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Der nächste Papst sollte "dynamische Rechtgläubigkeit" verkörpern, sagt Ross Douthat

Ross Douthat bei "EWTN Pro-Life Weekly" am 19. März 2020

Der katholische Autor und Kolumnist Ross Douthat sagt, beim nächsten Konklave könnte eine Gestalt wie St. Johannes Paul II. zum nächsten Papst gewählt werden. Ein eher zurückhaltender Nachfolger nach dem charismatischen Franziskus dürfte angesichts der turbulenten Weltsituation nicht die erste Wahl sein, so der Kommentator der "New York Times".

"Ich denke, das Ziel der Kardinäle sollte es sein, jemanden zu finden, der das verkörpert, was man als 'dynamische Rechtgläubigkeit' [dynamic orthodoxy] bezeichnen könnte. Mit anderen Worten: Für das Beste würde ich jemanden halten, der das verkörpert, was ein Papst Johannes Paul II. verkörpern konnte", sagte Douthat.

Douthat war Teilnehmer an einer Podiumsdiskussion über die Veröffentlichung von "The Next Pope", einem demnächst erscheinenden Buch des Vatikanisten und "National Catholic Register"-Reporters Edward Pentin.

Neben Douthat und Pentin nahmen auch "Crux"-Chefredakteur John Allen und der Historiker Roberto de Mattei an der Diskussion teil. Die Debatte wurde von der Journalistin Diane Montagna moderiert.

Pentins Buch enthält die Profile der neunzehn Kardinäle, die der Autor als Anwärter auf die Nachfolge von Papst Franziskus bezeichnet. Während unter den Podiumsteilnehmern Uneinigkeit über Auswahl der im Buch vorgeschlagenen Kandidaten herrschte, sagte Douthat, dass es notwendig wäre, jemanden zu wählen, der "gleichzeitig die Menschen nicht im ernsthaften Zweifel darüber lässt, was die Kirche lehrt und was sie glaubt, sondern sich auch damit beschäftigt, wohin diese Spätphase der Moderne führt, sich damit auseinandersetzt, wohin sich die Welt entwickelt".

Douthat sagte, dass viele glaubten, so mancher Kardinal wünsche sich nach Papst Franziskus eine weniger "charismatische Führungsfigur". Doch in den letzten Monaten könnten sich das geändert haben.

Grundsätzlich herrsche ja der Eindruck, dass das Pontifikat von Franziskus eine Ära intensiver Medienberichterstattung sei, sowohl über das Pontifikat als auch die Reform- oder Veränderungsbestrebungen des Heiligen Vaters, und es deshalb "unter den wahlberechtigten Kardinälen beim nächsten Konklave den Wunsch geben könnte, die Temperatur ein wenig zu senken", sagte Douthat. Aus dieser Sicht wäre eine etwas zurückhaltendere oder eher zweckorientierte Persönlichkeit warscheinlich.

Er selber teile diese Einschätzung jedoch nicht, so Douthat, angesichts der globalen Entwicklungen wie etwa der Coronavirus-Pandemie. Diese werde "enorme Auswirkungen auf die Zukunft der Kirche haben".

"Dies wird wahrscheinlich, zumindest vorübergehend, den Niedergang der institutionellen Kirche im Westen beschleunigen und damit wahrscheinlich einige der Verschiebungen der katholischen Macht und des katholischen Einflusses in der ganzen Welt beschleunigen", so der Autor.

Angesichts der Coronavirus-Krise sei der Druck aus Forderungen gewichen wie etwa der nach verheirateten Priestern und anderen Änderungen, fuhr Douthat fort.

"In gewisser Hinsicht ist es ein ruhigerer Zeitpunkt in der Kirche und ein spannungsgeladenerer Zeitpunkt in der Welt als vor zwei Jahren, und das könnte die wahlberechtigten Kardinäle dazu veranlassen, sozusagen eine neue Dynamik zu suchen und sich weniger Sorgen über die Gefahren einer zu großen Dynamik zu machen, was vor ein paar Jahren die große Sorge gewesen sein könnte".

Douthat charakterisierte den nächsten Papst als einen Mann, der bereit sei, "eine unmögliche Arbeit" zu leisten: Ein Vorbild, der die Klarheit der Lehre in Einklang zu bringen vermag mit der Fähigkeit, "nicht nur eine Art Bunker um die Kirche herum zu bauen", sondern den Entwicklungen in der Moderne wie auch in nicht-westlichen Regionen Rechnung zu tragen.

Wer das verkörpern kann unter den möglichen Kandidaten? "Ich denke, es ist schwer, eine einzelne Person zu identifizieren, die das leisten kann", räumte Douthat ein.

Pentin sagte, dass das Amt des Papstes heute die globale Realität stärker widerspiegelt. Gleichzeitig müsse ein Papst medienkompetent sein, so der Vatikanist.

Pentin sagte, dass das Amt heute deutlicher die weltweite Vielfalt der Kirche reflektiere und dieser Rechnung trage. Das zeige auch die Vielfalt im Kardinalskollegium.

"Die Kirche war schon immer international", betonte Pentin. Heute sei dies jedoch deutlicher zu sehen und müsse vor allem auch besser verstanden werden in den Teilkirchen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Sie kann nicht mehr eurozentrisch sein", sagte er.

Natürlich könne niemand voraussagen, wer der nächste Papst sein wird, sagte Pentini. Sein Buch enthalte die Profile von 19 möglichen Kandidaten. Gewählt werde "wahrscheinlich jedoch ein 20.", so Pentin abschließend.

Übersetzt und redigiert ausdem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.

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