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Wie werden wir der Schlange den Kopf zertreten können?

Kreuz

CNA Deutsch präsentiert die folgende Predigt zum bevorstehenden zehnten Sonntag im Jahreskreis.

Wie leicht ist es, sich zu täuschen, und wie gefährlich! In der Erzählung der ersten Lesung (Gen 3,9–15) sehen wir, wie die Menschheit von Anfang an Opfer einer dämonischen Täuschung war, die das Böse wünschenswert und das Gute schlecht erscheinen ließ. Der Teufel lebt von der Täuschung und verbreitet Täuschung um sich herum.

Der geistliche Kampf dreht sich um diese Feindschaft zwischen den Nachkommen der Schlange und den Nachkommen der Frau: „Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.“

Der Kopf der Schlange ist ihre Schlauheit. Sie ist das schlauste aller Tiere. Die Ferse des Menschen ist seine Schwäche, die sich der Teufel zunutze macht, um uns in die Täuschung zu führen. Aber genau diese Schwäche kann, wenn man sie Gott unterwirft, zur Waffe des Sieges werden, die den Kopf der Schlange zerschmettert.

Im Evangelium (Mk 3,20–35) finden wir zwei Beispiele für diesen Kampf. Im einen siegt die Schlange, im anderen siegen die Nachkommen der Frau.

Die Schlange besiegt die Schriftgelehrten, die aus Jerusalem gekommen sind und die Jesus anklagen, vom Teufel besessen zu sein. Die Ferse, die Schwäche dieser Schriftgelehrten, ist der Neid. Sie können das Offensichtliche – das heißt, dass Jesus Dämonen austreibt – nicht leugnen. Und deshalb schreiben sie seine Macht dem Teufel zu. Deswegen geraten sie in den größten Widerspruch, denn selbst ein Kind versteht, dass Satan nicht Satan austreiben kann. Es würde ausreichen, kurz nachzudenken, um die Absurdität ihrer Position zu erkennen, aber der Neid macht ihren Geist blind. Sie hätten alle Mittel, um zu verstehen, dass Jesus in die Höhle des Teufels eindringen und die dort Gefangenen befreien kann, weil er gegen ihn gekämpft und ihn besiegt hat. Ihre Sünde ist eine unverzeihliche Sünde, eine Sünde gegen den Heiligen Geist, denn sie kennen die Wahrheit und leugnen sie. Ihre Schwäche ist eine Schwäche, die sich mit Gewalt umkleidet und von ihr vergiftet wird.

Aber kommen wir zum anderen Kampf. Hier versucht die Schlange, die Verwandten Jesu zu täuschen, die befürchten, dass Jesus verrückt geworden sei. Sie sagten in der Tat: „Er ist von Sinnen.“ Ihre Ferse, die Schwäche, die sich der Versucher zunutze macht, ist kein böses Gefühl, vielmehr ein unangebrachtes gutes Gefühl: Sie sorgen sich um Jesus; sie sehen, dass er nicht einmal mehr Gelegenheit hat, etwas zu essen. Vielleicht spielt bei ihnen auch ein gewisser Sinn an sozialem Konformismus mit: Jesus verhält sich anders als die anderen, er wirkt wie ein Exzentriker, und was er tut, erscheint seltsam. Also versuchen sie, ihn zu holen und ihn zu einem „normaleren“ Lebensstil zurückzuführen. Sogar Maria ist bei diesem Versuch involviert, sicher aufgrund der großen Liebe zu ihrem Sohn. Wir dürfen kein Ärgernis daran nehmen, dass auch Maria versucht werden konnte – selbst Jesus wurde es! Aber in diesem Fall wird der Schlange der Kopf zertreten.

Die Waffe des Sieges ist das Wort Jesu: „Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“

Und Maria nimmt das Wort voll und ganz auf und macht sich den Willen Gottes vorbehaltlos zu eigen; sie nimmt ihre eigene Schwäche als solche an und wird von der Kraft Gottes umhüllt für den Sieg. Und ihre Mütterlichkeit leuchtet nicht nur auf der Ebene des Fleisches, sondern mehr noch auf der Ebene des Geistes auf.

Kommen wir nun zu uns. Es ist offensichtlich, dass auch wir den Täuschungen der Schlange begegnen und ihnen ständig begegnen werden. Wir wissen, dass unsere Ferse leider ihren Bissen ausgesetzt ist. Wir kennen unsere Schwächen: schlechte Gefühle (Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Wollust, Maßlosigkeit, Faulheit), aber auch in sich gute Gefühle, die indes noch fleischlich und oft Fehl am Platz sind. Wie werden wir siegen können? Wie werden wir der Schlange den Kopf zertreten können? Indem wir uns die Bereitwilligkeit Mariens zu eigen machen, ihre Demut, ihre Hingabe an den Willen Gottes. So wird unsere Schwachheit von Jesus aufgenommen und wird unsere Stärke; und wir werden aus „verbannten Kindern Evas“ verwandelt in Kinder Mariens: Brüder, Schwestern und Mütter Jesu.

Aldo Vendemiati ist Priester und Professor an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Urbaniana. Sein Blog findet sich HIER. Die Predigt wurde mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

 

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