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Bistum Chur: Disziplinarmaßnahmen gegen Martin Kopp, Ermahnung für Weihbischof Eleganti

Weihbischof Marian Eleganti OSB in einem Interview mit dem katholischen Fernsehsender EWTN.TV.

Der Apostolische Administrator des Bistums Chur, Pierre Bürcher, hat am Mittwoch in einem Schreiben an die Mitarbeiter des Bistums mitgeteilt, dass Martin Kopp von der Aufgabe des Delegierten des Apostolischen Administrators für die Urschweiz entbunden worden sei. Bürcher schreibt auch, dass Weihbischof Marian Eleganti OSB mit Stellungnahmen zum Umgang mit der Corona-Krise für "Verwirrung" gesorgt habe und sich künftig mit der Bistumsleitung absprechen müsse.

"Aufgrund von Vorkommnissen in jüngster Zeit", so Bürcher, habe er die Entscheidung getroffen, Martin Kopp zu entlassen, nachdem dieser der Aufforderung zu Loyalität nicht nachgekommen sei. Auslöser sei letztlich eine Stellungnahme Kopps in der "NZZ am Sonntag" vom 15. März gewesen, in der sich Martin Kopp als Delegierter des Apostolischen Administrators in der Urschweiz laut Bürcher "wertend zur anstehenden Bischofswahl geäußert und ein Eingreifen des Staates begrüßt" habe.

Damit habe Kopp gegen die Aufforderung des Diözesanadministrators gehandelt, der zu Beginn seiner Amtszeit alle Mitglieder des Bischofsrates aufgefordert hatte, "keine öffentlichen Stellungnahmen zur Frage der Bischofsnachfolge abzugeben".

Papst Franziskus hatte am 20. Mai 2019 den altersbedingten Rücktritt von Bischof Vitus Huonder als Bischof von Chur angenommen und den emeritierten Bischof von Reykjavík, Pierre Bürcher, als Apostolischen Administrator des vakanten Bistums Chur eingesetzt. Dieser kritisierte die Einlassungen von Martin Kopp zur Nachfolge von Huonder scharf:

"Dadurch hat er öffentlich eine Initiative unterstützt, die darauf abzielt, die Freiheit des Apostolischen Stuhls und des Domkapitels bei der Wahl des neuen Bischofs einzuschränken. Durch diese illoyale und gegen meine erwähnte Weisung verstoßende Vorgehensweise ist jenes Mindestmaß an Vertrauen, das notwendig ist, um die Aufgabe eines Delegierten des Apostolischen Administrators ausüben zu können, nicht mehr gegeben. Es handelt sich leider bei Dr. Martin Kopp nicht um das erste Vorgehen dieser Art. Gestützt auf die mir vom Apostolischen Stuhl verliehenen Rechte entziehe ich deshalb mit sofortiger Wirkung Dr. Martin Kopp die Aufgabe des Delegierten des Apostolischen Administrators für die Urschweiz sowie die damit verbundenen Vollmachten, einschliesslich der in dieser Funktion übernommenen Pfarradministraturen, und den Einsitz in diözesanen Gremien und Räten."

Die Leitung des Büros des Regionalen Generalvikariats Urschweiz werde ab sofort bis zur Amtsübernahme des neuen Bischofs von Pfarrer Peter Camenzind kommissarisch übernommen.

Im selben Schreiben machte Bürcher auch auf die Ermahnung aufmerksam, die er gegenüber Weihbischof Marian Eleganti OSB ausgesprochen habe. Eleganti hatte in den letzten Tagen zur Corona-Pandemie mehrfach in den Medien Stellung bezogen und dabei einige Vorsichtsmaßnahmen kritisiert, die das Bistum eingeführt hatte.

Der Weihbischof lehnte darin unter anderem die Leerung der Weihwasserbecken und den Verzicht auf die Mundkommunion ab.

"Diese Stellungnahmen", so Bürcher, "waren nicht mit mir bzw. mit dem Bischöflich Beauftragten für Medien und Kommunikation, Herrn Giuseppe Gracia, abgesprochen. Entsprechend ist bei den Gläubigen und in der Öffentlichkeit Verwirrung über die diesbezügliche Haltung des Bistums Chur entstanden."

Er habe dem Weihbischof nun aufgetragen, dass er sich "nur noch im Einvernehmen mit mir und dem Bischöflich Beauftragten für Medien und Kommunikation in den Medien äußert". Eleganti habe diese Entscheidung angenommen.

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