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Der Rosenkranz als wirkmächtiges Werkzeug, um in der Welt bestehen zu können

Rosenkranz (Symbolbild)

Der heilige Ludwig von Montfort ist einer der besten Lehrer des Rosenkranzgebetes. In seinem Buch „Der heilige Rosenkranz. Das wunderbare Geheimnis der Bekehrung und des Heiles“ drückt er sein Bedauern darüber aus, dass die Priester oft „keine tiefgründige Belehrung“ dieses Gebetes vermitteln würden. Eine Beschreibung des Zustand in der katholischen Kirche auch unserer Tage.

Pater Donald Calloway MIC ist Marianer (nicht zu verwechseln mit den Maristen) und gehört somit der Congregatio Clericorum Marianorum sub titolo Immaculatae Conceptionis Beatissimae Virginis Mariae an. Als Marianer-Priester legte er im Jahr 2016 in den USA sein Buch Champions of the Rosary: The History and Heroes of a Spiritual Weapon vor, das nun in deutscher Sprache erscheint und den Titel trägt: „Kämpfer des Rosenkranzes. Die Geschichte und die Verkünder einer geistlichen Waffe“.

Pater Calloway berichtet, dass der Rosenkranz der Auslöser für seine Bekehrung war: „Dieses kleine 20-minütige Gebet half mir, mich unsterblich in Jesus und den Katholizismus zu verlieben. Der Rosenkranz half mir, von einem Leben in Sünde zu einem Leben in Freiheit zu gelangen.“

Er beschreibt den Rosenkranz als wirkmächtiges Werkzeug, um in der Welt bestehen zu können: „Die Menschen von heute müssen die Waffe kennen, mit der sie Unmoral und das Böse bekämpfen und besiegen können.“ Sie müssten „Kämpfer des Rosenkranzes“ werden. Der Rosenkranz sei die übersehene „Waffe“ himmlischer Absicht. Diese Waffe sei geschmiedet worden, um dem Unglauben, dem Hedonismus mit seiner Sucht nach sich selbst und der geistigen Gefühllosigkeit unserer Zeit entgegenzutreten und sie umzukehren. Der Rosenkranz, so Calloway, sei ein „biblisches Gebet und ein geistliches Schwert“, welches „aus dem Wort Gottes geschmiedet wurde, um den Drachen und die Schlange zu bekämpfen“.

Der über 650 Seiten starke Band von Pater Calloway ist gleichermaßen ein Buch über die Geschichte des Rosenkranzes, eine Sammlung höchst bemerkenswerter Zeugnisse und Ereignisse, sowie ein Leitfaden zum Rosenkranzbeten.

Der erste Teil des Buches beleuchtet die Geschichte des Rosenkranzes und bringt historische Tatsachen in die für die meisten Menschen dunkle Vergangenheit dieses Andachtsgebetes. Im zweiten Teil werden 26 Zeugen als Kämpfer des Rosenkranzes vorgestellt, deren jüngster Papst Benedikt XVI. ist. Der dritte und letzte Abschnitt enthält praktische Hilfestellungen, wie man den Rosenkranz beten kann, sowohl auf persönlicher als auch auf gemeinschaftlicher Ebene.

Pater Calloway versucht, die „fromme Tradition“ des himmlischen und dominikanischen Ursprungs des Rosenkranzes zu vermitteln. Die Kirche hatte die Geschichte seit Jahrhunderten voller Stolz weitergegeben: Die heilige Jungfrau Maria erschien dem heiligen Dominikus in einer Vision mit der Anweisung „predige meinen Psalter“ und bezog sich dabei auf den Rosenkranz. Sie gab ihm also das „Schwert“ an die Hand, das er brauchte, um die Häresie der Albigenser, die die Inkarnation leugneten, zu besiegen.

Calloway geht sodann dem Skeptizismus nach, der sich aus den theologischen Polemiken und im Zusammenhang mit der modernen historisch-kritischen Forschung ergeben. Unter Berufung auf konsequente päpstliche Lehren, die die „fromme Tradition“ würdigen, beschreibt der Autor, wie einige Gelehrte begannen, die Historizität dieser Tradition in Frage zu stellen. Auch wenn es nur wenige Beweise dafür gibt, dass der heilige Dominikus den Rosenkranz wirklich von der Muttergottes empfangen hat, weist Calloway auf Erkenntnisse hin, welche die Plausibilität der jahrhundertealten Geschichte untermauern.

