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Vatikan beendet Untersuchungsverfahren gegen polnischen Bischof

Der Krakauer Weihbischof Jan Szkodoń.

Der Vatikan hat befunden, dass die Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen einen polnischen Bischof "nicht bewiesen" sind.

In einer Erklärung am 23. Juli – hier der Wortlaut – teilte die apostolische Nuntiatur in der polnischen Hauptstadt Warschau mit, dass gegen Bischof Jan Szkodoń ein Verfahren eingeleitet wurde, nachdem er des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen beschuldigt worden war.

"Nach einer gründlichen Analyse der gesammelten Beweise und nach Anhörung der geladenen Zeugen wurde die Schuld von Bischof Jan Szkodon nicht bewiesen (non constat)", hieß es in der Erklärung, wie die Catholic News Agency (CNA) berichtete.

"Im Laufe des Verfahrens wurde jedoch festgestellt, dass Bischof Jan Szkodoń gegenüber der Minderjährigen unvorsichtig gehandelt hat, indem er sie in seiner Privatwohnung ohne die Anwesenheit ihrer Eltern, die den Bischof seit Jahren kennen, empfangen hat."

Szkodoń, 74, ein Weihbischof der Erzdiözese Krakau, wurde zu einer dreimonatigen Klausur verpflichtet, "die der Betrachtung und dem Gebet gewidmet ist."

Die apostolische Nuntiatur sagte, dass Szkodoń diese Auflage bereits erfüllt habe, da er seit Februar 2020 in Klausur lebte - als die Anschuldigungen gegen den Bischof von einer polnischen Zeitschrift veröffentlicht wurden.

Seit November 2020 hat der Vatikan eine Reihe von – hauptsächlich in den Ruhestand getretenen – polnischen Bischöfen diszipliniert, nachdem Vorwürfe der Fahrlässigkeit im Umgang mit Fällen sexueller Gewalt von Klerikern erhoben worden waren.

Wie die Erzdiözese Krakau am 9. Juli mitteilte, hat Erzbischof Wiktor Skworc von Katowice (Kattowitz) bekannt nach einer Überprüfung des Vatikans, wie er Missbrauchsfällen gehandhabt hat, um einen Koadjutor gebeten – also einen Bischof, der die Diözese mitführt und anschließend auch übernehmen kann.

Am 28. Juni trat Bischof Zbigniew Kiernikowski als Bischof von Legnica (Liegnitz) zurück, wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag, nachdem eine Vos-Estis-Untersuchung seinen Umgang mit Missbrauchsfällen geprüft hatte.

Wenige Tage zuvor ergriff der Vatikan Maßnahmen gegen zwei andere polnische Bischöfe, aufgrund weiterer Ermittlungsverfahren.

Kardinal Stanisław Dziwisz, ein ehemaliger Berater des heiligen Johannes Paul II, steht beschuldigt, Missbrauchsfälle während seiner Zeit als Erzbischof von Krakau in den Jahren 2005 bis 2016 falsch gehandhabt zu haben.

Die katholische Kirche in Polen hat vor wenigen Wochen bekannt gegeben, dass sie in den letzten zweieinhalb Jahren 368 Anzeigen erhalten hat, bei denen Vorwürfe sexueller Gewalt erhoben wurden.

Die Vorwürfe beziehen sich alle auf Missbrauchsfälle, die zwischen 1958 und 2020 von 292 Priestern und Ordensleuten begangen worden sein soll.

Ein Bericht, der am 28. Juni vom Institut für Statistik der katholischen Kirche veröffentlicht wurde, sagte, dass die Anschuldigungen zwischen dem 1. Juli 2018 und dem 31. Dezember 2020 erhoben wurden.

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