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Kardinal Bo beklagt Tote nach Beschuss einer Kirche in Burma

Kardinal Charles Maung Bo

Kardinal Charles Maung Bo hat die "Gewalttaten und anhaltende Angriffe mit schweren Waffen auf eine verängstigte Gruppe von Frauen und Kindern" verurteilt.

"Mit immensem Schmerz bringen wir unsere Besorgnis über den Angriff auf unschuldige Zivilisten zum Ausdruck, die in der Nacht des 23. Mai Zuflucht in der Kirche des Heiligen Herzens gesucht hatten", so der Vorsitzende der birmanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Yangon laut einer Meldung der Päpstlichen Missionswerke.

Der Kardinal bezieht sich damit auf die jüngsten Angriffe von Streitkräften auf Dörfer im Bundesstaat Kayah im Osten von Burma, an der Grenze zu Thailand.

Im Dorf Kayanthayar war die katholische Kirche des Heiligen Herzens unter Beschuss genommen und verwüstet worden. Unter den Vertriebenen, die dort Zuflucht gesucht hatten, starben vier Menschen und viele weitere wurden verletzt, darunter Frauen und Kinder.

Das Kirchengebäude wurde schwer beschädigt, "was die Intensität des Angriffs auf eine Kultstätte bezeugt", der die dort untergekommenen Vertriebenen zur Flucht in den Dschungel zwang, so Bo laut "Fides". Die Menschen sind erschöpft, so der Kardinal, der beklagt, dass Nahrung, Wasser, Unterkunft, Hygiene und Medizin fehlen. "Unter ihnen sind viele Kinder und ältere Menschen, die verhungern und ohne medizinische Versorgung sin", bemerkt der Erzbischof, der bekräftigt: "Es ist eine große humanitäre Tragödie."

Der Bundesstaat Kayah, in dem 75 Prozent der Einwohner ethnischen Minderheiten angehören, ist der burmesische Bundesstaat mit dem höchsten Anteil an Christen.

In der Region kamen Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Missionare des Päpstlichen Instituts für Auslandsmissionen (PIME) an. Heute gibt es über 90.000 Katholiken der Kayah, fast ein Drittel der 355.000 Einwohner des Staates.

Unterdessen steigt offenbar das Ausmaß der Gewalt in Burma nach dem Militärputsch am vergangenen 1. Februar, dem ein breiter Protest der Bevölkerung folgte. Bis zum 23. Mai sind Berichten zufolge mindestens 818 Opfer zu beklagen.

In seinem Appell erinnert Kardinal Bo an internationale Konventionen zum Schutz von Kirchen, Tempeln, Schulen, Krankenhäusern und Orten von historischem und kulturellem Wert, auch während Konflikten. Vor allem beklagt der Kardinal jedoch folgenden Aspekt: "Ich möchte daran erinnern, dass das vergossene Blut ist nicht das Blut eines Feindes; diejenigen, die gestorben sind und diejenigen, die verletzt wurden, sind die Bürger dieses Landes. Sie waren nicht bewaffnet, sie waren in der Kirche, um ihre Familien zu beschützen. Jedes Herz in diesem Land trauert um den Tod unschuldiger Menschen."

Kardinal Bo ist auch Mitglied der Organisation "Religions for Peace", in der sich Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften zusammenschließen. Gemeinsam erneuern auch sie den Aufruf zum Frieden in einem Land, das sich bald auch mit einer neuen Welle von Covid-19 konfrontiert sehen könnte. "Der gegenwärtige Konflikt ist eine grausame Anomalie. Frieden ist möglich, Frieden ist der einzige Weg", so Kardinal Bo mit Blick auf das Wohl der Menschen in Myanmar.

"Wir beten für den Frieden in diesem großen Land und wir hoffen, dass wir künftig wieder alle als Brüder und Schwestern in dieser großen Nation leben können", so die birmanische Religionsvertreter, die auch ihre Bereitschaft zur Teilnahme an einem beratenden Forum zu Frieden und Versöhnung im Zeichen des Dialogs teilzunehmen, ausgehend von "dem Wunsch nach Frieden und der Achtung der Heiligkeit des menschlichen Lebens und der Grundrechte aller Bürger".

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