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"Verliebt, verlobt, verheiratet?" - so einfach ist es auch am englischen Königshaus nicht

Prinz Harry und Meghan Markle beim offiziellem Fototermin anlässlich Ihrer Verlobung.

Als der britische König Edward VIII. 1936 erklärte, er wolle Wallis Simpson heiraten, dankte er gleichzeitig ab.

Der Widerstand gegen die Ehe war enorm - Simpson war bereits zweimal geschieden. Viele dachten, sie wäre nur hinter Edwards Geld her.

Neben der Missbilligung durch die Elite stand dem Ehepaar ein noch größeres Hindernis entgegen: König Edward VIII. war das Oberhaupt der Anglikanischen Church of England, die es geschiedenen Personen damals nicht erlaubte, wieder zu heiraten, wenn ihr erster Ehepartner noch am Leben war. Um Simpson in einer bürgerlichen Zeremonie zu heiraten, dankte er im Dezember ab und wurde von seinem Bruder George VI. ersetzt.

Im vergangenen November wurde bekanntlich eine weitere königliche Verlobung angekündigt. Am 27. November gab Kensington Palace bekannt, dass Prinz Harry, fünfter in der Reihe für den Thron des Vereinigten Königreichs, mit Meghan Markle verlobt sei. Wie Simpson ist Markle Amerikanerin und geschieden. Außerdem hat Markle, wenn auch eher diffuse, katholische Bindungen in ihrer Familie.

Hindernisse, die das Ehepaar erst vor wenigen Jahren von der Kronfolgedisqualifiziert hätten - Scheidung, Verbindung zum Katholizismus - gebieten dem Prinzen im Jahr 2018 nicht mehr, seinen Platz in der Thronfolge aufzugeben.

Was hat sich verändert?

Pater James Bradley, ein katholischer Priester im Vereinigten Königreich und ehemaliger Anglikaner, erklärte gegenüber CNA, dass Edward aufgrund der früheren Regeln der anglikanischen Kirche praktisch dazu verpflichtet war, abzudanken.

Im Jahr 2002 änderte eine Anglikanische Bischofssynode offiziell die eigene Lehre bezüglich der Scheidung und erklärte, dass "die Ehe immer als ein feierlicher, öffentlicher und lebenslanger Bund zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden sollte", jedoch einige Ehen bedauerlicherweise scheiterten . In dieser Situation sollte von größter Bedeutung die Sorge der Kirche für die betroffenen Menschen sein. Es gebe außergewöhnliche Umstände, unter denen eine geschiedene Person zu Lebzeiten eines früheren Ehepartners in der Kirche verheiratet sein könne.

Die anglikanische Kirche definiert nicht genau, was als außergewöhnliche Umstände zu verstehen sei; es ist in erster Linie dem Priester vor Ort überlassen, uob eine zweite kirchliche Trauung erlaubt wird oder nicht.

Ein Fall, in dem die anglikanische Kirche eine zweite kirchliche Hochzeit für geschiedene Personen verbietet, ist, wenn die neue Beziehung zum Zusammenbruch der ersten Ehe beitrug, so der Kirchenrechtler Ed Condon, ein anerkannter britischer Experte, gegenüber CNA. Dieser Umstand verhinderte 2005 eine kirchliche Hochzeit für Prinz Charles und Camilla Parker Bowles.

"Wenn es keine offen skandalösen Gründe oder beitragenden Faktoren gibt", stehe den einer kirchlichen Hochzeit weit weniger im Wege, so Condon. Prinz Harry und Meghan Markle werden somit in der St. Georges-Kapelle im Windsor Castle heiraten.

Die Änderungen der Anglikaner, was ihre eigene Lehre betrifft, ist ein Symptom des Zusamenbruchs des Eheverständnisses in westlichen Ländern, so Pater Bradley.

Zur Zeit von Edward VIII. habe die Gesellschaft noch Scheidungen nicht gutgeheißen, so Bradley. Heute sei das anders - leider.

"Wir sind von einer Einstellung abgerückt, die Scheidung als ein derartiges soziales Problem einschätzte, dass man nicht Monarch bleiben und mit einer geschiedenen Person verheiratet werden konnte".

Englische Thronfolger heiraten Katholiken? 

Markle ist zwar auf eine katholische Mädchenschule in L.A gegangen, jedoch heißt es, dass sie nicht katholisch getauft wurde. Gegenüber Vanity Fair betonte die Amerikanerin, dass sie nicht katholisch erzogen wurde.

Zahlreiche britische Quellen berichten außerdem, dass Markle bereits schon längere Zeit vor der Verlobung geplant habe, sich in der Anglikanischen Kirche taufen zu lassen. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Das neue Thronfolgeverfahren aus dem Jahr 2013 erlaubt den Thronfolgern nun unter anderem auch, Katholiken zu heiraten. Das Gesetz schreibt jedoch immer noch vor, dass der amtierende britische Souverän kein Katholik sein darf. 

Übersetzt und redigiert aus dem Original in englischer Sprache; erste Fassung erschienen am 2. Dezember 2017.

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