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Christen im Gaza-Streifen dürfen an Weihnachten nicht nach Bethlehem, Jerusalem, Nazareth

Abendstimmung über Jerusalem am 19. Oktober 2016. Die Zahl der Christen in Israel wird heute auf unter zwei Prozent geschätzt.

In diesem Jahr haben die israelischen Behörden aus "Sicherheitsgründen" den palästinensischen Christen des Gazastreifens keine Visa erteilt, um Weihnachten an den heiligen Stätten in Bethlehem, Jerusalem und Nazareth zu feiern. Kirchenvertreter in Jerusalem haben an die Behörden appelliert, die Entscheidung rückgängig zu machen.  

Das berichtet die "Catholic News Agency" (CNA).

Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Menschen. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Muslimen sowie einer schrumpfenden Minderheit von Christen, deren Zahl nach manchen Schätzungen im Jahr 2007 noch 3.000 betrug und 2016 auf 1.200 gesunken war.

Die katholische Gemeinde besteht derzeit noch aus weniger als zweihundert Mitgliedern.

Israelische Beamte, die sich auf Sicherheitsbedenken berufen, haben mit ihrer üblichen Praxis gebrochen und es abgelehnt, die Genehmigungen zu erteilen, berichtet Reuters. Christen aus dem Gazastreifen dürfen ins Ausland reisen, aber nicht nach Israel und in das Westjordanland.

Wadie Abu Nassar, ein Berater der örtlichen Kirche, kritisierte laut einer Meldung der Agentur "Reuters" die Entscheidung.

"Andere Menschen auf der ganzen Welt dürfen nach Bethlehem reisen. Wir denken, dass die Christen in Gaza auch dieses Recht haben sollten".

Der Gazastreifen ist kleiner als das deutsche Bundesland Bremen – ein 141 Quadratkilometer großes Gebiet unter palästinensischer Kontrolle westlich von Israel. Es ist die Heimat von etwa 2 Millionen Menschen. Seit 2007 wird der Gazastreifen von der islamistischen Bewegung Hamas regiert. Mehrere westliche Staaten klassifizieren diese als Terror-Organisation.

Seitdem die Hamas in Gaza an die Macht kam, haben Israel und Ägypten eine wirtschaftliche Blockade verhängt, um den Reiseverkehr und den Warenverkehr einzuschränken. Grund dafür sei der Kampf gegen Waffenschmuggel und die vom Gazastreifen aus verübten Raketenangriffe auf Israel.

Die Einwohner des Gazastreifens leiden unter hoher Arbeitslosigkeit, Stromausfällen und Trinkwasserknappheit.

Besuch des Patriarchen

Vom 13. bis zum morgigen 16. Dezember ist der Apostolische Administrator des Lateinischen Patriarchats Jerusalem in den Gazastreifen gereist.

Wie "Fides", das Presseorgan der päpstlichen Missionswerke berichtete, besucht Erzbischof Pierbattista Pizzaballa die Gläubigen in mehreren Pfarreien und führt Gespräche mit Gemeindemitgliedern, segnet eine neue Kapelle, nimmt an einer Weihnachtsfeier mit Jugendlichen und Kindern teil, der Spende der Erstkommunion und Firmung junger Christen sowie einem Gottesdienst in der Kirche der Heiligen Familie.

Der Besuch im Gazastreifens in der Woche vor Weihnachten sei seit mehreren Jahren zu einer Tradition für die jeweiligen Leiter des lateinischen Patriarchats von Jerusalem geworden – so "Fides" – im Zeichen der pastoralen Sorge um die wenigen verbliebenen Christen.

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