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Der Synodale Weg setzt seinen konfrontativen Kurs fort

Synodaler Weg

Der Synodale Weg in Deutschland hört nicht auf, gegen die Einwände aus Rom, dem Zentrum der Weltkirche, unbeirrt eine eigene Agenda voranzutreiben. Jetzt ruft er Katholiken dazu auf, sich zur Wahl für den Synodalen Ausschuss auf Bundesebene zur Verfügung zu stellen. Damit geht er also erneut auf Kollisionskurs mit der römischen Weltkirche.

Das neuartige Gremium soll die Installation des Synodalen Rates vorbereiten, um den Synodalen Weg in Deutschland dauerhaft fortzusetzen.

Nun ist der Synodale Weg kein Erfolgsweg, im Gegenteil. Zur Erinnerung: Vor seiner Installation schrieb der Papst allen Katholiken in Deutschland eigens einen Brief. Dieses historisch einmalige Schreiben wurde vom Synodalen Weg ignoriert, wie jetzt beim Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe von Kardinal Marc Ouellet festgestellt wurde. Anschließend kritisierte Rom die Konstruktion des Synodalen Weges, was von den Initiatoren als unwichtig zurückgewiesen wurde.

Dann äußerte sich der Papst mehrfach kritisch in Interviews, was ebenfalls unberücksichtigt blieb. Am 21. Juli sprach der Heilige Stuhl dann eine grundsätzliche Warnung aus: „Der ‚Synodale Weg‘ in Deutschland ist nicht befugt, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten.“ Spätestens jetzt waren alle gewarnt.

Das Thema „Leitung“ zielt eindeutig auf die Pläne zur Einrichtung von Synodalen Räten auf Bundesebene sowie in den Bistümern bis hinein in die Pfarreien. Diese Räte sollen in der Lage sein, Bischöfe und Priester zu maßregeln, ja sogar Bischöfe abzusetzen.

Der Grundtext „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ bringt auf 24 Seiten wortreich zum Ausdruck, dass „eine Veränderung der kirchlichen Machtordnung aus Gründen gelingender Inkulturation in eine demokratisch geprägte freiheitlich-rechtsstaatliche Gesellschaft geboten ist“. Dabei wird dieses Thema vom Synodalen Weg zur Grundsatzfrage erklärt: „Im Zentrum des Problems steht die Art und Weise, wie Macht – Handlungsmacht, Deutungsmacht, Urteilsmacht – in der Kirche verstanden, begründet, übertragen und ausgeübt wird.“

Weiter heißt es in den Synodenpapieren: „Die Forderung nach Machtkontrolle (ziele) darauf, diejenigen, die von Handlungen der Amtsinhaber betroffen sind, an allen wichtigen Entscheidungen angemessen zu beteiligen und ihnen wirksame Instrumente der Kontrolle an die Hand zu geben.“ Die Synodalen Räte auf Bundes-, Diözesan- und Pfarrebene sollen also mit umfassenden Machtbefugnissen ausgestattet werden.

Um Hindernisse mit dem gültigen Kirchenrecht aus dem Weg zu räumen, wurde das Vorhaben der „Demokratisierung“ und „Gewaltenteilung“ subtil als „Selbstbindung des Bischofs und des Pfarrers“ deklariert. Bischöfe und Pfarrer sollen sich also „freiwillig“ auf Verfahren einlassen, welche gegen das Kirchenrecht verstoßen. Denn Entscheidungsgewalt und Verantwortung würden voneinander getrennt. Das würde Bischöfe und Pfarrer zu Komplizen einer illegalen Praxis machen.

Verständlicherweise hat Rom dazu im Juli sein Veto erklärt und verweist auf die Beratungen auf Weltebene. Die deutsche Kirche dürfe diesen nicht vorgreifen. Derlei Geduld bringen die Reformer in Deutschland nicht auf, im Gegenteil. Sie veröffentlichen am 19. Dezember eine Wahlausschreibung. Demnach werden 20 Kandidaten für den Synodalen Rat auf Bundesebene aktuell noch gesucht. Sie sollen sich selbst vorschlagen und sich dazu an Teilnehmer des Synodalen Weges wenden, auf deren Unterstützung sie angewiesen sind. Aus den vorgeschlagenen Personen werden bei der 5. Synodalversammlung vom 9. bis 11. März 20 Delegierte gewählt. 27 Mitglieder hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bereits gewählt, außerdem sind die 27 Diözesanbischöfe automatisch gesetzt.

Das Vorgehen des Synodalen Weges ist dreist: Beim Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom vom 14. bis 19. November hatte der Vatikan massive Einwände vorgetragen. Kurienkardinal Marc Ouellet sagte, dass die Vorschläge „aus anthropologischer, pastoraler und ekklesiologischer Sicht auch ernsthafte Schwierigkeiten aufwerfen“. Zugleich griff er die Diskussion über „ein latentes Schisma“ auf. Es befremdete ihn, „dass die Agenda einer begrenzten Gruppe von Theologen von vor einigen Jahrzehnten plötzlich zum Mehrheitsvorschlag des deutschen Episkopats geworden ist“.

Und er erhob den Vorwurf: „Es fällt schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, dass die äußerst gravierende Angelegenheit der Missbrauchsfälle ausgenutzt wurde, um andere Ideen durchzusetzen, die nicht unmittelbar damit zusammenhängen. Wenn man die Vorschläge in ihrer Gesamtheit bewertet, hat man den Eindruck, dass wir es nicht nur mit einer aufgeschlosseneren Auslegung der katholischen Disziplin oder Moral zu tun haben, sondern mit einer grundlegenden Änderung, die ernsthafte Bedenken aufwirft.“

Es gehe um „ein Projekt der Veränderung der Kirche.“ Marc Ouellet stellte fest, dass dieser Vorschlag „die Gemeinschaft der Kirche verletzt, weil er Zweifel und Verwirrung unter dem Volk Gottes sät. Tagtäglich erreichen uns unmittelbare Zeugnisse, die das Ärgernis beklagen, das dieser unerwartete, einen Bruch mit der katholischen Tradition darstellende Vorschlag bei den Kleinen verursacht.“

Weiter betonte er: „Es ist nicht verwunderlich, dass diese Ergebnisse nicht nur die örtliche Bischofskonferenz und die Kirche in Deutschland spalten, sondern auch den Weltepiskopat, der es nicht an einer erstaunten und besorgten Reaktion hat fehlen lassen.“

Kurienkardinal Marc Ouellet sprach von „Vorschlägen …, die offen im Widerspruch zur Lehre stehen, die von allen Päpsten seit dem Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzil bekräftigt wurde“. Dies offenbare ein „Glaubensproblem in Bezug auf das Lehramt“. Als größten Mangel bezeichnete er den „apologetischen Ansatz, der sich auf kulturelle Veränderungen stützt, anstatt auf die erneuerte Verkündigung des Evangeliums“.

Kritik beim Ad-Limina-Besuch gab es auch von Kardinal Luis Ladaria, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, der ausdrücklich fünf Bedenken vortrug, darunter die Ausübung des kirchlichen Lehramtes: „Fast vergessen wird in den Texten des Synodalen Wegs die Vorgabe der Konzilskonstitution Dei Verbum und insbesondere die Frage der Weitergabe des Glaubens dank der apostolischen Sukzession.“

Trotz dieser deutlichen Mahnungen setzt der Synodale Weg in Deutschland seinen ständig konfrontativen Kurs fort, ohne einen Ansatz von Nachdenklichkeit oder Korrektur zu zeigen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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