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Kirche lehnt Wiedereinführung der Todesstrafe auf Philippinen ab

Die Kathedrale von Manila

Die Bischöfe der Philippinen haben sich der "Koalition gegen die Todesstrafe" angeschlossen und an deren Abschaffung vor 15 Jahren erinnert.

Das berichtet Fides, die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

"Jeder Mensch ist kostbar, da er nach dem Bilde und Gleichnis Gottes geschaffen ist. Daher lehnen wir die Versuche des aktuellen Kongresses, die Todesstrafe in unserem Rechtssystem wieder einzuführen, entschieden und eindeutig ab. Die Todesstrafe verletzt die dem Menschen innewohnende Würde. Kein Mensch, so böse auch immer erscheinen mag, ist aus der Möglichkeit der Erlösung ausgeschlossen", heißt es in einer Mitteilung der Kommission für die Gefängnisseelsorge der Katholischen Bischofskonferenz der Philippinen.

In einer am heutigen 24. Juni, veröffentlichten Botschaft heißt es: "Jeder Mensch verdient eine zweite Chance, seine Fehler zu korrigieren. Papst Franziskus hat in seinen Lehren immer wieder betont, dass es unzulässig ist, Leben zu nehmen."

"Die Todesstrafe wird in erster Linie nur die Armen treffen, die sich keine qualitativ hochwertige Rechtsvertretung leisten können, um sie vor Gericht zu verteidigen", heißt es in der Botschaft weiter. Die Todesstrafe, "kann in einem unzulänglichen Justizsystem wie dem unseren nicht funktionieren. Einmal vollstreckt, ist das Todesurteil unumkehrbar und es gibt keine Möglichkeit, ein falsches Urteil zu berichtigen". Die katholische Kirche bekräftigt weiterhin "die grundlegende Option für das Leben". "Wir fordern den Staat auf, Gesetze zu verabschieden, die das Strafjustizsystem restaurativer und nicht nur strafender machen".

Im Hinblick auf die Parlamentswahlen im nächsten Jahr stellt die Kommission fest: "Wir rufen die Wähler, insbesondere unsere jungen Leute, dazu auf, Kandidaten zu wählen, die der Nation in Gerechtigkeit dienen, den Schutz des Lebens fördern und die gegenwärtige Kultur des Todes bekämpfen".

Die Philippinen waren das erste asiatische Land, das die Todesstrafe mit der Verfassung von 1987 abgeschafft hat. Sie wurde jedoch 1993 während der Amtszeit von Präsident Fidel Ramos wieder eingeführt, um die steigende Kriminalitätsrate zu "bewältigen". Eine erneute Abschaffung wurde 2006 beschlossen, als die damalige Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo ein Gesetz unterzeichnete, das lebenslange Haft zur Höchststrafe machte.

Nach seiner Wahl im Mai 2016 unterstützte Präsident Rodrigo Duterte jedoch öffentlich die Wiedereinführung der Todesstrafe. Am 7. März 2017 stimmte das Repräsentantenhaus mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Im Senat scheiterte der Gesetzentwurf jedoch am Widerstand der Senatoren.

Die Philippinen haben 1986 sowohl den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) als auch 2007 das zweite Protokoll zur Abschaffung der Todesstrafe (ICCPR-OP2) ratifiziert.

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