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Papst Franziskus: "Wir preisen Dich, Gott" – Auch nach dem Pandemiejahr 2020

Die Vesper im Petersdom am 31. Dezember 2020

Selber konnte Papst Franziskus wegen seines entzündeten Ischias-Nervsnicht teilnehmen – doch zum Abschluss des Jahres 2020 kam er dennoch zu Wort, würdig vertreten von Kardinal Giovanni Battista Re.

Der italienische Kurienkardinal und Vorsitzende des Kardinalskollegiums las die Predigt des Papstes in Vertretung vor, die mit Blick auf das Marianischen Fest des 1. Januars und Abschluss des von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahres 2020 einen besonderen Lobpreis in dieser Vesper – dem abendlichen Stundengebet – brachte.   

Papst Franziskus erklärte dabei auch, warum die Katholische Kirche am Ende eines Kalenderjahres Gott dankt – auch in Jahren, die von Tragödien geprägt waren, wie die Coronavirus-Pandemie von 2020.

"Es mag gezwungen, fast schrill erscheinen, Gott am Ende eines Jahres wie diesem zu danken, das von der Pandemie gezeichnet ist", sagte Franziskus in seiner Predigt.

"Wir denken an die Familien, die einen Menschen oder mehrere verloren haben, an alle, die krank waren, an alle, die an Einsamkeit gelitten haben, an alle, die ihre Arbeit verloren haben...", fügte er hinzu.

"Manchmal fragt man sich: Was ist der Sinn einer solchen Tragödie?"

Der Papst sagte, wir sollten es nicht eilig haben, diese Frage zu beantworten, denn nicht einmal Gott antwortet auf unsere "erschütterndsten 'Warum'-Fragen, indem er auf 'bessere Gründe' zurückgreift."

"Gottes Antwort", sagte er, "folgt dem Weg der Menschwerdung, wie die Antiphon zum Magnificat bald singen wird: 'Wegen der großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, sandte Gott seinen Sohn im Fleisch der Sünde.'"

"Gott ist Vater, 'ewiger Vater', und wenn sein Sohn Mensch geworden ist, dann wegen des unermesslichen Mitleids des Vaterherzens. Gott ist ein Hirte, und welcher Hirte würde auch nur ein einziges Schaf aufgeben, wenn er denkt, dass er in der Zwischenzeit noch viele andere übrig hat?" fuhr der Papst fort.

Er fügte hinzu: "Nein, diesen zynischen und rücksichtslosen Gott gibt es nicht. Das ist nicht der Gott, den wir 'loben' und 'als Herrn verkünden'."

Franziskus wies auf das Beispiel der Barmherzigkeit des barmherzigen Samariters hin, um der Tragödie der Coronavirus-Pandemie "einen Sinn" zu geben, die, so sagte er, "in uns Mitleid erweckt und Haltungen und Gesten der Nähe, der Fürsorge, der Solidarität hervorruft."

In Anbetracht der Tatsache, dass viele Menschen während des schwierigen Jahres selbstlos anderen gedient haben, sagte der Papst, dass sie "mit ihrem täglichen Einsatz, beseelt von der Nächstenliebe, jene Worte des Hymnus Te Deum verwirklicht haben: 'Jeden Tag segnen wir dich, wir loben deinen Namen in Ewigkeit.' Denn der Segen und das Lob, das Gott am meisten gefällt, ist die brüderliche Liebe."

Diese guten Werke "können nicht ohne Gnade, ohne Gottes Barmherzigkeit geschehen", erklärte er.

"Dafür preisen wir ihn, denn wir glauben und wissen, dass alles Gute, das Tag für Tag auf Erden getan wird, letztlich von ihm kommt. Und im Blick auf die Zukunft, die uns erwartet, flehen wir erneut: 'Möge deine Barmherzigkeit immer mit uns sein, auf dich haben wir gehofft.'"

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Morgen, zum Hochfest der Gottesmutter Maria am 1. Januar, soll Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin für den Pontifex einspringen und die heilige Messe feiern. Für die Übertragung zum Angelus aus dem Apostolischen Palast am morgigen 1. Januar wird Papst Franziskus jedoch voraussichtlich zur Verfügung stehen, so der Heilige Stuhl.

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