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"Wir werden nicht mit Hass auf Gewalt reagieren", sagen religiöse Führer

US-Vizepräsident Joe Biden (Mitte) mit den Vertretern verschiedener Religionen

Gemeinsam gegen die Gewalt, die der Papst den "Dritten Weltkrieg" nennt: Führende Vertreter mehrerer Religionen haben am Mittwoch in der amerikanischen Hauptstadt mit Solidaritätsbekundungen und Gebeten auf die globale Gewalt und den Terrorismus reagiert.

"Wir werden zusammen halten, gestärkt durch den Glauben eines jeden in diesem Raum und durch die Solidarität, die wir teilen, einfach weil wir wissen, wie die Frage  ‘Wer ist mein Nächster?’ zu beantworten ist", erklärte Kardinal Donald Wuerl in seiner Predigt zum Gleichnis vom barmherzigen Samariter im Lukasevangelium bei einem interreligiösen Gebetsveranstaltung am 16. Dezember.

"Lasst uns niemals vergessen: Wir sind eines jeden Nachbar!", fügte der Erzbischof von Washington hinzu.

Das "Interreligiöse Treffen für Solidarität, Verständnis und Frieden" war gestaltet mit Gebeten, Lesungen und Reflexionen von Katholiken, Christen, Muslimen, Sikhs und jüdischen Vertretern und fand statt am 16. Dezember an der Georgetown Universität.

Angesichts der jüngsten globalen sowie häuslichen Gewalt und der daraus folgenden Feindseligkeiten gegenüber bestimmten Religionen wollten die Veranstalter mit dem Treffen öffentliches Zeugnis ablegen für Werte wie Solidarität und Toleranz. Führer verschiedener Glaubensrichtungen versammelten sich, um "die gemeinsam genutzten Ressourcen unserer Traditionen zu realisieren", sagte John J. DeGioia, Präsident der Georgetown-Universität, in seiner Eröffnungsrede.

Kardinal Wuerl beharrte darauf, dass wir niemals zulassen dürften, dass Gewalt und Terror ändern, wie wir die Unschuldigen betrachten.

"Es hat sich vieles verändert – beginnend mit den Anschlägen vom 11. September, mit dem Terrorismus im Ausland und jetzt auch hier in unserem Land", sagte er, fügte aber hinzu: "Die Handlungen von wenigen dürfen niemals uns alle verändern!"

Das Böse gedeihe, wenn schlechten Handlungen auf Stille treffen würden, erklärte er. "Heute gehen wir die Stille an. Wir stehen zusammen ... alle sagen, dass das einfach nicht wir sind ", sagte er und fuhr fort: "Wir werden nicht durch die Gewalt und den Hass der anderen verändert werden."

Auch Vizepräsident Joe Biden war anwesend und hielt kurz vor Ende der Veranstaltung eine Ansprache.

Mit Blick auf Kardinal Wuerl bemerkte er: "Sie haben es am besten ausgedrückt, als Sie sagten:  ‘Wir erhalten spirituelle Kraft, um uns an der Umgestaltung der Welt zu beteiligen, oder zumindest unseren kleinen Beitrag zu leisten bei der Wandlung in etwas Wunderbares.’ Dieser Dienst ist etwas Wunderbares."

Der Mensch, geschaffen "nach dem Abbild Gottes, im Ebenbild Gottes," besitze einen "freien Willen" und die Fähigkeit, zu "erkennen", sagte Rabbi M. Bruce Lustig, ein Senior Rabbi von der Hebräischen Kongregation (Washington Hebrew Congregation), in einer Reflexion über Genesis 1: 26-27.

"Lasst diese Versammlung unser Versprechen sein: Dass wir Liebe vor Hass wählen. Frieden vor Gewalt. Dass wir uns bemühen, als Kinder Gottes zu leben, dass wir für Barmherzigkeit und Toleranz sorgen und für unsere Kinder und Kindeskinder eine bessere Welt aufbauen, als die unsere", fuhr er fort.

"Mögen wir so handeln, als seien wir es wert, als ob wir würdig seien, nach dem Bild Gottes geschaffen zu sein. Das ist unser Gebet. Das ist unsere Hoffnung."

Der Mensch habe eine zweifache Identität, menschlich und religiös, sagte Talib M. Shareef, Imam und Präsident der Moschee Masjid Muhammad. Er erklärte, wie Adam im Koran als Vater der menschlichen Gemeinschaft gelte und dass er "uns unsere menschliche Identität gibt". Auch Abraham werde als "Vater" bezeichnet, er "gibt uns unsere religiöse Identität."

"Wenn man aus diesen Identitäten herauskommt und beginnt, sich gegenseitig zu verschlingen, sich beschimpft", fügte er hinzu, "dann fängt man an, nicht nur die religiöse Identität, sondern auch die menschliche Identität zu verlieren", und das kann als "unmenschlich" betrachtet werden.

In seinem Schlussgebet erbat Metropolit Tikhon, Primas der Orthodoxen Kirche in Amerika, aufopfernde Liebe und eine "Entwurzelung" von "Gleichgültigkeit, Argwohn, Feigheit und Heuchelei."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Hilf uns, dass wir einander lieben mit einer aufopfernden und selbst-entäußernde Liebe, die wir in Deinem Diener Jesu Christi sehen, der in extremer Demut zu uns kommt", betete er.

"All-mitfühlender Herr, entzünde in uns Deine Liebe, damit wir nicht nur unsere Brüder, Schwestern und Freunde wirklich lieben, sondern auch unsere Feinde und dass wir denen Gutes tun, die uns hassen."

 

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