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Kardinal Sarah veröffentlicht „Katechismus des geistlichen Lebens“

Kardinal Robert Sarah

Kardinal Robert Sarah, der einstige Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, hat erneut ein Buch vorgelegt, dass nur empfohlen werden kann. Diesmal handelt es sich um einen „Katechismus des geistlichen Lebens“, der nun beim fe-Medienverlag in deutscher Sprache erschienen ist.

Konkret geht es Sarah um ein christliches Leben, das in den Sakramenten verwurzelt ist. Besonders wertvoll sind die zahllosen biblischen Verweise und Anspielungen, mit denen er die Verbindung zwischen Wort und Sakrament aufzeigt: „Der befreiende Weg, von dem uns das Buch Exodus erzählt, war ein Vorgeschmack auf die innere Reise, die jeder Christ im Laufe seines Lebens zurücklegen muss. Denn Gott nimmt sich Zeit, um unser Herz zu erobern und es auf den neuen Bund mit ihm vorzubereiten.“

„Dieser Weg wird uns von den sieben Sakramenten vorgezeichnet“, so der Kardinal weiter, nämlich „Taufe, Firmung, Ehe, Priestertum, Buße beziehungsweise Beichte, Eucharistie und Krankensalbung. Die Sakramente in ihrer tiefen Bedeutung und im Glauben an die erneuernde Kraft Gottes zu leben bedeutet einzuwilligen, dass Gott selbst uns in die Wüste zurückführt, um uns erneut durch das Rote Meer zu geleiten und den Bund mit ihn zu erneuern.“

Sarah gibt praktische und auch für normale Katholiken umsetzbare Ratschläge. Häufiger zitiert er St. Josefmaria Escrivá, den Gründer des Opus Dei, denn auch dieser hatte sich bemüht, einfachen Laien den Weg zur Heiligkeit zu zeigen.

Vor Jahren hatte der Kardinal empfohlen, zur gemeinsamen Gebetsrichtung von Priester und Gemeinde bei der Feier der heiligen Messe zurückzukehren, wie es in der Kirche von Anbeginn bis zur Liturgiereform vor knapp 50 Jahren der Fall war. Insofern ist durchaus bekannt, dass Sarah nicht vor unpopulären, aber umso richtigeren Hinweisen zurückschreckt. So auch mit Blick auf die Firmung: „Es ist sehr vorteilhaft, das Sakrament der Firmung so früh wie möglich zu empfangen, schon im Kindesalter, wie es in den orthodoxen Kirchen üblich ist.“

Die Begründungen dafür, dass Firmsakrament erst Jugendlichen kurz vor der Volljährigkeit zu spenden, sind in der Regel weltlich und flach. Aus der Diözese Feldkirch hieß es im Jahr 2017: „Mit älteren Jugendlichen ist eine reifere Auseinandersetzung mit dem Glauben auf Augenhöhe und freie Meinungsbildung möglich und wir können die jungen Menschen in einer wichtigen Lebensphase begleiten.“

Sarah hingegen betont: „Die Gegenwart des Heiligen Geistes im Herzen des Kindes verhindert, dass Satan dort Fuß fasst und sich einnistet. Sie fördert den Aufbau einer wirklich persönlichen und intimen Beziehung zu Jesus. Wenn das Kind in der Gesellschaft des Heiligen Geistes aufwächst, erlangt es eine festere und sicherere christliche Reife. Warten wir also mit dem Angebot des Sakraments der Firmung, mit dem sie das unerhörte Geschenk des Heiligen Geistes empfangen, nicht so lange zu, bis der Geist der Jugendlichen durch unsere materialistischen und gottlosen Gesellschaftsverhältnisse zutiefst geschädigt und verdorben ist.“

Genau diese übernatürliche Sicht, die heute nicht nur beim Synodalen Weg, sondern auch in vielen Pfarreien der deutschsprachigen Länder kaum bedacht wird, schlägt sich auf jeder Seite des „Katechismus des geistlichen Lebens“ nieder. Wie allen Büchern von Kardinal Sarah sei auch diesem ein großer Kreis von Lesern gewünscht.

Robert Kardinal Sarah: Katechismus des geistlichen Lebens; fe-Medienverlag; 328 Seiten; 16,80 Euro; ISBN 9783863573768

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

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