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Der Exorzist von Rom: Pater Candido Amantini

Kreuz (Illustration)

Würde ein Leser von CNA Deutsch danach gefragt, ob er den Namen eines Exorzisten nennen könnte, dann würde, wenn überhaupt, wahrscheinlich der Name Gabriele Amorth (1. Mai 1925 – 16. September 2016) fallen. Er ist einigermaßen bekannt geworden, nicht zuletzt durch die Bücher "Ein Exorzist erzählt" und "Memoiren eines Exorzisten". Doch Pater Amorth ist nicht eigentlich "Der Exorzist von Rom". Diese Ehre gebührt seinem "Lehrmeister", dem Passionistenpater Candido Amantini (31. Januar 1914 – 22. September 1992). Er war der Exorzist, der den Teufel nicht fürchtete.

Wer war Pater Candido Amantini?

Pater Candido (Eraldo) Amantini kommt am 31. Januar 1914 in Bagnolo di Santa Fiora in der Toskana zur Welt. Mit zwölf Jahren wird er in das Knabenseminar der Passionisten in Nettuno aufgenommen, der Stadt der heiligen Maria Goretti (1890–1902). Mit 15 Jahren beginnt er das Noviziat und erhält bei der Einkleidung seinen Ordensnamen "Fra Candido dell’Immacolata" (Frater Candido von der Unbefleckten Empfängnis). Seine feierliche Profess legt er am 31. Januar 1933 ab. Nach dem obligatorischen Studium der Philosophie und Theologie wird er am 13. März 1937 zum Priester geweiht. Pater Candido, der Hebräisch, Griechisch, Sanskrit und Deutsch spricht, hat das Lizentiat in Bibelwissenschaften, und arbeitet jahrelang Lehrer in Hebräisch und der Heiligen Schrift.

Von 1961 bis 1992, seinem Todesjahr, lebt er im Passionistenkloster an der Scala Santa, der Heiligen Stiege in Rom, wo er als Exorzist, Beichtvater und geistlicher Begleiter tätig ist.

Pater Candido Amantini – Exorzist

Der Priester und Exorzist Don Alessandro Coletti (1920-2014), der zwar etwas jünger als Don Amantini war, aber bereits vertraut mit der Tätigkeit eines Exorzisten, führte ihn in diesen pastoralen Dienst ein. 1962 wurde er – wegen seiner Frömmigkeit, Klugheit und Integrität seines Lebenswandels – offiziell zum Exorzisten in der Diözese Rom ernannt.

Um die notwendige Kraft für den schwierigen Dienst zu bekommen, war ihm das Gebet wichtig, insbesondere der Rosenkranz und die Eucharistische Anbetung. Seine Mitbrüder berichteten, dass er mitten in der Nacht aufstand, um eine Stunde lang ungestört mit dem Allerheiligsten verweilen zu können. Seine Hingabe an die Muttergottes war tiefgreifend. Ihr widmete er sein einziges Buch: "Il Mistero di Maria" (Das Geheimnis Mariens).

Pater Candido Amantini hat viele Exorzisten ausgebildet. Sein berühmtester Schüler, den er selbst auch als seinen Nachfolger ansah, ist Don Gabriele Amorth. Er wird später berichten, dass sein Lehrer ihn sechs Jahre lang ausbildete und selbst mit besonderen Charismen ausgestattet war. Und er nannte als Beispiel dafür die Unterscheidung der Geister; seine Fähigkeit zu erkennen, ob ein Christ Exorzismen oder medizinische Behandlung benötigte.

Pater Candido Amantini starb am 22. September 1992. Es war der Gedenktag des hl. Candidus, seines Namenspatrons. Viele Jahre danach begannen Untersuchungen über das Leben, die Tugenden und den Ruf der Heiligkeit des Dieners Gottes. Der heilige Kapuziner Pater Pio hatte ihn persönlich gekannt und nannte ihn einen "Priester nach dem Herzen Gottes". Als die Gebeine von Pater Candido Amantini am 21. März 2012 in seine Kirche Scala Santa überführt wurden, sprach Erzbischof Marcello Bartolucci die Worte:

"Zu den verdienstvollsten Passionisten der Scala Santa gehört zweifellos Pater Candido. Sein Begräbnis an diesem Ort ist eine Ehrerweisung gegenüber seiner Person und seinem Apostolat, aber es ist auch eine Ehrerweisung gegenüber dieser Kirche, die er mit seiner Gegenwart und seinem priesterlichen Dienst erhellt hat. Damit die Welt sich nicht verlassen fühlt, sendet Gott auch weiterhin besondere Menschen, die die Gegenwart und das Wirken Jesu in der Geschichte fortführen. […] Sie machen die Kraft der Heiligung und des Trostes wirksam durch das Sakrament der Beichte, die Feier der Messe, die geistliche Begleitung, den Segen, die Exorzismen, die geistlichen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit. Pater Candido war stets ein offener Kanal der Gnade Gottes."

Antonio Coluccia, Andrea Maniglia, "Pater Candido Amantini – Der Exorzist von Rom" ist bei Christiana im Fe-Medienverlag erschiene und hat 64 Seiten.

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