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Geht hinaus und sprecht mit den Armen: Aufruf von Papst Franziskus

Einzug in die Lateran-Kirche: Papst Franziskus am 9. November 2019

Katholiken sollten sich aufmachen, den Armen zu begegnen, ihnen zuzuhören und mit dem Herzen Jesu zu sprechen. Diese Evangelisierung sei dringend nötig – auch und gerade in Rom.

Das hat Papst Franziskus am Samstag bei der Messe in der Erzbasilika des Heiligen Johannes Lateran in Rom gesagt.

Das Weihefest der Lateranbasilika - der Kirche des Bischofs von Rom – ist ein Feiertag für die ganze Weltkirche, der auf das Jahr 324 nach Christus zurückgeht.

Das Messopfer des Papstes am 9. November 2019 eröffnete eine spezielle "Woche für Arme": Diese gipfelt im "Welttag der Armen" am 17. November, den Franziskus eingeführt hat.

"Möge sich der Herr freuen, uns unterwegs zu sehen, bereit, mit seinem Herzen auf seine Armen zu hören, die zu ihm rufen", sagte der Papst am 9. November.

Franziskus rief die katholische Christenheit auf, Arme zu treffen und ihnen zuzuhören "mit Demut, Freizügigkeit und Armut des Herzens."

"Ich lade euch alle ein, all dies nicht als eine schwere Anstrengung, sondern mit einer spirituellen Leichtigkeit zu leben", sagte er wörtlich. "Anstatt sich in Leistungsängste zu verstricken, ist es wichtiger, die Wahrnehmung zu erweitern, um die Gegenwart und das Handeln Gottes in der Stadt zu erfassen. Es ist eine Kontemplation, die aus der Liebe kommt."

Der Papst betete ein bemerkenswertes Gebet am Feiertag "seiner" Kirche über die katholisch getauften Menschen in Rom und auf der ganzen Welt:

"Möge die Mutter Kirche Roms den Trost erfahren, den Gehorsam und den Mut ihrer Kinder wiederzusehen, voller Begeisterung für diese neue Zeit der Evangelisierung."

Anwesend bei der heiligen Messe waren Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien aus Rom.

In seiner Predigt legte Papst Franziskus den Hirten und geweihten Seelsorgern ans Herz, den Menschen in ihren Gemeinden zu helfen, die auch in diesem Zentrum der Weltkirche so weit weg vom Glauben und weit weg von der Kirche sind – und doch Jesus eigentlich suchten, so der Pontifex.

"In unserem Leben als Sünder wenden wir uns oft vom Herrn ab und löschen den Geist. Wir zerstören den Tempel Gottes, der jeder von uns ist. Doch das ist nie eine endgültige Situation: Der Herr braucht drei Tage, um seinen Tempel in uns wieder aufzubauen!"

Er ermutigte die römischen Priester und Bischöfe, "die Stadtviertel wie keine andere zu kennen" und "die Gesichter, das Lächeln und die Tränen so vieler Menschen".

Papst Franziskus sagte, es sei das "dienende Herz" eines Priesters, seiner Gemeinde zu helfen, "immer zu Füßen des Herrn zu sein, um auf das Wort zu hören; es von aller Weltlichkeit, von schlechten Kompromissen fernzuhalten; das Fundament und die heilige Wurzel des geistlichen Gebäudes zu schützen; es vor raubgierigen Wölfen zu verteidigen, vor denen, die es vom Weg des Evangeliums abweichen lassen wollen".

Das Evangelium und Jesus Christus müssen das Fundament der Kirche sein, sagte er.

Wer sich aber stattdessen um weltliche Erfolge bemüht, so Franziskus weiter, der verkennt, dass dies "unweigerlich den Zusammenbruch, den Einsturz des gesamten geistlichen Gebäudes mit sich bringen würde".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Manchmal müsse man aber "radikale Veränderungen vornehmen", wie es viele Heilige getan haben.

"Einige der Verhaltensweisen der Heiligen, die durch die menschliche Logik unverständlich sind, waren das Ergebnis von Intuitionen, die durch den Geist geweckt wurden und dazu bestimmt waren, ihre Zeitgenossen zu provozieren", so wies die Propheten getan haben, fuhr Franziskus fort.

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