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Der Papst: Lernen wir von den Leidenden - für eine menschlichere Welt

Papst Franziskus auf dem Petersplatz am 30. April 2016.

"Keine Familie darf ohne Obdach sein, keinem Flüchtling darf der Willkommensgruß verweigert werden und keinem Verletzten die Behandlung, kein Kind soll seiner Kindheit beraubt werden, kein Mann und keine Frau dürfen ohne Zukunft leben und keinem alten Menschen darf ein würdevolles Alter verwehrt sein".

Das sind die Worte von Papst Franziskus in einer Botschaft zum "World Humanitarian Summit" in Istanbul vom 23. bis 24. Mai, die in der Vollversammlung vom Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dem Vertreter des Heiligen Stuhls beim humanitären Gipfeltreffen, verlesen wurde.

"Wir können nicht zulassen" - so weiter der Papst in seiner Botschaft - "dass vielerlei Interessen heute die Lösung von Konflikten verhindern und dass finanzielle und geopolitische Strategien den Götzen Geld, den Götzen Macht aufzwingen. Aus diesem Grund ist heute ein erneuter Einsatz nötig, um jeden Menschen, die Würde, die Menschenrechte, die Sicherheit aller zu schützen. Gleichzeitig ist es notwendig, die Freiheit und soziokulturelle Identität der Völker zu bewahren, ohne dass dies Fälle von Isolierung mit sich bringt; man muss die Zusammenarbeit, den Dialog und vor allem den Frieden fördern."

Papst Franziskus fordert auch, dass durch diesen wichtigen weltweiten Gipfel weiter die Leiden der Opfer von Krieg und Unglück, der Flüchtlinge und Vertriebenen gelindert werden, mittels mutiger Entscheidungen zugunsten des Friedens: "Niemand liebt ein Konzept, niemand liebt eine Idee; wir lieben Menschen."

Die Botschaft des Papstes endet mit einer Herausforderung an die Protagonisten des Gipfeltreffens: "Heute möchte ich diesen Gipfel herausfordern: hören wir auf den Schrei der Opfer. Lassen wir uns von ihnen eine Lektion in Sachen Menschlichkeit erteilen. Versuchen wir, unsere Art zu leben, unsere wirtschaftlichen Entscheidungen, unser Verhalten kultureller Überlegenheit zu ändern. Lernen wir von den Opfern und von denen, die leiden, und wir werden fähig sein, eine menschlichere Welt zu konstruieren."

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