Mit Kardinal Meisner verliert die katholische Kirche eine bedeutende Persönlichkeit und einen großen Hirten.

Immer wieder hat er sich öffentlich zu Wort gemeldet, besonders, wenn es um entscheidende Fragen des Glaubens und der Gesellschaft ging. Er verteidigte laut und deutlich die Würde des Menschen vom Augenblick der Empfängnis an bis zu seinem natürlichen Ende. Er trat mutig für den Glauben ein, wo immer er die Notwendigkeit sah, ihn zu verteidigen. Er war ein Zeichen des Widerspruchs, wie Christen immer auch Zeichen des Widerspruchs sein müssen, wo die Freiheit mit Willkür verwechselt wird.

Mut und Unerschrockenheit kennzeichneten ihn schon bei der Verteidigung des Glaubens und der freien Meinungsäußerung unter der sozialistischen Herrschaft des DDR-Regimes. Diesen Mut und die Unerschrockenheit hatte er gemeinsam mit dem heiligen Papst Johannes Paul II. Beide verband eine tiefe Freundschaft. Seine Sorge galt bis zu seinem Tod besonders den Christen in Mittel- und Osteuropa, die unter totalitären Regimen gelitten haben.

Kardinal Meisner war kein Mann des Dagegen, kein Mann des Minus. Er warein Mann des Dafür. Für das Leben, für den Glauben, für die Hoffnung, für die gelebte Nächstenliebe. Das christliche Kreuz war für ihn immer das Plus-Zeichen.

Sein Glauben und sein Eintreten für Christus und die Kirche waren von besonderer Stärke, seine Predigten kraftvoll. Und wenn ihn jemand für eine notleidende Person, um sein Gebet bat, dann nahm er seinen Rosenkranz aus der Tasche hielt ihn dem Bittenden hin und sagte. "Und nun hänge diese Person an meinen Rosenkranz", den er täglich betete. So habe ich ihn bei meinem letzten Besuch erlebt.

Immer wieder sagte er: Wir Christen haben immer mehr Leben vor uns als hinter uns. Kardinal Meisner hat seinen irdischem Lauf vollendet. Möge er nun beim himmlischen Vater die Fülle des Lebens auf ewig genießen.

Martin Rothweiler ist Geschäftsführer und Programmverantwortlicher des katholischen Fernsehsenders EWTN.TV

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