Lugano, 03 Dezember, 2020 / 3:57 PM
Eine finnische Frau, die Polizisten "verwahrlost" im "verdreckten" Haus eines Priesters in Lugano entdeckten, ist von Behörden in einer Schutzeinrichtung untergebracht worden.
Das berichten mehrere Medien. Dem ehemaligen Generalvikar der Diözese Lugano wird Freiheitsberaubung, Nötigung, pflichtwidrige Unterlassung und leichte Körperverletzung vorgeworfen.
Dessen Anwalt beteuert die Unschuld seines Mandanten.
Noch immer ist jedoch unklar, was hinter dem Fall des Priesters und der finnischen Frau steckt, die nach Einschätzung der Polizei krank und hilfsbedürftig war, so das Nachrichtenportal "Blick" unter Verweis auf die Tessiner Staatsanwaltschaft.
Strom abgedreht
Aufgeflogen ist der ganze Fall durch einen Zufall: Die Polizisten hatten eine Hausdurchsuchung durchgeführt, nachdem der Priester Medienberichten zufolge Handwerkern den Zutritt zum Haus gegenüber der Kirche San Lorenzo in Lugano verweigert habe – woraufhin der Strom aus Sicherheitsgründen abgestellt und die Behörden informiert worden waren.
Gegenüber dem "Corriere del Ticino" betonte der Anwalt des Priesters, sein Mandant habe die 48-jährige nicht festgehalten. Es habe auch kein Liebesverhältnis zwischen dem Kleriker und der Frau aus Finnland gegeben, die mit Mitte 20 ins Tessin gekommen sei. "Es war nur eine Beziehung gegenseitigen Respekts" ohne körperliche Nähe, so der Jurist.
Die Frau habe Theologie studieren wollen, aber keinen Abschluss gemacht. Sie sei garnicht gegen ihren Willen festgehalten worden, so der Anwalt.
Gegenüber Nachbarn hatte der Priester die Frau, die offenbar jahrelang mit ihm zusammenlebte, als seine "Cousine" vorgestellt.
Der Priester wurde mittlerweile aus der U-Haft entlassen. Bei dem 80-jährigen, ein ehemaliger Dekan der Theologischen Fakultät von Lugano, bestehe "keine Fluchtgefahr", so die Einschätzung der Behörden. Unterdessen dauern die Ermittlungen an: Nach der Durchsuchung von Büro und Wohnung des Priesters soll die Polizei mehrere Computer und Unterlagen beschlagnahmt haben.
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