Maria und die "Lieblingspforte" der Barmherzigkeit von Franziskus

Santa Maria Maggiore am Abend der Öffnung, dem Hochfest der Gottesmutter, 1. Januar 2015
Santa Maria Maggiore am Abend der Öffnung, dem Hochfest der Gottesmutter, 1. Januar 2015
CNA/Alexey Gotovskiy
Auch diese Heilige Pforte ist nun geöffnet
Auch diese Heilige Pforte ist nun geöffnet
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Papst Franziskus steht, im Gebet verharrend, in der Pforte, wenige Sekunden nach ihrer Öffnung
Papst Franziskus steht, im Gebet verharrend, in der Pforte, wenige Sekunden nach ihrer Öffnung
CNA/Alexey Gotovskiy
Gläubige bei der Eucharistiefeier
Gläubige bei der Eucharistiefeier
CNA/Alexey Gotovskiy

Heilige Pforte und Pforte der Barmherzigkeit: Das ist für Papst Franziskus mehr als alle anderen die Pforte der Basilika Santa Maria Maggiore, der vom Bischof Roms am meisten geliebten Basilika, die er sofort nach seiner Wahl zum Papst aufgesucht hatte und die er jedes Mal nach der Rückehr von einer Reise besucht.

"Jeder, der diese Schwelle überschreitet -  so der Papst in der Predigt nach der Öffnung der Heiligen Pforte - ist gerufen, in die barmherzige Liebe des Vaters einzutauchen, voll Vertrauen und ohne Angst; und er kann aus dieser Basilika wieder fortgehen in der Gewissheit, dass Maria bei ihm ist und ihn begleitet."

Die Betrachtung des Papstes ist eine Betrachtung zur Vergebung, einem Wort "das von der weltlichen Mentalität so verkannt ist und doch die eigentliche, ursprüngliche Frucht des christlichen Glaubens aufzeigt. Wer nicht vetzeihen kann, hat die Fülle der Liebe noch nicht erkannt. Nur wer wirklich liebt, ist imstande, zur Vergebung zu gelangen und die erlittene Beleidigung zu vergessen."

Maria, die am Fuße des Kreuzes verzeiht; Maria, Mutter der Vergebung; Maria "Bild dessen, wie die Kirche die Vergebung auf jene, die sie anrufen, ausweiten muss. Die Mutter der Vergebung lehrt die Kirche, dass die auf Golgotha geschenkte Vergebung keine Grenzen kennt. Das Gesetz mit seinen Spitzfindigkeiten kann sie nicht aufhalten, noch die Weisheit dieser Welt mit ihren Unterscheidungen. Die Vergebung der Kirche muss diesselbe Ausdehnung der Vergebung Jesu am Kreuz und Mariens zu dessen Füßen haben. Dazu gibt es keine Alternative. Deshalb hat der Heilige Geist die Apostel zu wirksamen Werkzeugen der Vergebung gemacht, damit das, was durch den Tod Jesu erwirkt worden ist, jeden Menschen, überall und jederzeit, erreichen kann."

Sie ist Mutter der Hoffnung, die "Schwester der Gnade und der heiligen Freude ist", welche alle "Gaben Christi sind, ja sogar weitere Namen für ihn, die sozusagen seinem Fleisch eingeschrieben sind."

Das Geschenk, das Maria uns gibt, indem sie und Jesus schenkt, ist jenes der Vergebung "die das Leben erneuert, die uns fähig macht, erneut den Willen Gottes zu tun und uns mit echter Freude erfüllt."

Die Vergebung ist "das wahre Gegenmittel gegen die Traurigkeit, die aus Groll und Rache kommt. Die vergebung öffnet uns für die Freude und Gelassenheit, denn sie befreit unsere Seele von den Gedanken des Todes, während Groll und Vergeltung den Geist aufwiegeln und das Herz zerreissen und uns so Ruhe und Frieden rauben. Groll und Rache sind scheußliche Dinge."

Der Papst schloss seine Betrachtung mit einer Einladung: "Lassen wir uns von ihr begleiten, um die Schönheit der Begegnung mit ihrem Sohn Jesus wieder neu zu entdecen. Öffnen wir unser Herz weit für die Freude der Vergebung, im Bewusstsein der vertrauensvollen Hoffnung, die uns wiedergeschenkt wird, um aus unserem alltäglichen Leben ein demütiges Werkzeug der Liebe Gottes zu machen."

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Am Ende lud der Papst alle Anwesenden ein, drei Mal die Anrufung "Heilige Mutter Gottes" zu wiederholen.

Die Heilige Messe hatte mit dem Eröffnungsritus und dem Bußakt auf dem Vorhof der Basilika begonnen. Danach hatte der Papst die Heilige Pforte geöffnet und im Gebet auf der Schwelle verweilt.

Es konzelebrierten unter anderem Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode und der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, sowie Angelo Becciu, Substitut des Vatikanischen Staatssekretariates und Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung.

Am Ende der Heiligen Messe begab sich der Papst in die Kapelle Salus Populi Romani zu einem Moment der Verehrung und verließ dann die Basilika, um die Menschen draußen auf dem Platz zu begrüßen. "Es ist ein schöner Abend vor dem Haus Mariens, der Mutter Gottes und unserer Mutter. Sie hat und sie Barmherzigkeit Gottes gebracht, die Jesus ist. Danken wir der Gottesmutter" sagte er. Und fügte hinzu: "Öffnet der Barmherzigkeit weit euer Herz."




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