Es gibt „auf rein historischer Basis Beweise für frühe Formen des Rosenkranzes im Leben des heiligen Dominikus selbst, im Leben von Dominikanern aus dem 13. Jahrhundert“. Diese „Beweise für frühe Formen des Rosenkranzes im Leben des heiligen Dominikus“ sieht Calloway „im ‚Rosarius‘-Text (ca. 1300) und in den Predigten und Schriften der frühen Dominikaner – die alle vor dem großen Befürworter des Rosenkranzes, dem seligen Alanus de Rupe, entstanden sind“.

Nur wenig mag es den Leser verwundern, wenn er erfährt, dass es ein deutscher Dominikaner war, der „die fromme Überlieferung scharf kritisierte“. Es handelt sich um Pater Thomas Esser OP (1850–1926), der als Sekretär der Indexkongregation im Jahr 1917 sogar durch Benedikt XV. zum Titularbischof von Sinis ernannt wurde.

Der Autor unseres Buches stellt fest, dass „das Jahrzehnt von 1965 bis 1975 als das „Jahrzehnt ohne Maria“ „und/oder“ als das „dekadente Jahrzehnt“ zu bezeichnen sei. Und leider trifft dies nicht nur auf die Theologie der Gottesmutter zu. Calloway notiert: „In der Tat wurden in den Jahren unmittelbar nach den 1950er-Jahren nur sehr wenige gute Bücher über Maria geschrieben. Die klassischen theologischen Werke über Maria, einschließlich derjenigen, die dem Thema Rosenkranz gewidmet sind, begannen bis Anfang der 1980er-Jahre in den Regalen der katholischen Hochschulen zu verstauben.“ – „In dieser Zeit wurden viele Männer, die sich auf das Priesteramt vorbereiteten, sogar davon abgehalten, den Rosenkranz zu beten. In einigen Seminaren wurde das Rosenkranzgebet in der Kapelle des Seminars verboten!“

Calloways Beschreibungen von göttlichen Hilfen, die durch das Beten des Rosenkranzes bis in die jüngste Zeit erlangt wurden und werden, sind beeindruckend. Ein Beispiel ist jenes des Seligen Bartolo Longo (1841–1926). Er wuchs in einer gläubigen Familie auf, engagierte sich in der nationalistischen Bewegung in Süditalien und gab schließlich seinen katholischen Glauben auf. Gleichzeitig entwickelte er eine Faszination für das Okkulte und wurde sogar zum satanischen Priester geweiht. Ein solcher Lebensstil führte ihn nicht in die Freiheit, sondern in tiefe Depressionen und Angstzustände. Auf Empfehlung eines Freundes konsultierte er einen Dominikaner, der ihm half, sich vom Okkulten abzuwenden und Licht und tiefen Frieden in der Rückkehr zu Christus zu finden.

Bartolo kämpfte mit seinem immensen Schuldgefühl für den Schaden, den er als Satanist angerichtet hatte. Doch hatte er die Hoffnung, am Leben zu bleiben. Er wurde Dominikaner des Dritten Ordens und begann, „den heiligen Rosenkranz nicht nur zu beten sondern auch zu fördern“. Sein Glaube trug Früchte und bald errichtete er als Frucht seiner Bekehrung und seiner Dankbarkeit Krankenhäuser, Waisenhäuser und Schulen. Er und seine Frau wurden zu Zeugen von Wundern, wie die Errichtung des berühmten Heiligtums Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Pompeji.

Die Kenntnis der Geschichte des Rosenkranzes und Zeugnisse wie jene des Bartolo Longo können Gläubige wie dem Glauben fernstehende anregen, das große katholische Gebet des Rosenkranzes wiederzuentdecken bzw. neu zu entdecken. Hierzu können auch die im dritten Teil des Buches angebotenen Anleitungen, Meditationen und Informationen dienlich sein.

Pater Calloway hat mit seinem Buch einen inhaltlich dichten, nützlichen und umfangreichen Begleiter für diejenigen erstellt, die sich intensiver mit dem Rosenkranz beschäftigen möchten – und jenen, die katechetisch für die Kirche tätig sind und andere führen möchten, einen großen Fundus an die Hand gegeben.

„Kämpfer des Rosenkranzes“ zu sein, bedeutet, das eigene Leben in das Evangelium einzutauchen, damit es darin verwurzeln kann. So wird der Rosenkranz zum „Schwert“ des Sieges des Evangeliums und eine „Rose“ der persönlichen Heiligkeit.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Donald H. Calloway MIC: Kämpfer des Rosenkranzes. Die Geschichte und die Verkünder einer geistlichen Waffe; mit zahlreichen Abbildungen; fe-Medienverlag 2024; 656 Seiten; 19,80 Euro; ISBN 978-3863574086

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