Verständnis mehr vorhanden, aber dafür gibt es viele Vorurteile. Während die Beichte ermöglicht, schwere Sünden zu tilgen, helfen Ablässe, das Reinigen von zeitlichen Sünden zu verringern. Um einen Ablass zu gewinnen, reicht es nicht, die Heilige Pforte zu durchschreiten. Es geht um persönliche Umkehr, Beichte, Empfang der Eucharistie, und eine echte Überzeugung, nicht mehr Sünden zu begehen, auch gerade solche, denen man bisher gerne nachgegangen ist.
  6. Das Verständnis der Sünde der Abtreibung soll geschärft und Frauen Versöhnung ermöglicht werden. Die in viele Ländern bereits bestehende Praxis, dass Frauen, die abgetrieben haben, ohne Hindernisse zur Beichte gehen können, hat Papst Franziskus deshalb bestätigt: “Ein gravierendes Problem unserer Zeit ist sicherlich die veränderte Beziehung zum Leben. Eine sehr verbreitete Mentalität hat mittlerweile zum Verlust der persönlich und gesellschaftlich geschuldeten Sensibilität gegenüber der Annahme eines neuen Lebens geführt. Das Drama der Abtreibung wird von manchen mit einem oberflächlichen Bewusstsein erlebt, so dass sie sich über das schwerwiegende Übel, das ein solcher Akt mit sich bringt, fast nicht im Klaren sind”. Das soll das Jahr der Barmherzigkeit ändern.
  7. Alle Katholiken können “gültig und erlaubt” bei den Piusbrüdern zur Beichte gehen. Die Versöhnung mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. ist dem Papst ein großes Anliegen. Deshalb hat Franziskus geschrieben: “Von verschiedener Seite haben mir einige bischöfliche Mitbrüder vom guten Glauben und der guten sakramentalen Praxis dieser Gläubigen berichtet, allerdings verbunden mit dem Unbehagen, in einer pastoral schwierigen Situation zu leben. Ich vertraue darauf, dass in naher Zukunft Lösungen gefunden werden können, um die volle Einheit mit den Priestern und Oberen der Bruderschaft wiederzugewinnen. Bewegt von der Notwendigkeit, dem Wohl dieser Gläubigen zu entsprechen, bestimme ich in der Zwischenzeit in eigener Verfügung, dass diejenigen, die während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit das Sakrament der Versöhnung bei den Priestern der Bruderschaft St. Pius X. empfangen, gültig und erlaubt die Lossprechung von ihren Sünden erlangen.”



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