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Jesus ist glücklich verheiratet: Ein Kommentar zur Hochzeit von Kana

Die Hochzeit zu Kana: Ausschnitt des monumentalen Gemäldes von Paolo Veronese. Das 1563 fertig gestellte Kunstwerk ist eines der größten Bilder, die je auf eine Leinwand gebracht wurden.

Papst Franziskus hat in der gestrigen Mittwochsaudienz eine Katechese über die Hochzeit zu Kana gehalten und dabei deutlich gemacht, dass bei diesem Fest das öffentliche Wirken Jesu beginnt, und er zeigt, wer er ist: Der Bräutigam seines Volkes.

In der Tat, Jesus wirkt sein erstes Wunder. Er verwandelt Wasser in Wein. Drei Jahre später wird sein letztes Wunder auf Erden geschehen, wenn er Wein zu Blut wandelt. Beide Male geschieht es auf einer Hochzeit. In Kana ist er Gast, im Abendmahlssaal lädt er selbst an seinen Tisch. Jetzt feiert er den Ehebund eines Freundes, dann aber schließt er ihn mit seiner Kirche. Er ist das Lamm, das Hochzeit hält, und sich mit seiner Braut vereint, wenn sie aus dem Kelch trinkt, den der Herr ihr reicht. Es ist der Neue und Ewige Bund, den der göttliche Bräutigam schließen will mit dem Trank seines eigenen Blutes. Das ist der wahrhaft köstliche Wein, den der Herr bis zum Ende seines Lebens zurückhält (vgl. Joh 2,10), bevor er ihn an seine Jünger austeilt.

Die Frau des Lammes

"Auf die Empfehlung Marias hin haben die Diener ein offenes Ohr für den Ruf Jesu. Die Grundlage dafür, dass das Fest weitergeht, besteht darin, dieses Einvernehmen mit Jesus zu haben. Wir brauchen die Krüge unseres Herzens nur mit dem Wasser des Wortes Gottes füllen" (Papst Franziskus). Maria weist ihn auf die Not der Brautleute hin, die keinen Wein mehr haben. Sie muss nicht einmal eine Bitte aussprechen, um Hilfe zu bringen. In diesem Moment wird die Mutter zur Braut, Christi Gebärerin zu seiner Gefährtin. Jesus nennt Maria "Frau". Damit gibt er ihr den alten Titel aus der Urzeit der Schöpfung, mit dem Gott die Feindin der Schlange vorhergesagt hat (vgl. Gen 3,15). Noch ehe sich Christus als der Messias und Herr durch das Wunder von Kana zeigt, offenbart er, wer seine Mutter ist. Er wird sich Menschensohn nennen – auch deshalb um immer wieder auf seine menschliche Mutter zu verweisen. Wie kann man sagen, Maria habe nur eine unbedeutende "Statistenrolle" im Evangelium?

Die Stunde kommt

Diese Frau ist die neue Eva, die den Erlöser begleitet. Jesus weiß, dass das verborgene und glückliche Leben in Nazareth endgültig vorbei ist, wenn er tut, worum Maria ihn stumm bittet. Er weiß, dass das erste Zeichen des Messias ihn einen Weg betreten lässt, der erst auf Golgotha enden wird. Dort wird er Maria wieder "Frau" nennen. Fast will er diesen Moment hinauszögern, wenn er nicht mehr zur Mutter, sondern zu der Frau sagt: "Was habe ich mit dir zu schaffen?" (Joh 2,4). In diesem Augenblick sieht Jesus das Kreuz, vor dem er als Mensch zurückschreckt, als würde er ausrufen wollen: "Mutter, was habe ich mit diesem Leid zu schaffen?". Er will noch nicht gehen: "Meine Stunde ist noch nicht gekommen" (Joh 2,4). Und doch: Jesus verwandelt ihretwegen Wasser in Wein. Er erhört sie, weil er so seine Mutter ehren will.

Christi erstes Wunder rettet die Hochzeit. Sein letztes wird die Seelen derer retten, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind (vgl. Offb 19,9). Mariens Bitten, die diese selige und doch so schreckliche Stunde eher anbrechen lassen, lösen nicht nur die materielle Not der Brautleute, sondern heilen das geistliche Leid der Sünder. Für sie drängt die Mutter ohne Worte den Sohn, sich endlich als Bräutigam zu zeigen. Sie, die Verlorenen die am Straßenrand und an den Hausecken stehen, sollen von ihm eingeladen werden zu jener Hochzeitsfeier, die kein Ende kennt. "Jesus Christus offenbart sich als der aus seiner Fülle Schenkende und er tut dies aus Liebe. Er liebt das Volk wie ein Bräutigam, der seine Braut liebt, und schließt einen Bund mit ihm" (Papst Franziskus).

"Für immer Du allein!"

Sechs gewaltige Wasserkrüge verwandelt der Herr in brausenden Wein, damit die irdische Feier noch Tage dauern kann. Nach jüdischer Sitte müssten es jedoch sieben sein. Das letzte Gefäß wird sein Leib sein, aus dem sich der wahre Trank des Lebens ergießt, der niemals zur Neige geht und ein himmlisches Fest schenkt, das nicht enden wird. Am Kreuz wird die Hochzeit zwischen dem Lamm und seiner Braut der Kirche besiegelt. Aus seiner Seite wird – wie einst Eva aus Adam – seine geliebte Gefährtin geboren. Der "mystische Leib" Christi und der "wahre Leib" Christi, geopfert auf Golgotha, sind untrennbar eins. In der Tat, Jesus ist glücklich verheiratet, und freut sich über die vielen Kinder, die seine Braut in der Taufe gebiert, damit sie eines Tages den Himmel bevölkern. Maria und die Jünger Jesu – das ist, so der Papst, die neue Familie Gottes.

"Was er euch sagt, das tut" (Joh 2,5). Das ist das letzte Wort, das uns die Heilige Schrift von Maria berichtet. Sie sagt es, um Jesu erstes Wunder vorzubereiten. Wenn sein letztes geschieht, wird er dieses Wort wiederholen, um seinen Aposteln aufzutragen, immer wieder Wein in sein Blut zu verwandeln: "Tut dies!" (Lk 22,19). Er, der Wasser in Wein und Brot in sein Fleisch wandelt, der kann auch mein Leben verwandeln und seinem ähnlich machen. Darum bittet Maria ihren Sohn für mich.

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